Darf man sich Theologe nennen?

11 Antworten

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Wenn du die Frage rechtlich verstehst, dann: Ja, das darf er. Jeder darf sich Theologe nennen, da es sich um keine rechtlich geschützte Berufsbezeichnung handelt. Rechtlich geschützt ist die Bezeichnung Diplom-Theologe. So darf sich nur nennen, wer tatsächlich ein volles universitäres Studium absolviert hat.

Ein Theologe betreibt Theologie mit wissenschaftlichem Anspruch.

Christliche Theologie versteht sich als wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens (Biblische Theologie und Historische Theologie) und der Glaubenspraxis (Praktische Theologie) sowie als systematische Analyse und Darstellung des Glaubens (Systematische Theologie, unter anderem Fundamentaltheologie, Dogmatik und Ethik).

Wenn du dich also mit einem wissenschaftlichen Anspruch an dieses Thema begibst und dich wirklich tief damit auseinander setzt, Bücher oder Artikel schreibst, dann bist du ein Theologe.

Man muss nicht unbedingt etwas in einer Universität studiert haben um als ein Wissenschaftler oder ein Experte auf einem bestimmten Gebiet bezeichnet zu werden. Nur als "Berufsbezeichnung" darfst du es nicht verwenden, denn das könnte irreführend klingen bei einer Bewerbung. Ein Heilpraktiker z.B. kann sich besser in der Medizin auskennen als ein Arzt, und vielleicht sprechen ihn seine Patienten an mit "Doc", aber das muss er direkt unterbinden und sich nie so nennen lassen, denn das hat auch rechtliche Konsequenzen. Bei anderen Gebieten wie die Theologie oder Mathematik sieht es anders aus. Da besteht keine direkte Gefahr durch eine Irreführung, man geht da ja nicht aus der Kerl wäre ein Arzt also kann ich ihm mein Leben anvertrauen. You understand?

Wenn er die für seine Lehrberechtigung entscheidenden Prüfungen erfolgreich beendet hat, knnn er sich ohne weiteres Theologe nennen, ohne dass diese Bezeichnung einen rechtlich relevanten Bezug hat, da sie keine entspr. Funktion hat.

Der Begriff " Theologe" ist nicht geschützt. Jemand der das Fach Religion im Rahmen eines Lehramtes studiert, bzw. die erforderlichen Kenntnisse erworben hat, sollte sich nicht unbedingt als Theologe bezeichnen....das sind ja landläufig Religionslehrer. Nur wer auch Theologie mit Abschlußstudiert hat, kann und darf sich ohne "Blamage" als Theologe bezeichnen.

Hat er ein Unistudium in Theologie hinter sich gebracht? Dann ja. Hat er nur das als Nebenfach studiert? Dann nein. Auch Berufschullehrer sind in der regel vollthelogen.


cchrisa 
Beitragsersteller
 18.05.2012, 14:23

Ja, er hat (wie alle Lehrer) an der Uni studiert.

pecudis  18.05.2012, 16:21
@cchrisa

Das sagt aber eher gar nichts, auch nicht bei allen anderen Fächern. Normalerweise liegt bei einem "Lehramt-Studium" der Schwerpunkt auf der Pädagogik, denn ein Lehrer soll ja an der Uni in erster Linie das LEHREN lernen, und erst in zweiter Linie erfährt er dann auch das dazugehörige Fachwissen: leider allerdings auch nicht mehr als dann später das übliche "Schulwissen" ist (wozu auch).

Ein Theologe sollte sich aber theoretisch mit dem "Glauben an sich" auseinandersetzen, und aus der Distanz Texte, Thesen und Zusammenhänge wissenschaftlich beurteilen. Dessen "Lehre" fängt also da an, wo die Schule aufhört.

Rheinflip  18.05.2012, 21:21
@pecudis

Ich kenn nur ordinierte pastoren als sek2 relilehrer / ev

cchrisa 
Beitragsersteller
 18.05.2012, 22:39
@pecudis

Das mag bei Grundschullehramt so sein, bei allen anderen Lehrämtern stehen aber klar die Fächer im Vordergrund. Pädagogik macht bei Gymnasiallehramt vielleicht 10 % aus, bei Berufsschule etwas mehr, aber ein Berufsschullehrer ist primäre KEIN Pädagoge, sondern ein Fachlehrer, der seine Fächer auch studieren muss.