Darf man Boxenkabel beliebig verbinden und mischen?
Hallo zusammen,
ich habe mir eine neue Anlage für mein Zimmer gekauft: eine Panasonic SC-PMX84EG-K. Sie ist Bestseller auf Amazon, also durchaus ein gängiges Produkt, würde ich meinen. Bin auch soweit zufrieden, nur sind die Boxenkabel ziemlich kurz.
Ich habe von meiner alten (defekten) Anlage die Boxenkabel abgeklipst und wollte die jetzt anstückeln, damit ich genug Länge habe. In der Anleitung steht allerdings, dass man nur die mitgelieferten Kabel verwenden solle, weil es zu Überspannungen o.ä. kommen kann.
Kann mir jemand sagen und erklären, ob das auch für Boxenkabel gilt? Das Kabel besteht aus einem sehr dünnen Kupfer- und einem Silberdraht, die isoliert sind. Bei meinen alten Boxen sind die beiden Kabeldrähte identisch. Bei den Boxen ist sogar angegeben, dass das Kupferdraht in + und der Silberdraht in - muss. Kann ich hier irgendwas falsch machen, wenn ich verkehrt herum anstückle? Muss ich ein bestimmtes Panasonic-Kabel nachkaufen? Wie nennt man diese Art von Kabel überhaupt?
3 Antworten
Nein :-D.
Da an den Lautsprecherkabeln kannste Pfuschen, soviel du willst. Allerdings kostet das u.U. Klangqualität.
Pass nur auf, dass du keine Kurzschlüsse einbaust, weil das die Anlage kaputt machen kann.
Die Beipackstrippen würde ich entsorgen, wenn die nicht minimum 1,5mm² Querschnitt haben^^. Und dann passende Länge kaufen (gibts im Baumarkt auf der Meterrolle. Wenn du "Zwillingslitze" statt Lautsprecherkabel kaufst, isses nochmal billiger. Ist beides technisch dasselbe)
Das müssen die schreiben, wegen Haftung. Könnte ja sein, dass jemand z.B. auf die Idee kommt, ein dickes Starkstromkabel (mit rotem Campingstecker am anderen Ende, 400V Drehstrom) dranmacht und dann den Stecker in die entsprechende Steckdose steckt.
Das kannst du problemlos verwenden.
Wichtig ist, dass beide Boxen dieselbe Kabellänge haben, weil ein Kabel unausweichlich immer ganz minimal den Klang beeinflusst. So ist die Klangbeeinflussung auf beiden Seiten gleich.
Vielleicht noch ein Tipp wegen dem Verpolungsproblem, wenn das Kabel von sich aus hierfür keine Markierung hat:
- Schließe an, wie du es für richtig hältst (oder auch "irgendwie").
- Stelle die Boxen 30cm auseinander
- Besorge dir eine Monoaufnahme, die Bass und eine starke Melodie hat.
- Spiele die ab und halte deinen Kopf dicht vor die Boxen.
- Wenn die Töne aus der Mitte zwischen den Boxen zu kommen scheinen: alles gut, richtig gepolt
- Wenn der Bass dünn ist und die Töne aus allen möglichen Richtungen zu kommen scheinen und ein seltsamer Hall drin ist: eine (! Egal welche) auf einer Kabelseite (auch egal, welche) umpolen (Anlage vorher ausschalten. Nicht bei laufendem Betrieb daran basteln) und sicherstellen, dass der Klang nun aus der Mitte kommt.
- Jetzt nimmst du dir einen schwarzen Edding und markierst damit jeweils auf jeder Seite die Ader, die auf der schwarzen Klemme angeklemmt ist.
Nun die Anlage endgültig aufstellen und immer darauf achten, dass die schwarze Ader auf die schwarze Klemme kommt.
Danke, super hilfreich - so werde ich es machen!
Bitte kauf kein Aluminiumkabel welches nur zart mit Kupfer bedeckt ist (CCA)!
