Der Begriff Menschenfischer
mag sein, daß dies eine blöde Frage ist, aber mich interessiert dennoch folgendes : Letztens bei einem Gespräch über Sekten, deren Aktivitäten, pro und contra, sagte einer der am Gespräch beteiligt war - Sekten seien die Möglichkeit sich zum Menschenfischer zu erhöhen.... Ich würde jetzt gern von Euch wissen, ist dies eine Kritik an Johannes dem Täufer, auf den ja meines Wissens diese Bezeichnung zurückzuführen ist, und darf überhaupt dieser Begriff auf andere, also über Johannes den Täufer hinaus, von einem anderen zur Bezeichnung seines Handelns verwendet werden ? l.G. Maerzkatze
7 Antworten
Was ist ein „Menschenfischer“?
Dieser Mensch hat sich als DAS erkannt, was er in Wahrheit ist und hat sich von den „Wassern der Zeit“ befreit. Will heißen, er hat die Welt durchschaut, erkannt und verstanden.
Und nun „fischt“ er andere Menschen ebenso aus diesem „Wasser“, das ein Sinnbild für die scheinbar fließende Zeit darstellt.
Eine Kritik an Johannes dem Täufer ist es somit nicht, sondern eben Kritik an Sekten und Religionen, die „so tun als ob“, die nicht die Absicht haben, den Menschen aus den „Wassern der Zeit“ zu befreien, sondern ganz im Gegenteil sie an sich zu binden.
Sie erhöhen sich dadurch, dass sie sich eine Anhängerschaft zulegen, vorgeben, dass sie den Weg zur „Erlösung“ kennen würden und wenn sie sich nur an die von ihnen vorgesetzten Regeln halten, haben sie vielleicht auch irgendwann mal die Chance…
Was ein „echter“ Menschenfischer ist, wird sich keine Anhängerschaft zulegen, wird sich nicht über andere stellen und weder Heilsversprechen abgeben, noch ein Regelwerk aufstellen.
Als Kritik an Johannes d.T. würde ich es nicht ansehen. Der Begriff ist nicht rechtlich geschützt o.ä. und von daher eine ganz legitime Bezeichnung.
okay...mich hat halt dieses "erhöhen" irritiert, daher meine Frage. Danke + L.G.
Das "Erhöhen" hat wohl mit der Rangordnung der Sekten zu tun.
@ Maerzkatze:Gern geschehen und einen schönen Sonntag noch :)
@ sonnex2 : ebenfalls + Dir auch noch einen schönen Sonntag :-)
Hallo Maerzkatze,
Johannes der Täufer hat mit dieser Bezeichnung nichts zu tun. Jesus verwendete selbst diesen Begriff, somit ist er auch keine Erfindung von irgendwelchen Sekten.
Also, Maerzkatze, ist dies keine Kritik an Johannes den Täufer, wohl aber an Jesus selbst, wenn man ihn im Zusammenhang mit irgendwelchen Sekten sieht. Die Verwendung dieses Begriffes ist natürlich nicht geschützt, aber wollen wir kurz hinterfragen, für wen er verwendet werden darf?
Neue Welt Übersetzung (lies es in deiner Bibel nach)
(Matthäus 4:18-20) 18 Als er am Galiläischen Meer entlangwanderte, sah er zwei Brüder, Sịmon, der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder, die ein Fischernetz in das Meer auswarfen, denn sie waren Fischer. 19 Und er sprach zu ihnen: „Kommt mir nach, so will ich euch zu Menschenfischern machen.“ 20 Sogleich verließen sie die Netze und folgten ihm.
Jesus selbst sagte ihnen, er würde sie zu Menschenfischern machen, also zu Menschen, die andere "fangen", allerdings im Guten und Positiven Sinne. Die weitere Lebensphase von Jesus zeigte deutlich, dass er seine Nachfolger (Jünger) zu Menschenfischern machte. Denn die Apostel und weitere 70 wurden von ihm geschult und ausgesandt, zu zweit, um zu predigen. Er gab genauere Anweisungen, die du auch bei Interesse in der Bibel nachlesen kannst.
Die Anweisung zum Predigen stammte also von Jesus selbst. Nun kannst du fragen, ob das in der heutigen Zeit noch eine Bedeutung hat.
JA! Die hat es: Elberfelder Bibel, Matthäus 28:
19 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
Ja, Jesus hatte seinen Nachfolgern diesen Predigtauftrag gegeben. Was haben wir damit zu tun?
Elberfelder Bibel, 1. Petrus 2:
21 Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt; 22 der keine Sünde getan hat, auch ist kein Trug in seinem Mund gefunden worden, 23 der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet; 24 der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid. 25 Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.
SEINEN FUSSSPUREN NACHFOLGEN! Genau das ist es, was ein Nachfolger Christi tun soll. Somit müßte jeder Christ ein Evangeliumsverkündiger sein, er sollte ein Menschenfischer sein.
Welche christliche Gruppe fällt dir spontan ein, wenn du an die Worte "Predigtdienst" und "Evangelium", sowie "Nachfolger Christi" denkst? Sind es nicht die, die sogar am Sonntag bei dir klingeln?
Denke bitte nach, wer die Menschenfischer sind.
Gruß Alfred
Danke für Deine Antwort, Alfred...
Ich kann darauf aber nur eines sagen...ich stelle mir vor es ist Sonntag, es klingelt an meiner Tür und man versucht mich zu manipulieren und mir eine gehörige Kopfwäsche zu verpassen...worauf es nur eines noch zu tun gibt für mich -
die Tür zu schließen.
Das zeigt eine gesunde Intuition. Du erkennst den Blender, wenn er vor Dich tritt. D.H.
Eigentlich wurde Simon Petrus zum Menschenfischer berufen, auch davon abgeleitet, das er von Beruf Fischer war. Trotzdem ist das kein geschützter begriff.
Stimmt, Simon Petrus war ein Fischer...Danke für die Richtigstellung + L.G.
Diese Bezeichnung hat mit Johannes dem Täufer nichts zu tun, eher mit Petrus. der ja Fischer war und als Jünger(Schüler) des Jesus nicht länger Fische, sondern Menschen fischen sollte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Petrus
Ganz arg Danke an Dich ! Die Erklärung und der bildliche Bezug zum Wasser sind sehr wertvoll für mich - aber jetzt muss ich Pause machen und das in Ruhe wirken lassen. L.G.