Der Beruf des Psychotherapeuten in Deutschland?
Hallo.
Ich entschuldige mich dafür, dass ich hier den gleichen Thread starte, wie in einem anderen Forum, doch ich möchte so viele Perspektiven und Meinungen zu dem von mir vorgestellten Thema hören. :)
Ich möchte Sie darum bieten, mich zu helfen, die Arbeit als Psychotherapeutin in Deutschland besser zu sehen.
Ich bin eine ausländische Studentin, die in Deutschland wohnen möchte. Ich überlege zur Zeit, Psychotherapeutin zu werden. Dennoch habe ich einige Probleme damit, diese Entscheidung zu treffen. Der Grund dafür ist, dass ich viel darüber gelesen und davon Informationen bekommen habe, die sich gegenseitig auszuschließen scheinen.
Einerseits habe ich gelesen, dass in Deutschland ein Therapeuten-Mangel herrsche. Doch andererseits habe ich auch zu sehen bekommen, dass es eigentlich genug Therapeuten gebe, es sei aber ausschließlich das Problem mit der Verfügbarkeit von Kassensitzen, das verursacht, dass Menschen monatelang auf Psychotherapie warten müssen. Es sei für Psychotherapeuten sehr schwer, so einen Sitz zu bekommen, da sie meistens viel Geld kosten und es viel wenig davon gebe. Diejenigen, die sich auf diese Weise nicht niederlassen können, seien darauf angewiesen, eine private Praxis zu eröffnen oder in einem Krankenhaus bzw. einer Klinik zu arbeiten.
Laut Statistik gibt es in Deutschland gegenwärtig 48.000 Psychotherapeuten, und die Zahl steigt jährlich um ungefähr 2.000. Gleichzeitig habe ich auch gelesen, dass sich die Nachfrage nach Psychotherapie ständig erhöhe.
Also, wie sieht es Ihrer Meinung nach aus? Hat irgenjemand von Ihnen einige Erfahrungen damit, als Psychotherapeut zu arbeiten? Wenn es tatsächlich sehr schwer ist, einen Kassensitz zu bekommen, wie schwierig ist es, als privater Psychotherapeut Patienten zu gewinnen? Wie sehen die Arbeitsbedingungen in Kliniken und Krankenhäusern aus? Gibt es noch immer Raum für neue Psychotherapeuten, oder ist der Markt schon gesättigt bzw. wird der in vorhersehbaren Zukunft gesättigt werden? Ich danke Ihnen im Voraus für ihre Antworten und wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag! :)
1 Antwort
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Mit dem "steigenden Bedarf" meinen die, die davon reden, wieviele Menschen eine Behandlung möchten. Diese Wünsche steigen ständig an.
Die Zahl der Kassensitze bestimmen aber die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung per Vertrag. Und die haben vor ca. 20 Jahren eine Absprache getroffen, wieviele Kassensitze es geben darf.
Diese Zahl hat sich bis heute nicht geändert.
Der "Bedarf" sollte dich also nicht über die Berufschancen täuschen. Diese Leute jammern und nörgeln zwar, dass sie eine Behandlung wollen. Aber: sie bezahlen keinen Cent dafür.
So wichtig, dass sie bezahlen würden, ist ihr "Bedarf" nicht. Der "Bedarf" besteht nur an kostenlosen Behandlungen. Wenn du keinen Kassensitz bekommst, sind deine Aussichten, Klienten zu erhalten, sehr gering. Und deine Chance, arbeitslos zu sein, sehr gross.