Darf ein Jäger sowas tun?
In dem Waldgebiet neben dem ich wohne, hat ein zugegebenermaßen sehr eigenartiger Jäger sein Jagdgebiet.. So stellt er zum Beispiel überall im Wald alle paar Meter ebenerdige Jägerstände auf (ich dachte immer, die müssen erhöht sein?). Manchmal mit Planen oder Plastkhockern, die dann einfach dort liegen bleiben.
Als ich letztens im Wald mit meinem Hund spazieren war (gegen Mittag) sah ich, wie aufgeschnittene Tierkadaver und Innereien am Waldrand verteilt waren, was wohl auch nicht normal sein kann.. Und ich kann mir ziemlicher Sicherheit sagen, dass der Jäger dies tat. Außerdem schießt er wann und wo er Lust hat immer relativ oft ( mal ist es 1 Uhr, mal morgens um 10, wenn Spaziergänger unterwegs sind) Darf ein Jäger soetwas überhaupt? Und kann man, wenn nicht, rechtlich dagegen vorgehen?
PS: Beweisfotos von Ständen und den toten Tieren sind schon geschossen.
PPS: als meine Nachbarin ihn fragte wieso er das mache, nachdem er 5m vor ihrem Haus ein Reh erschossen hat, antwortete er, dass dadurch sein "Blut in Wallung gerät" ...
6 Antworten
Ruf doch einfach mal bei der "Oberen Jagdbehörde" an und erkundige dich ! Das geht am schnellsten und die sind vom Fach. Polizei oder Ordnungsamt müßten sich auch erst informieren. Da geht Zeit ins Land.
Nein, ich meinte die Untere Jagdbehörde. Von mir aus kann er sich auch an die obere wenden.
Weshalb soll er sich an die Obere Jagdbehörde wenden? Sachlich und örtlich zuständig ist doch erstmal die Untere Jagdbehörde bei der Kreisverwaltung.
Jetzt scheisst Ihr echt Krümel aus der Kekdose!! Der Typ hat sich strafbar gemacht !!!
Das können wir doch gar nicht beurteilen, ob er sich strafbar gemacht hat.
Das können nur die vom Fach.
Das meiste, was du hier schilderst, ist völlig normal und mit dem Jagdrecht auch absolut vereinbar.
Wie und wo der Jäger Unterstände und Hochsitze aufstellt, ist ihm überlassen und muss wenn überhaupt nur mit den Landeigentümer abgesprochen sein. Zwar verbindet der Laie die Jagd eher mit einem klassischen Hochsitz, aber auch ebenerdige Kanzeln und sogar unterirdische Erdbauten sind nichts Ungewöhnliches.
Bei den Fleischresten handelt es sich um einen sogenannte Luderplatz. Sie dienen dazu, fleischfressende Tiere wie Fuchs, Dachs und Marder oder Raubvögel anzulocken. Zum anludern dürfen die innereien und Fleischreste gesunder Wildtiere verwendet werden. Allerdings darf man nicht direkt an Waldwegen ludern, hier könntest du tatsächlich das Ordnungsamt informieren. Und sollte es wirklich so sein, dass gleich mehrere Luderplätze direkt am Weg liegen, wo sie jeder Spaziergänger sieht und auch Hunde die Reste fressen könnten, dann kannst du das dem Jäger selbstverständlich untersagen. Als Kompromiss könntest du dem Jäger vielleicht vorschlagen, an den Wegen ein Schild aufzustellen, dass Spaziergänger mit Hunden vor den Luderpläztzen warnt.
Die Jagd in direkter Nähe zum Dorf dürfte auch kein Problem darstellen, auch nicht, dass der Jäger zu "komischen" Zeiten jagt. Dazu gibt es nämlich keine Regelung. Solange der Jäger niemanden direkt gefährdet und du dafür auch keinen Beweis hast, handelt er absolut gesetzeskonform.
Der Spruch mit dem Blut in Wallung sollte nur provozieren. Offenbar kennt der Jäger euch bereits als Jagdkritiker und stempelt euch als Querulanten und Gutmenschen ab. Vielleicht können ernstgemeinte und von beiden Seiten entgegenkommende Gespräche in Zukunft verhindern, dass neue Konflikte entstehen. Wenn nicht mit diesem, dann vielleicht auch mit einem anderen Jäger.
Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Vielleicht kann ich etwas aufklären, die Erdsitze sind normal. Das kann jeder Jagdausübungsberechtigter selbst entscheiden was er aufstellt. Das Hocker darin sind ist klar. Das aufgebrochene Wild wird von einer Drückjagd sein die noch eingesammelt wird. Die Zeiten wann er jagd ist auch jedem selbst überlassen.
Die Hochsitze, Drückjagdböcke oder sonstige Anstände kann der Jagdpächter dort aufstellen, wo er es für richtig hält, wenn er es mit dem Grundstückseigentümer abgesprochen hat. Fall er Müll herum liegen lässt, hilft ein Hinweis beim Umweltamt oder Ordnungsamt der Gemeinde. Das Verteilen von Schlachtabfällen und Innereien ist leider eine weit verbreitete Unsitte unter den Hobbyjägern. Hier hilft ein Hinweis beim örtlich zuständigen Veterinäramt, um dies abzustellen. Wegen dem Schiessen direkt neben einem Wohnhaus wäre ein Gespräch bei der Unteren Jagdbehörde hilfreich, um zu klären, ob es sich dort um ein jagdlich befriedetes Gebiet handelt, wo die Jagd nicht ausgeübt werden darf.
Ich kenne die genauen Bestimmungen nicht, aber das klingt sehr seltsam. Mit Sicherheit ist das kein Jäger, sondern ein Privatmensch, der eine Jagd gepachtet hat. Oder die ganze Geschichte ist ein Fake, zumindest klingt sie so schräg.
Fast alle Jäger sind Privatmenschen, die eine Jagd gepachtet haben. Die wenigsten haben soviel eigenes Land, damit sie keinen Jagdbogen pachten müssen und noch weniger sind Berufsjäger, die mit der Jagd ihre Brötchen verdienen.
Mit Sicherheit ist das kein Jäger, sondern ein Privatmensch, der eine Jagd gepachtet hat.
Mit Sicherheit handelt es sich, wenn es kein Fake ist, um einen Jäger. Jemand anderes darf (fast) nie mit einer Feuerwaffe außerhalb eines Schießstandes schießen. Um auf der Jagd legal mit einer Feuerwaffe schießen zu dürfen ist es egal, ob man Inhaber einer Eigenjagd, Jagdpächter oder Jagdgast, als privater Jäger, oder Berufsjäger ist.
Oder die ganze Geschichte ist ein Fake, zumindest klingt sie so schräg.
Ja. Aber im Bereich Jagd gibts noch viel schrägere Sachen, daher bin ich mir nicht sicher, auch wenn ich deine Vermutung teile: <http://www.n-tv.de/panorama/A20-stundenlang-fuer-Reh-Vertreibung-dicht-article17664896.html>.
Die Geschichte ist nicht fake. Ein Bekannter Jäger von uns kennt den auch und er kann bestätigen, dass der Jäger nicht ganz sauber ist..
Du meinst die Untere Jagdbehörde