Dauerhaftes Schimmelproblem an Außenwänden beseitigen?
Hallo!
Wir wohnen zur Miete, sind vor 4 jahren eingezogen, große Altbauwohnung, rundherum Außenwände. Im Nachhinein ist klar, dass auch die Vormieter schon gewisse Probleme hatten: Es wurde Bauschimmelspray im Küchenschrank zurückgelassen und im Duschbad war ein Streifen an der Außenwand oberhalb der Fliesen auch schonmal nachträglich gestrichen worden (war weißer als der Rest).
Im ersten Winter musste ich direkt an einer Wand im Flur Schimmel melden. Da wurde dann angeblich eine Leckage an der Dusche beseitigt, die Wände getrocknet und neu tapeziert. (die 90Grad angrenzende innenliegende Wand ist die Rückseite des Duschbades, der Schimmel war aber an der nur 15 cm dicken Außenwand zum (wetterausgesetzten) Balkon. Gut, Sommer war dann i.O., aber jeden Winter das gleiche Problem. Der Flur ist riesig und hat keine Heizung, d.h. die warme Luft aus Küche und Duschbad schlägt sich unweigerlich an der dünnen, nicht isolierten Außenwand nieder. Meiner Meinung nach wäre die einzige Möglichkeit, sowohl Küche als auch Dusche durch geschlossene Türen dauerhaft vor Luftaustausch mit dem Flur zu bewahren, aber das ist irgendwie im Alltag nicht umsetzbar. Das Duschbad ist 4qm groß und hat so ne Schießscharte als Fenster, dass nach dem Duschen immer so gut es geht komplett aufgestellt und fixiert wird, Tür zum Flur ist eh dann immer zu, denn sonst käme man da nicht mehr durch. Die Heizung im Duschbad ist echt klein im Vergleich zu der großen im Wannenbad, wo kein Schimmel auftritt. Im Duschbad kommt er oben an der Tapete wieder durch. Wir ziehen schon immer Fliesen und Co mit Gummiwischer ab, um die Feuchtigkeit zu reduzieren...
Nunja, an die Außenwände in den Wohn- und Schlafzimmern kann man eh nichts stellen, aber im Flur steht auch nichts vor der Wand. Der Vermieter begnügt sich nun damit, dass wir halt zu wenig Heizen, er sähe das ja an der NK-Abrechnung (ja okay, wir haben aber auch am Warmwasser (also nur kurzes Duschen, Badewannenverzicht usw) gespart und es ist bis auf SZ nirgends unter 20 Grad in der Whg, hier wohnen schließlich kleine Kinder :D Meiner Meinung nach wird man das Problem nur durch eine Fassadendämmung beseitigen, aber das wird wohl nicht passieren. Was hab ich denn sonst noch für Möglichkeiten? Heizen würden ja nur AN der Wand helfen, aber wie gesagt, da gibt es keine Heizung (genau wie an der einen Küchenaußenwand, wo wir nichts stellen/hängen können).
Gerade so mit HomeOffice bin ich nur noch am Stoßlüften/Heizen im Wechsel, ändern tut sich nix.
2 Antworten
Hier wurde ja schon das Thema Gutachter genannt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der 1000 € kostet. Siehe hier 350 - 500 €: Schimmelgutachten » Diese Kosten kommen auf Sie zu (hausjournal.net)
Es geht noch billiger indem du z.B. ein Gerät wie dieses kaufst: Bosch Infrarotthermometer PTD 1 (-20°C…+200°C, 3 Modi für Schimmel, Wärmebrücken und Oberflächentemperatur) : Amazon.de: Küche, Haushalt & Wohnen
Das ist sogar gerade im Angebot. Natürlich wirkt ein Gutachter viel besser. Noch sicherer gehst du, wenn du dich an einen Mieterschutz-verein wendest und diesen vorher fragst, falls du dir nicht zutraust, das alles mit dem Vermieter auszuhandeln.
Was wäre das Ziel von dem Ganzen?: eine Mietminderung. Das ist das einzige Druckmittel was du machen kannst. Hierfür brauchst du aber professionelle Beratung wie die von einem Mieterschutz-Verein oder Anwalt.
Parallel oder generell wird dir das aber jetzt noch nicht viel nützen. Du brauchst etwas was möglichst sofort hilft. Hier kommt nun Technik zum Einsatz. Die Laserpistole wird dir wahrscheinlich eh nur zeigen, was du schon jetzt weißt - wo Schimmel auftreten kann. Wichtiger wäre eine generelle Feuchtigkeitsüberwachung. Hat man z.B. schon eine Alexa in der Wohnung stehen, dann bietet sich z.B. sowas hier an: Amazon Smart Air Quality Monitor
Damit kannst du nachweisen und selbst beobachten wie es denn mit der Luftfeuchte in dem Raum mit den größten Problemen bestellt ist (im Bad macht das allerdings weniger Sinn, da dort bekanntlich eh viel Feuchtigkeit ist). Wenn du siehst, dass du hier durch Lüften oder was auch immer nicht die Feuchtigkeit genug runter bekommst (das siehst du ja dann an den Messwerten), dann muss noch ein Luftentfeuchter her. Allerdings frißt der natürlich auch Strom. Hier wäre zu überlegen, ob das durch eine Mietminderung dann verrechnet werden kann(?), aber da bin ich kein Anwalt oder so, das weiß ich nicht. Es würde aber helfen das Ganze etwas besser neben deinen schon jetzt durchgeführten Maßnahmen (immer schön Fliesen abwischen und co.) unter Kontrolle zu bringen. Auf welchen Wert der Luftentfeuchter eingestellt werden muss, erfährst du über eine Taupunkt-Tabelle bzw. diesem Laser-Thermometer. Taupunkt definition | Taupunkttabelle | Fensterheizung (t-stripe.com) Denn es kommt ganz auf deine Raum-Temperatur und Wand-Temperatur (dort wo der Schimmel auftritt) an wie hoch die Luftfeuchtigkeit in diesem Raum sein darf, damit dort nichts kondensiert.
1 Meiner Meinung nach wäre die einzige Möglichkeit: ausziehen.
Dann erhöht der Vermieter die Miete, lässt neu streichen, ein neuer zieht ein und alles ist gut.
2 Klar bist du Schuld, zu wenig gelüftet, zu wenig geheizt und ein Gutachter kostet ab 1.000 Euro.
also: Punkt 1
steht nicht zur Debatte, dann wären wir für immer obdachlos, es gibt keine Wohnungen ab 4 Zimmer in unserer Preisklasse in 20-30km Umkreis :D Also lieber einmal den Gutachter zahlen als dauerhaft 1000€ mehr im Monat an Miete zahlen. Aber was bringt der Gutachter? Kann man einen Eigentümer zum Sanieren zwingen?