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Hallo, wie schon einige meiner Vorgänger sagten, ist der Beruf als Trainer nichts für Menschen, die diese Tiere wirklich lieben und sie auch noch erforschen wollen. Natürlich ist es eine naheliegende Überlegung, diesen Weg einzuschlagen, gerade wegen des Körperkontaktes. Aber nach einer Weile werden dir die Tiere einfach nur noch leid tun und das ganze Drumherum wird dich traurig machen. Sehr viele Trainer geben ihren jugendlichen Traum nach ein paar. Jahren im Beruf auf und sind völlig desillusioniert. Wenn du wirklich Interesse an der Forschung und den Erhalt dieser Tiere hast, wäre es sinnvoll, Meeresbiologie zu studieren und sich auf marine Säuger zu spezialisieren. Eine andere Möglichkeit ist der Weg über die Tiermedizin, denn auch Veterinäre sind in vielen Forschungsgruppen gefragt. Ich war als Kind auch in Delfinarien und sogar in zwei Sea World Parks und war total begeistert. Eine Zeit lang wollte ich auch Trainer werden, aber spätestens als ich so alt war wie du, habe ich mir das aus dem Kopf geschlagen. Denn ich habe viel gelesen , was mich sehr abgeschreckt hat und je genauer man sich die Umstände der Parks anschaut, desto trauriger wird das Ganze. Verhaltensgestörte Tiere, die furchtbar krank werden und häufig viel zu früh sterben, werden dir nicht dabei helfen, das Verhalten der Delfine zu erforschen. Ich wünsche dir, dass du einmal die Chance erhältst, Delfine oder Wale in Freiheit zu sehen, denn das wird dir dann noch viel eher spannend vorkommen, als Tiere in einem Pool herum zu scheuchen. Körperkontakt mit Meeressäugern ist eh eine heikle Sache, da wir schlimme Krankheiten auf einander übertragen können, das wirst du in halbwegs "seriösen" Einrichtungen eh nicht erleben. Und wenn es sein muss, dann ist ein solcher Kontakt nur wirklich eine wertvolle Erfahrung, wenn er auf freiwilliger Basis passiert. In der Natur kommt soetwas tatsächlich häufiger mal vor, in einem Delfinarium ist auch das eher unwahrscheinlich. Wenn dir "Blackfish" und "Die Bucht" zu extrem oder vielleicht einseitig dargestellt erscheinen, könntest du vielleicht mal das Buch "Sinfonie der Wale" von Alexandra Morrton lesen. Diese Frau hat nämlich auch aus einer romantischen Vorstellung heraus angefangen, Delfine in Gefangenschaft zu erforschen, hat dann aber doch die Richtung geöndert und sich den Tieren in Freiheit zugewandt. Wie auch immer du dich entscheidest, Trainer oder Biologe, gefangene oder freie Tiere, du musst dir bewusst sein, dass du in diesem Feld nie wirklich vernünftig verdienen wirdt, vielleicht auch nie fest angestellt sein wirst. Zudem musst du sehr gute Leistungen erbringen, da du mit viel zu vielen Delfinliebhabern aus aller Welt um viel zu wenige Stellen konkurrierst. Viel Glück für dich, wenn du wirklich zu den Delfinen willst, wirst du einen Weg finden, aber er wird nicht leicht werden.