Christen dürfen doch Lügen?

11 Antworten

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In dieser Stelle geht es nicht um Lügen, sondern um Anpassen.

Wenn Paulus im Fußball-Verein missioniert hätte, hätte er mit Fußball gespielt und über Fußball geredet. Wenn sich die Gelegenheit eröffnet hätte, über den Glauben zu sprechen, hätte er dies wahrgenommen.

Es wäre unsinnig, in den Fußballverein zu gehen und zu sagen, dass man nur Basketball gutfindet und auf dem Platz nur Basketball spielen will. Das würde jede weiteren Gesprächsmöglichkeiten ausschließen.

Paulus hat die Juden als Jude missioniert. Das bedeutet, dass er vor allem aus dem Alten Testament erklärt hat, warum Jesus der verheißene Messias, Gottes Sohn und Gott selbst ist. Der Tanach (also das Alte Testament) ist die Heilige Schrift der Juden. Auf diese Weise war eine Gesprächsgrundlage sofort gegeben. Viele Juden erkannten dadurch, wer Jesus wirklich ist (vgl. z. B. die Beröer in Apostelgeschichte 17,11).

Wenn Paulus aber bei den Griechen (oder anderen Völkern) unterwegs war, hätte es wenig Sinn ergeben, das Alte Testament zu zitieren. Paulus hat das auch getan, aber er hat Anknüpfungspunkte gesucht, um die Menschen erreichen zu können. Ein gutes Beispiel dafür ist die Rede von Paulus in Athen über die Statue des unbekannten Gottes: Apostelgeschichte 17,16-21 | Bibleserver

Mit Lügen hat das Anpassen an Begebenheiten also gar nicht zu tun. Ganz im Gegenteil...


derstolzeausnrw 
Beitragsersteller
 25.10.2022, 14:40

Ich danke Ihnen für die ausführliche Erklärung 👍🙂

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chrisbyrd  29.10.2022, 21:26

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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derstolzeausnrw 
Beitragsersteller
 07.11.2022, 00:16
@chrisbyrd

Hallo chrisbyrd!

Haben Sie auch eine Erklärung bezüglich dem Vers:

Matthäus 21:43-46

Welche Nation wird hier gemeint?

Vielen Dank! :-)

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chrisbyrd  07.11.2022, 07:06
@derstolzeausnrw

Heidenchristen und auch jüdische Christen, also die christliche Gemeinde.

In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

  • "einem Volk ... das dessen Früchte bringt. Die Gemeinde. Petrus bezeichnete die Gemeinde als »ein heiliges Volk« (1Pt 2,9)."
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Ich verstehe es so: Paulus schreibt in der Bibel oft davon, dass er durch Christus frei ist und sich nicht mehr an die umfangreichen jüdischen Vorschriften (z.B. Speisegebote) halten muss. So kann er ohne Probleme Opferfleisch (aus anderen Kulten) oder auch Schweinefleisch essen, was ein streng gläubige Jude niemals tun würde. Das meint Paulus, wenn er davon spricht, dass er "nicht unter dem Gesetz sei".

In der Mission von strenggläubigen Juden hält er sich aber trotzdem an das jüdische Gesetz. Denn er möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen und das geht nur dann gut, wenn sie ihn anerkennen. Deshalb befolgt er die Gesetze, damit seine Mission erfolgreich sein kann.

Hilft dir das weiter?


derstolzeausnrw 
Beitragsersteller
 25.10.2022, 01:24

Schon mal sehr verständlich ich danke Ihnen 👍

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Allen alles geworden, um einige zu retten, bedeutet, dass Paulus sich in die Lage der jeweiligen Person versetzt hat, um ihr die Wahrheit, wie sie ihm geoffenbart wurde, begreiflich zu machen. zB: Den Juden eine Jude, der den Jesus noch nicht als Christus erkannt hat. Dabei hat er keinesfalls gelogen.

Es geht hier nicht darum zu lügen sondern dass Paulus sich den verschiedenen gesellschaftlichen richtiungen die es zu seiner Zeit gab angepasst hat, um diese Leute für sich zu gewinnen und zu überzeugen. Was ich mir darunter vorstellen könnte wäre Kleidung, Was man mit ihnen isst, Umgangston/Sprache. sowas eben. (Das ist nur was ich mir denke hab dafür keine Belege)

Wie ein Politiker wenn er mit den Wurtschaftsbossen spricht zieht er vlt eher ein Anzug an, als wenn er Wahlwerbung bei Landwirten macht

ABER natürlich muss das alles im Rahmen des Evangeliums und dem gesetz Christi Geschehen, weil es diesem ja dienen soll. Das darf keine Ausrede sein um sich nicht an das gesetz zu halten

Paulus meint damit, dass er sich mit den Menschen, mit denen er zu tun hat, voll identifiziert, und sich wie einer der ihren fühlt und benimmt, nicht wie "einer von außen", und das dies alles nicht zu seinem Nutzen, sondern zu ihrem ewigen Nutzen dient. Sein Nutzen besteht aber darin, dass er seinen Auftrag treu erfüllt hat.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich befasse mich gerne mit solchen Themen