Darf man als Christ am Sonntag arbeiten/trainieren?

5 Antworten

Ich mache beides.

Der Sonntag ist ein Ruhetag. Früher war das für Menschen kein auferlegtes Verbot, sondern eine wichtige Erlaubnis. Sie mussten immer furchtbar schuften, den ganzen Tag, um überleben zu können. Mit Feierabend war da wenig. Den Sonntag zu haben und sich entspannen zu dürfen, war ein absoluter Segen. Heute ist es das immer noch. Das bedeutet aber nicht, dass jede Arbeit und jede Tätigkeit verboten sind.

Besonders das Training kann etwas sehr Entspannendes und Angenehmes sein. Gott würde dir nie verbieten, Spaß zu haben und dich um deinen Körper zu kümmern, den er ja schließlich für dich gemacht hat und der gesund sein soll. Geh also trainieren, wann du magst! Es ist gut und richtig.

Auch die Arbeit war früher nur in dem Rahmen verboten, in dem sie nicht notwendig war. Gott hätte nie jemandem verboten, einen Kranken zu versorgen, Kühe zu füttern oder ein in der Samstagnacht kaputtgegangenes Dach neu zu decken. Das ist auch Arbeit, aber sie muss getan werden. In meinen Augen ist es nur wichtig, dass du deine Arbeit mit deiner Religion vereinbaren kannst. Ich habe zum Beispiel unglaublich viel Freude an meinem Beruf, er setzt mich auch nicht unter Druck, sondern entspannt mich, und ich helfe damit anderen Menschen. Deshalb halte ich ihn für eine sehr christliche Tätigkeit, die Gott gutheißen würde. Wenn ich also am Sonntag Lust habe, zu arbeiten (ich bin selbständig und habe daher keine festen Arbeitszeiten, ich suche mir das tatsächlich selbst aus), mache ich das.

Historisch gesehen waren notwendige Arbeiten schon immer erlaubt. Man kann z.B. ja nicht das Vieh verhungern lassen oder Kranke nicht pflegen. Trainieren dürfte auch kein Problem gewesen sein, weil das zu Spiel, Sport, Spaß gehört und der Sonntag war ein Feiertag und kein spezieller Ruhetag wie bei den Juden die am Samstag gar nicht machen.

Ja, frage mich als Kirchenmitarbeiter einmal. Sonntags die Gottesdienstvorbereitung und Nachbereitung ist Arbeitszeit. Der Pfarrer hat da auch seine Dienstzeit. Ursprünglich ist diese Empfehlung wohl entstanden, damit die Gläubigen am Sonntag in die Kirche gehen konnten und in den Zeiten ohne Rechte für Arbeitnehmer war es schon sinnvoll zumindest einen Tag als frei zu deklarieren. Wobei die Gottesdienste damals etwas länger waren als heute 😅

Arbeiten, die nicht notwendig sind und die Sonntagsruhe der Nachbarn stören (ich denke da ans Rasenmähen) sind zu unterlassen. Was du in deinen eigenen vier Wänden machst, wo du niemanden störst, geht keinen etwas an. Wenn dein Training keinen Lärm macht, steht dem nichts im Wege. An Sonntagen finden doch auch viele Punktspiele in den unterschiedlichsten Mannschafts-Sportarten statt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Lt Bibel ist der Sonntag ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag, der erste in der Woche. Und Nicht-Juden können an jedem Tag arbeiten, sogar am Schabat und an allen Werktagen. An einem Sonntag begann G-tt die Erde zu bauen. Er ruhte erst am Schabat.