Achte auf Reinkupferkabel (OFC).
Das hatte ich glatt übersehen... es gibt aber auch einen Mist zu kaufen -.-
Mist, zu spät, ist schon bestellt. Wo liegt das Problem?
Mist!!! sorry -.-
Das ist so ein China-Fake-Mist.
Und zwar ist das nicht aus Kupfer, wie ein normales Kabel, sondern das ist aus Alu mit ein bisschen Kupfer "angemalt".
Das ist etwas hochohmiger! Das bedeutet, es macht ein bisschen mehr Klangverlust.
Wenn die Boxenkabel nicht allzu lang sind (sagen wir, 3-5 Meter pro Seite), ist das nicht so schlimm.
Besser als irgendwelche 0,5mm²-Kaugummiautomat-Strippen isses trotzdem.
Kannst du es nicht noch stornieren?
Nein, es war schon unterwegs und zurückschicken war mir bei 10 € erst mal zu blöd. Ich habe die Kabel auf je 7m geschnitten um Puffer zu haben, wenn die Anlage mal umzieht. Der Klang ist jetzt nicht wirklich anders als vorher, würde ich sagen. Aber ich höre da auch nicht sooo extrem gut die Nuancen.
Vielen Dank! Ich denke, dann werde ich direkt ein neues Kabel kaufen und das dann einfach anschließen. Dann spar ich mir die Buchse zur Verlängerung und muss auch nicht an der Isolierung rumpopeln (habs nicht so mit Handwerk).
Momentan stehen die Boxen eben beide direkt neben der Anlage und die steht rechts von mir. Diese einseitige Beschallung macht mich kirre, aber bei 30cm Boxenkabel hat man meiner Meinung nach auch echt am falschen Ende gespart.
By the way: "Zwillingslitze" - das war der Begriff, den ich gesucht habe! Um genau so ein Kabel handelt es sich nämlich.
Als Ergänzung zu der sehr guten Antwort von Franky12345678
Wenn du die Kabel verlängern solltest, mußt du darauf achten, dass an den Boxen der Kupferdraht, der an den Boxen ankommt, mit dem Kupferdraht verbunden ist, der aus der Anlage kommt.
Kaputt gehen kann nichts, solltest du das vertauscht haben, aber wenn das nur an einer Seite passiert sein sollte, ist der Klang sehr schlecht. Die Boxen wären dann gegenphasig angeschlossen.
Ergänzung zur Ergänzung meiner Antwort (xD): Wenn alle Boxen "falschrum" gepolt sind, isses insgesamt wieder richtig^^. Die Plus- und Minus-Kennzeichnungen sind nur Denk-Krücken, die mit der dahinterliegenden Technik wenig zu tun haben. Der Otto-Normalverbraucher kennt halt nur Plus auf Plus, Minus auf Minus.
"Verpolt" klingt sogar manchmal einen Hauch besser. Lohnt immer einen Versuch.
Ähhh... nein. Das trifft nur zu, wenn man einen von zwei Lautsprechern verpolt. Dann gibt es Auslöschungen, die am deutlichsten im Bassbereich hörbar sind.
Anders, wenn man beide Lautsprecher verpolt. Der Unterschied sollte in der Theorie völlig unhörbar sein, in der Praxis klingen aber manche Lautsprecher (auch mal aufstellungsabhängig) "verpolt" besser, es geht hier aber definitiv um winzige Nuancen.
Achso, du meintest beide Boxen. Da habe ich dich falsch verstanden.
Beidseitig verpolte Boxen können nicht anders klingen als beidseitig richtig gepolt angeschlossene.
Der abgestrahlte Ton entsteht durch das Vor- und Zurückschwingen der Membrane, wobei es egal ist, mit welcher Bewegung begonnen wird.
Analog dazu verhält es sich mit dem Trommelfell.
