Cosmo Cool LC CC 120 RGB für Ryzen 5 3600?
Ich habe oft bei Bewertungen oder Videos gesehen, dass der angeblich schlecht kühlt, ob wohl der 180 TDP hat. Bei anderen Berichten ist der Kühler wieder sehr gut. Kann mir jemand helfen bzw. hat jemand Erfahrung mit dem LC CC 120 RGB? Meine CPU wird ein Ryzen 5 3600 sein.
4 Antworten
Einem Kühler kann man mit bloßem Auge ansehen, ob er gut kühlt (mein subjektiver Eindruck deckt sich immer wieder mit Testberichten), und dieser ist keine Ausnahme. Einen Kühler hochkant zu bauen macht überhaupt keinen Sinn. Dann muss man die ganze Wärme über Heatpipes an der Seite hochleiten, weil der Lüfter der CPU die Seite, also den Plastikrand, zuwendet, anstatt in Richtung der CPU (oder von dieser weg) zu blasen. Das Ganze soll wohl schick aussehen, aber es ist nicht effizient.
Ein guter Kühler hat viel Oberfläche zum Abstrahlen der Wärme, also viele feine Lamellen. Die scheint dieser hier durchaus zu haben. Nur sollten sich diese Lamellen dann noch möglichst nah und mit gutem Wärmeübergang zur CPU-Oberseite befinden, und das geht am besten, wenn die Lamellenkörper flach auf der CPU liegen, anstatt wie hier hochkant darauf zu stehen. Mit Heatpipes kann man den Wärmefluss dann noch unterstützen.
Den würde ich mir auch nicht holen, auch wenn der vielleicht dank aufwendigerer Verarbeitung ein Stück mehr rausholt. Erst recht nicht mit einem Ryzen 3600, der kaum Abwärme erzeugt und daher mit so ziemlich jedem Kühler zu betreiben ist.
Schau Dir z.B. mal den Noctua L9x65 SE-AM4 an. So sieht für mich ein guter CPU-Kühler aus, auch wenn die Optik weit weniger spektakulär ist.
Nebenbei kühlen CPU-Kühler, die auf das Mainboard oder von diesem weg blasen, die Spannungswandler und den Hauptspeicher auf dem Mainboard gleich mit, was auch ein nicht zu vernachlässigender Vorteil ist.
Also dein Optimum wär n Top Blow Kühler?
Klar für die VRM ist das unter Umständen besser und der Aufbau ist sicher nicht schlecht.
Allerdings profitieren diese oftmals nicht vom Gehäuse Airflow bzw stören diesen unter Umständen sogar. Genauso sind sie limitiert durch Ihre Bauweise.
z.B. hab ich noch keinen Top Blow Kühler gesehen der an die Leistung von nem Noctua NH-D15 rankommt.
Der NH-D15 kostet ca. 88 €. Für das Geld kann man viel technischen Aufwand treiben, der bei einem Ryzen 3600 aber hoffnungsloser Overkill wäre. Einen Top Blow-Kühler, der so teuer ist, musste auch erst mal finden. Da Top Blow die effizientere Kühlmethode ist, holen die bei gleichem Preis mehr Kühlleistung raus (auch wenn es natürlich im Einzelfall immer noch produktspezifische Unterschiede gibt).
Dass Top Blow-Kühler den Gehäuse-Airflow stören, halte ich für ein Gerücht. Im Gegenteil ragen sie nicht so weit in das Gehäuse hinein. Klar, die Hochkantkühler können mit der Thermik blasen, wodurch ihre Bauhöhe dann nicht stören muss. Aber sie haben den Nachteil der prinzipbedingt schlechteren Wärmeableitung von der CPU (und das ist ihr Job! Nicht die Gehäuselüftung, dafür baut man sich bei Bedarf noch einen Zusatzlüfter ins Gehäuse) und kühlen auch Spannungswandler und RAM nicht vernünftig.
N Double Tower Kühler halte ich auch für nen Ryzen 3600 als zu viel ;)
Mir ging es eher um deine Ausführung dass ein Top Blow mehr Leistung bringen kann als ein Tower.
Meine Erfahrungen mit Top Blow Lüfter sind nicht so gut wie die mit Towern.
A ist die größe des Lüfters oftmals begrenzt, B wirbelt die CPU Abluft wild im Gehäuse. Der Tower schafft diese (wenn hinten ein weiterer Lüfter ist und du einen Luftstrom von vorne nach hinten hast) elegant nach draußen.
Nun ja, ich habe einen Noctua NH-L12S im Gehäuse. Der hat einen 120 mm-Lüfter; wie groß soll er denn sein? Wenn Du Dir die Testberichte durchliest, dann siehst Du bei diesem Kühler auch exzellente Kühlwerte, und das, obwohl das ein Low Profile-Kühler ist, der gerade mal 7 cm hoch ist.
