Definition Humanistische Psychologie

4 Antworten

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Bei der Humanistischen Psychologie handelt es sich um eine psychologische Schule. Ihrem Anspruch nach trägt sie mit dazu bei, dass sich gesunde, sich selbst verwirklichende und schöpferische Persönlichkeiten entfalten können. Quelle Wiki

Was genau ist daran "zu umständlich"?
Einfacher kann man doch eine psychologische Bewegung, die ihre Werte und ihr Menschenbild als Kind der 60er Jahre aus Phänomenologie, Existenzialismus und Humanismus, Antike und Renaissance sowie grundsätzlicher Gesellschaftskritik bezieht, nicht mehr beschreiben ;-)) Auf diese Werte und Grundhaltungen, auf dieses Menschenbild musst Du "Humanistische Psychologie" beziehen. Nicht auf den sehr breiten Methodenkanon. Zentrale Anschauung ist: der Mensch hat Gestaltungs- und Willensfreiheit.

Im Gegensatz dazu der mechanistisch paternalistische Ansatz der Analyse und die positivistische Black Box der Behavioristen. Beides deterministische Denkansätze, der Mensch als monokausales Resultat von Reizen, Einflüssen und Kräften. Menschenbild und Methoden entspringen dem Mief eines sexualverklemmten Zeitalters und einer szientistisch reduktionistisch anmutenden Hybris. Im Zuge dessen gelten sie samt ihren Vertretern als beziehungslos, kalt, distanziert, zerstückelnd, anmaßend und autoritär. "Etikettenkleber" und "Laborrattenpsychologen" wurden diese Leute während meiner Studienzeiten spöttisch genannt.

Und nur weil hier davon die Rede war ..
"Ganzheitlichkeit" ist natürlich keine hohle Worthülse. Sondern geht zurück auf den Philosophen Ehrenfels, der bemerkte, dass Wahrnehmung eine Qualität enthalte, die sich nicht aus der Anordnung oder Summierung einzelner Sinnesqualitäten ergeben. Das ist der Vorläufer des bekannten Gestalt Ausspruchs "Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Teile". Was de facto schon auf den Beobachter und seine vielen möglichen Einschränkungen (mental wie emotional) - den Etikettenkleber - als Ko-Kreator psychologisch psychiatrischer Realitäten verwies. Ein Hinweis, der aber erst viel später in der systemisch kybernetischen Psychologie ausreichend thematisiert und utilisiert wurde.


Sooophiiia 
Beitragsersteller
 03.06.2013, 21:06

Wow! Dankeschön! :-)

War wirklich seeehr hilfreich!

Vielen Dank noch einmal!

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holodeck  03.06.2013, 22:25
@Sooophiiia

Oh, gerne!
Da weiß ich doch gleich, wozu ich das studiert habe ;-))

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Das tut mir leid. Eine wirklich einfach Definition kann es nicht geben, da diese letztlich nur in Abgrenzung zur Psychoanalyse und zum Behaviorismus erklärt werden kann. Auißerdem ist der Bezug zur Gestaltpsychologie, inbes. der Würzburger Schule wichtig, weil man sich sonst mit hohlen Worthülsen wie "ganzheitlich" begnpügen müsste, die dem aber nuicht gerecht werden und das Konzept banalisieren.

Ganz Grundsätzlich meint Humaistische Psychoogie sowieso eher einen lockeren Verbund unterschiedlichster Ansätze, die weniger durch eine gemeinsame Theorie als durch ein hinreichend gleichartiges Menschenbild einsortiert werden. Dadurch (also durch die theoretische Heterogenität) unterschiedet sie sich eben auch von strengeren Paradigmen wie dem Behaviorismus und der Psychoanalyse. Sie ist vielmehr als Sammelbewegung für ziemlich unabhängig voneinander entwickelte und ausdifferenzierte Ansätze entstanden.


Sooophiiia 
Beitragsersteller
 03.06.2013, 21:04

Dankeschön! :-)

War aufjedenfall hilfreich!

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"Richtung der amerik: Psychologie, deren wichtigster Begründer A. MASLOW war... Die H. P. hat sich als dritte Kraft neben den analytisch und verhaltenswissenschaftlich orientierten Ansätzen etabliert (s. Psychoanalyse, Analytische Psychologie, Verhaltenstherapie). Die humanistischen Theorien betrachten den Menschen als Ganzheit in seinen Zusammenhängen. Ihre Ziele sind die Entwicklung der Persönlichkeit in Richtung auf Selbstwahrnehmung, Selbstverwirklichung, Selbsterfüllung, Erfahrung von Verantwortlichkeit und Sinnhaftigkeit."

"Aus der H. P. haben sich eine Reihe neuerer Psychotherapieverfahren (s. Psychotherapie) entwickelt wie z.B. die Gesprächspsychotherapie, die Gestalttherapie und die Transaktionsanalyse. "

http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/plex/plex/lemmata/h-lemma/humanist.htm


Sooophiiia 
Beitragsersteller
 03.06.2013, 21:04

Vielen Dank! :-)

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Vielleicht hilft Dir der Wikipedia-Eintrag mehr, wenn Du Abgrenzungen zu den anderen Formen der Psychologie in Deine Definition miteinbeziehst. Dem zweiten Link, der beim Googeln auftritt ( http://gfk.freepage.de/Texte/hum.html ) ist zu entnehmen, daß sie als eine "Protest- und Gegenbewegung zu Psychoanalyse und Verhaltenstherapie" gedacht war. Daraus sollte sich doch was machen lassen...


Sooophiiia 
Beitragsersteller
 03.06.2013, 21:05

Danke!:-)

Ja,ich habe mir noch einmal alle Seiten angeschaut & mir nun einen Überblick verschaffen!:-)

Danke für die Hilfe!

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