Richtig und trotzdem hört man bei sehr hochwertigen Systemen einen winzigen Unterschied. Ich weiß, der ist nicht vernünftig zu erklären aber es gibt ihn. Wobei ich mich jetzt nicht in High-End-Esoterik verrennen möchte... :D
Ok. Du hast einen Unterschied gehört.
Ich nicht. Und ich könnte ihn auch nicht erklären.
Hast du einen A/B-Vergleich gemacht, bei dem die Boxen während des Betriebs umgepolt wurden?
Sowas mache ich nie. Ich höre ein Stück komplett durch. Die Hin-und-her-schalterei macht nur nervös, hören tut man damit nur grobe Unterschiede.
Ohne direkten Vergleich lassen sich Klangunterschiede nicht feststellen. Da spielt einem die Einbildung gerne einen Streich.
Ja aber hin- und her schalten geht nur bei identischen Lautsprechern... im vorliegenden Fall also. Beim Vergleich verschiedener Systeme spielt einem die unterschiedliche Lautstärke/Abstimmung üble Streiche und man erklärt schnell das schlechtere Produkt zum besseren. Hier muss man ZWINGEND in Ruhe mindestens 3min am Stück hören und darf AUF GAR KEINEN FALL ständig hin- und her schalten.
Für unterschiedliche Boxen gibt es Umschaltmöglichkeiten mit Pegelanpassung :-)
In Fall, nach dem gefragt wurde, betreibt man aber die gleichen Boxen. Da kann man nur eine Aussage über die Klangqualität machen, wenn ohne Unterbrechung umgeschaltet wird.
Ich bin mir sicher: Du würdest keinen Unterschied hören.
Die Pegelanpassungen verzerren aber auch.... und die Focal-Hochtöner mit invertierter Kalotte klingen verpolt besser. Punkt. Ist doch auch egal und hier völlig irrelevant. Lass mir meinen Glauben, ich lass Dir dein Wissen. ;)
Ich lasse dir deinen Glauben. Ich bin sogar überzeugt davon, dass du einen Unterschied gehört zu haben meinst :-)
Das gehört wirklich in die Esotherik. Alles verpolt = Phasenverschiebung 180°. Schall braucht eine Zeit, um vom Lautsprecher in das Ohr zu gelangen. Je nach Hörabstand kommt auf die Phasenverschiebung noch ein bisschen was drauf. Die Aufnahme hat sicher auch Phasenverschiebungen: Der Weg vom Musiker ins Mikro. Pfui-pfui-pfui....
Menschliches Ohr kann nur die Amplitude und die Frequenz, nicht jedoch die Phasenlage erkennen.
Es kann aber dennoch einen minimalen Klangunterschied geben. Und zwar dann, wenn man nach erfolgter Umpolung die Lautsprecher nicht wieder exakt an dieselbe Position mir der gleichen Ausrichtung stellt, wo sie vorher standen :-D
Noch eine Möglichkeit, die den Klang beeinflusst: Das Surren vom Kühlschrank oder der Presslufthammer von der Baustelle nebenan. Beide vermischen sich nun mit entgegengesetzter Polarität mit dem Musiksignal -> klingt klein wenig anders. Also müssen der Kühlschrank und der Bauarbeiter auch noch umgedreht werden :-D
Wenn mir das mit der einseitigen Verpolung passiert, dann pole ich immer dort um, wo ich am besten rankomme^^.
so lange du nur das mit einander verbindest, was auch verbunden werden soll also die lautsprecher jeweils mit dem passenden kanal an der anlage, kann nichts passieren. nur wenn die kabel all zu lang werden, empfielt sich, darauf zu achten, dass sie nicht zu dünn sind.
und ganz wichtig, beim anstückeln auf eine saubere verbindung und gute isolation achten. ein kurzschluss kann dich den verstärker kosten.
meine empfehlung, wenn du ums stückeln nicht umher kommst, die wago hebelklemmen typ 221-502
lg, Anna
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Querschnitt 1.5mm² und der Preis passt für mich auch.