Darf ich als weiße Autorin über schwarze schreiben?
Hi!
Ich bin Hobbyautorin und wie der Titel schon sagt bin ich weiß.
Ich persönlich würde mich nicht als Rassist einstufen und wurde auch noch nie so bezeichnet. Ganz im Gegenteil.
Ich habe großen Respekt für die Amerikanische, Asiatische und Afrikanische Kultur und alles was darüber hinaus geht.
Jetzt kam mir vor kurzem die Idee zu einer Geschichte in der es um ein Afroamerikanisches Mädchen geht, die sich verliebt und mit ihrem Leben als Afroamerikanerin kämpfen muss.
Natürlich habe ich Freunde und Familie eingeweiht und musste mir aber dann von einer ganz bestimmten Freundin sagen lassen wie unsensible und unmoralisch es doch sei als weiße, deutsche Staatsbürgerin über eine Afroamerikanerin und ihre Probleme in dieser Welt zu schreiben.
Jetzt ist meine Frage, wollte diese Freundin mich einfach nur runterziehen oder ist es wirklich so schlimm dass ich als weiße über eine Afroamerikanerin schreiben möchte?
4 Antworten
Also ich finde es garnicht schlimm. Warum sollte man den über Menschen anderer Hautfarbe und Kultur nicht schreiben dürfen? Ich verstehe ihre Denkweise ein bisschen aber nicht nur im Bezug auf dunkelhäutige sondern generell über etwas zu schreiben was man selbst nicht durchlebt hat aber ich finde du solltest es trotzdem machen. Wichtig ist nur das du dich gut informierst:)
Die meiste Literatur entspringt allein der Phantasie des Autors, ohne dass er das Erzählte selbst erlebt hätte. Siehe Karl May, auch er war nie im Wilden Westen. Als Autorin musst du keine persönlichen Erfahrungen mit deinem Thema gemacht haben. Es ist Kunst und es ist Fiktion. Du schreibst nicht als weiße Deutsche sondern als Schriftstellerin und willst den Leser unterhalten, fesseln, was auch immer. Somit darfst aus jeder Perspektive schreiben, auch aus der einer Afroamerikanerin
Ja.
Darfst du.
Aber vermutlich ist das wenig authentisch und insofern eher schlecht...
Ja, durfte Kevin Costner auch, und gewann einen Oscar.
Weil er das Drehbuch intellektuell differenziert schrieb.