Delfintrainer? Meeresbiologe was muss ich tun?

6 Antworten

Hallo, wie schon einige meiner Vorgänger sagten, ist der Beruf als Trainer nichts für Menschen, die diese Tiere wirklich lieben und sie auch noch erforschen wollen. Natürlich ist es eine naheliegende Überlegung, diesen Weg einzuschlagen, gerade wegen des Körperkontaktes. Aber nach einer Weile werden dir die Tiere einfach nur noch leid tun und das ganze Drumherum wird dich traurig machen. Sehr viele Trainer geben ihren jugendlichen Traum nach ein paar. Jahren im Beruf auf und sind völlig desillusioniert. Wenn du wirklich Interesse an der Forschung und den Erhalt dieser Tiere hast, wäre es sinnvoll, Meeresbiologie zu studieren und sich auf marine Säuger zu spezialisieren. Eine andere Möglichkeit ist der Weg über die Tiermedizin, denn auch Veterinäre sind in vielen Forschungsgruppen gefragt. Ich war als Kind auch in Delfinarien und sogar in zwei Sea World Parks und war total begeistert. Eine Zeit lang wollte ich auch Trainer werden, aber spätestens als ich so alt war wie du, habe ich mir das aus dem Kopf geschlagen. Denn ich habe viel gelesen , was mich sehr abgeschreckt hat und je genauer man sich die Umstände der Parks anschaut, desto trauriger wird das Ganze. Verhaltensgestörte Tiere, die furchtbar krank werden und häufig viel zu früh sterben, werden dir nicht dabei helfen, das Verhalten der Delfine zu erforschen. Ich wünsche dir, dass du einmal die Chance erhältst, Delfine oder Wale in Freiheit zu sehen, denn das wird dir dann noch viel eher spannend vorkommen, als Tiere in einem Pool herum zu scheuchen. Körperkontakt mit Meeressäugern ist eh eine heikle Sache, da wir schlimme Krankheiten auf einander übertragen können, das wirst du in halbwegs "seriösen" Einrichtungen eh nicht erleben. Und wenn es sein muss, dann ist ein solcher Kontakt nur wirklich eine wertvolle Erfahrung, wenn er auf freiwilliger Basis passiert. In der Natur kommt soetwas tatsächlich häufiger mal vor, in einem Delfinarium ist auch das eher unwahrscheinlich. Wenn dir "Blackfish" und "Die Bucht" zu extrem oder vielleicht einseitig dargestellt erscheinen, könntest du vielleicht mal das Buch "Sinfonie der Wale" von Alexandra Morrton lesen. Diese Frau hat nämlich auch aus einer romantischen Vorstellung heraus angefangen, Delfine in Gefangenschaft zu erforschen, hat dann aber doch die Richtung geöndert und sich den Tieren in Freiheit zugewandt. Wie auch immer du dich entscheidest, Trainer oder Biologe, gefangene oder freie Tiere, du musst dir bewusst sein, dass du in diesem Feld nie wirklich vernünftig verdienen wirdt, vielleicht auch nie fest angestellt sein wirst. Zudem musst du sehr gute Leistungen erbringen, da du mit viel zu vielen Delfinliebhabern aus aller Welt um viel zu wenige Stellen konkurrierst. Viel Glück für dich, wenn du wirklich zu den Delfinen willst, wirst du einen Weg finden, aber er wird nicht leicht werden.


loviedovie11 
Beitragsersteller
 11.06.2014, 17:48

Das ist interessant . Ja an meeresbiologie hab ich auch schon gedacht. Weißt du ob man sich in der meeresbiologie auf ein bestimmtes tier spezialisieren kann?

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ariana90x  12.06.2014, 22:16
@loviedovie11

Es ist gerade in Deutschland nicht leicht, diese Laufbahn einzuschlagen. Aber wenn du später vielleicht deinen Meeresbio-Master im Ausland machen kannst, wäre es sinnvoll, eine Uni zu wählen, die sich irgendwie an Forschungsprojekten mit deinen favorisierten Tieren beteiligt. Über Praktika und Volunteering in Forschungsgruppen kannst du deinen Lebenslauf auch schon vorher aufbessern und vor allem Kontakte knüpfen. Am Ende kommt es auch stark darauf an, die richtigen Leute zu kennen.

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Meinst du Delfintrainer im Delfinarium? Wenn dir Delfine lieb sind kann ich dir nur davon abraten. Ja, man hat Kontakt, aber: Dieses Delfine müssen auch irgendwo herkommen. Das passiert so: Viele Delfine werden in der freien Wildbahn in eine Bucht getrieben. Die Schönsten werden herausgenommen, die restlichen werden noch vor Ort umgebracht, das Blut fließt ins Meer und färbt das gesamte Wasser der Bucht rot. Die "Hässlichen" sterben, die "Hübschen" leben ein Leben in Gefangenschaft. Das ist doch wirklich nicht schön.

Meeresbiologe ist meiner Meinung nach besser. Du hast viel mit Meerestieren zu tun. Bestimmt kann man sich da auch auf Delfine spezialisieren. Wahrscheinlich verdienst du hier auch mehr, und du kannst neue Entdeckungen machen.

Kontakt mit Delfinen kannst du auch als Taucher haben. Lies mal das Buch "Jojo und ich". Es handelt von einem Tauchlehrer, der auf einen Delfin trifft und Einblicke in das Leben der Delfine erhält.

Wenn du Delfine liebst, schlägst du dir den Trainer ganz schnell aus dem Kopf. Delfine gehören in die Weltmeere, wo sie keine Trainer brauchen und nicht eingesperrt, in viel zu kleine Becken. die Haltung von Meeressäugern in Becken ist Tierquälerei und dient nur der Sensationsgier der Menschen und dem Geldbeutel der Zoos.

Wenn du Meeressäuger gerne hast, würde ich dir raten Biologie zu studieren was du sowieso erst machen musst bevor du überhaupt Meeresbiologie studieren kannst. Und ich würde dir raten dort das Dach Zoologie zu wählen .Biologie kannst du auch mit Fachabi studieren. Dasselbe tue ich diesen Winter nämlich auch. Wenn du fertig bist kannst du dann zb in Kiel den Master in Meeresbiologie machen. Dort musst du dann 1 Jahr ins Ausland zb Australien. Ich würde dir raten später im Ausland in forschungs- oder Schutzcenters zu arbeiten. Dasselbe habe ich nämlich genauso vor . Und noch was zu den Delfinen : nicht alle werden aus dem Meer "gefischt" wie es viele behaupten ! In Gran canaria zb sind die Delfine in Gefangenschaft geboren worden. Es wäre mehr Tierquälerei die Delfine die in Gefangenschaft gelebt haben ins Meer zu lassen. Die würden dort nicht mal eine Woche überleben da sie dort ja wieder feinde u.ä haben. Daran denken viele nicht ! ;)

Meeresbiologe wäre hierfür passend - im Studium wirst du um andere Themen (z.B. Plankton) zwar nicht drumrumkommen, aber dein Vertiefungsgebiet kannst du ja auf Delfine legen, dann hast du später gute Chancen, auch hauptsächlich mit ihnen zu tun zu haben.