Bei meinem Gehäuse ist das auch erforderlich, da es sich um ein ATX-Gehäuse der alten Schule handelt. Ursprünglich war bei der Erfindung von ATX ja mal angedacht, dass der Netzteillüfter die CPU mitkühlen soll. Dementsprechend sitzt der Lüfter bei mir unter dem Netzteil (und zwar nicht "unter" wie bei heutigen Gehäusen, dass das Netzteil höher über dem Meeresspiegel liegt, sondern der damaligen Philosophie entsprechend, dass das Netzteil vom CPU-Kühler angeblasen wird). Als Folge habe ich für den CPU-Kühler aber auch nicht Platz bis zur jenseitigen Gehäusewand, sondern halt nur bis zum Netzteil.
Aber auch wenn das anders wäre, würde ich immer einen Top Blow-Kühler bevorzugen. Dann könnte der Lamellenkörper noch dicker sein als beim NH-L12S, was sicherlich nicht schlecht wäre. Wie gesagt, Hauptaufgabe des CPU-Lüfters ist es, die CPU zu kühlen, Nebenaufgabe, RAM und Spannungswandler zu kühlen. All das können Top-Blow-Kühler am besten. Für die Gehäusekühlung ist - neben der Thermik - der Netzteillüfter zuständig. Wem das nicht ausreicht, der kann sich einen oder mehrere langsamdrehende Gehäuselüfter, die man nicht hört, zusätzlich reinschrauben. Praktisch jedes Gehäuse (selbst billige) hat entsprechende Befestigungsstellen, die dafür vorbereitet sind, dass man solche Lüfter dort anschrauben kann. In den meisten Fällen dürfte das aber nicht nötig sein.
Mit dem In-Richtung-der-Thermik-Blasen der Hochkantkühler musst Du aufpassen, dass Du nicht ein Problem löst, das Du ohne diese Kühler gar nicht hättest, denn Top-Blow-Kühler ragen gar nicht so weit in den Gehäuseraum hinein, dass sie dort nennenswert den Luftstrom stören würden. Und gerade das Verwirbeln der Luft im Gehäuse ist ein durchaus wünschenswerter Nebeneffekt. Nichts ist schlimmer, als wenn irgendwo im PC-Gehäuse die Luft steht, sei es im Bereich der Grafikkarte, sei es bei der M.2-SSD auf dem Mainboard oder einer SATA-SSD, die irgendwo reingeschraubt ist. Da ständig für Luftbewegung zu sorgen ist gut, solange es daneben noch einen stetigen Luftstrom quer durch das Gehäuse gibt. Dieser entsteht üblicherweise dadurch, dass das Netzteil oben hinten warme Luft rausbläst, die unten vorne angesaugt wird und durch den Netzteillüfter und die natürliche Thermik beim Erwärmen der Luft angetrieben wird. Wie gesagt, wo das nicht ausreicht, kann man mit Gehäuselüftern der leisesten Klasse unterstützend wirken. Sollte aber nur nötig sein, wenn die Luftwege im Gehäuse verstellt sind oder man eine brutale Grafikkarte oder einen heißhungrigen, womöglich noch übertakteten Prozessor betreibt. Bei einem Ryzen 3600 keinesfalls.
ersteinmal vielen Dank für deine gute Ausführung :)
Kompakte Gehäuse oder außergewöhnliche Bauweisen sind selbstverständlich immer ein Sonderfall.
Voweg: Ich will nicht die Daseinsberechtigung des Top Blowers aberkennen.
Aufgrund des vom Fragesteller vorgeschlagenen Modelles gehe ich davon aus, dass es sich hier um ein normales "modernes" ATX Setup handelt mit einer max Lüfterhöhe von ca 150 - 160mm handelt.
Gerade der Abtransport der warmen Luft ist allerdings bei den Top Blowern großes Problem.
Und da glänzen die Tower Kühler. Da die meisten Grafikkarten im normalen Einbau an der Unterseite die meiste Hitze entwickeln (aber das ist ein ganz anderes Thema) hilft hier der CPU Kühler wenig.
Gerade der Abtransport der warmen Luft ist allerdings bei den Top Blowern großes Problem.
Wie gesagt halte ich den Abtransport weder für Aufgabe des CPU-Kühlers noch für ein Problem. Dafür ist er schlicht nicht gedacht.
Mit LC Power hab ich eigentlich noch nie wirklich gute Erfahrungen gemacht.
Vorallem die Netzteile sind grauenhaft.
Die Netzteile von LC Power sind sehr billig. Für ihren Preis erfüllen sie ihren Zweck. Wer mehr will, muss mehr ausgeben.
Der reicht für nen 3600 vollkommen aus
Sicherlich tut er das, aber das macht ihn nicht zu einer guten Wahl. Man kann dafür auch einen billigen, aber genauso effizienten, da weniger auf Optik designten, Lüfter verwenden.
Danke für die ausführliche Antwort, aber sieht der Dark Rock Slim z.B. nicht fast genau so aus?