Zusammenleben kath. Lehrer und ev. Lehrerin

4 Antworten

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Das Problem besteht meines Erachtens beiderseits. Die ev. Landeskirche ist auch nicht gerade zimperlich, was solche Dinge betrifft.

Grundsätzlich möchte ich dir/euch ein paar Sachen sagen:

  1. Über die Frage, in welcher Konfession die Kinder getauft werden, spricht man vorher, womöglich schon vor der Eheschließung.

  2. Die Missa Canonica ist keine dauerhafte Genehmigung und kann jederzeit auch widerrufen werden.

  3. "Ja" sagen und "Nein" meinen ist nicht gerade guter Stil. Von Jesus stammt der Spruch: "Euer ja sei ein ja und euer nein ein nein. Alles andere stammt vom Teufel."

  4. Nicht die Mutter entscheidet, welchen Glauben ihre Kinder annehmen. Da hat der Vater auch ein Wörtchen mitzureden.


Sonnenschnauz  05.02.2012, 17:40

Noch einmal: Es gibt keine katholische oder evangelische Taufe, sondern eine christliche. Die Taufe wird von beiden Konfessionen als gültig anerkannt.
Wenn sich ein in einer katholischen Kirche Getaufter (langsam) dafür entscheidet, evangelisch zu werden, bzw. umgekehrt, wird er nicht neu getauft.

Punkt 4: Natürlich " hat der Vater auch ein Wörtchen mitzureden" bei der Erziehung der Kinder. Aber in der Regel trägt die Mutter erfahrungsgemäß bei der religiösen Erziehung der Kinder doch die größere Verantwortung oder Hauptlast.

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PinkiMandarine 
Beitragsersteller
 05.02.2012, 14:46

Gut, aber was bedeutet das für uns, wenn seine Kirche sagt, dass die Kinder kath. getauft werden sollen und meine Kirche eine ev. Taufe bevorzugt? Keine Kinder bekommen? Kinder nicht taufen? Ich finde es krass, dass uns dadurch anscheinend das "normale" Familienleben nicht bestimmt sein soll.

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omikron  05.02.2012, 15:09
@PinkiMandarine

Ja, es ist bedauerlich. Aber es gibt halt keiner nach: die Frage der Rechtfertigung, die damals zum Streit geführt hat, ist eigentlich geklärt. Es gibt keinen vernünftigen Grund mehr, dass die Trennung der Kirche aufrecht erhalten wird. Aber man hat sich wahrscheinlich dran gewöhnt (und - deshalb? - neue Streitpunkte aufgeworfen)...

Für euch: informiert euch beide - beim Bistum und bei der Landeskirche - wie das jeweils gehandhabt wird. Vielleicht könnt ihr auch mal eure beiden Pfarrer aufsuchen und das Problem besprechen und hören, was die meinen.

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Es könnte nicht nur mit der katholischen Kirche Probleme geben, sondern auch strenge evangelische Landeskirchen (Sachsen, Bayern, Schaumburg-Lippe z.B.) sehen es nicht gern, wenn Du Deine Kinder nicht evangelisch taufen lassen willst. Dann ist die Vocatio, die Du brauchst nämlich auch flöten. Erkundige Dich am besten vorher, bei jemanden aus Deiner Gegend, der sich mit Kirchenrecht auskennt, wie Ihr am besten vorgeht.

Ihr müßt ja nicht verheiratet sein, um zusammen zu leben und Kinder zu haben!


PinkiMandarine 
Beitragsersteller
 05.02.2012, 12:44

naja, aber das ist schon etwas für mich, was mir in meinem leben wichtig ist.

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salome77  05.02.2012, 13:45
@PinkiMandarine

Ohne Hochzeit zusammen leben und Kinder kommt bei beeisen Konfessionen nicht gut, da gibt's weder Mission noch Vocatio.

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Ich weiß aus meiner ökumenischen Praxis, dass die Erziehung eines Kindes, das in der kath. Kirche getauft wird, nicht katholisch sein muss, sondern so, wie es "christlichen" Eltern entspricht. Das ist seit langem die Formel. Unter christlich versteht der katholische Elternteil natürlich katholisch, der evangelische aber evangelisch. Wie könnte es auch anders sein?

Der Ball wird also an die Eltern zurückgespielt. Und da sagen die Katholiken, dass sich die Frage, welche Konfession das größere Gewicht bekommt, immer neu stellt, wenn es soweit ist. Die Katholiken sagen auch (jedenfalls haben sie es mir gesagt), dass sich die christliche Erziehung in der Regel nach der Mutter richtet.

Die Taufe wird von beiden Konfessionen anerkannt.

Wenn ihr aber heiraten wollt, solltet ihr möglichst vorher auch in Details klären, wie ihr euch gemeinsam verhalten wollt.