Chlorgas Bomben im 1.Weltkrieg

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Hallo,

anfags wurde Gas (Tränengas) von der Französischen Armee 1914 eingesetzt. Deutschland antwortete,erstmals bei Ypern im Aprill 1915, darauf in dem es Chlorgas(damals aus Yperit genannt) in Behältern und bei günstiger Windrichtung zum Feind blies. Später kamen Granten hinzu. Das machte im 1.Weltkrieg Sinn ,weil Gas schwerer als Luft ist und sich prima in den Schützengräben hielt. So hoffte man die feindliche Infantrie aus den Gräben zu vertreiben.

Im laufe der Jahre wurden die Gase deutlich tötlicher und vielfältiger . Im ersten Weltkrieg wurden noch hunderte Granaten auf relativ kleine Abschnitte erschossen. Heute reichen Mengen von der Größe einer Coladose um einen Wohnblock zu vergiften Bekannte Gase sind heutzutage VX ,Tabun, Sarin .

Ursprünglich als Angriffswaffe gedacht stellte man schnell fest das der Gegner mit gleicher Waffe zurückschlug. Was auf beiden Seiten besondere Schutzmaßnahmen erfordert. Somit wird die Bewegung der Truppen strak verlangsamt . Was in einem modernen Bewegungskrieg ehr hinderlich ist. Auch muss der Angreifer sich nach einem Geländegewinn mit verseuchten Gebiet auseinandersetzen, was zusätzliche Probleme bereitet.

Letztendlich kommen wir zur Vergeltung zurück. Gas unterscheidet nicht zwischen Militär und Zivilisten somit kommt man schnell in das Spektrum des Völkermordes wenn Unschuldige betroffen sind. Somit kann man sicher sein das auch die eigene Zivilbevölkerung angegriffen wird wenn ersteinmal eine gewisse Schwelle überschritten wird. Das war auch der Grund warum man im 2. Weltkrieg auf den Einsatz von Kampfstoffen verzichtete Der letzte größere Einsatz von Kamfpgas ,(Sarin)war in den 1980 Jahren in Kurdistan durch die Irakischen Truppen Saddam Husseins.

Dort lag kein Militärischer Wert im Vordergrung sondern reiner Völkermord.

Gruß seany


MeisterProperCH  02.05.2013, 13:45

Kleine Bemerkung: Yperit ist Senfgas, nicht Chlorgas. Benannt nach dem Ort an dem es 1917 erstmals eingesetzt wurde.

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MeisterProperCH  02.05.2013, 13:45

siehe oben (leider kann man hier keine Kommentare löschen)

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Moin,

im WK1 wurden chemische Waffen, unter anderem Chlorgas, bekannt ist auch das deutsche Senfgas, erstmals im größeren Rahmen eingesetzt. In "Bomben" kam Gas jedoch nicht oder nur selten zum Einsatz, wenn dann per Granaten von der Artillerie verschossen oder aus Behältern freigesetzt.

Hauptproblem war, dass das Gas nicht zu steuern war. Wenn der Wind auf einmal drehte kam es nicht selten wieder in die eigenen Reihen, bzw. blieb es im Niemandsland hängen und nutzte so eher dem Gegner.

Die Gasmasken wurden während des Krieges weiterenwickelt. Der taktische Wert des Gases erwies sich nur bedingt, einen Angriff damit vorzubereiten war unzuverlässig und für beide Seiten gefährlich. Man kam also davon ab, da sich das Gas als mehrschneidige, hochgefährliche und vor allem grausame Waffe herausstellte.

mfg Nauticus

Im Ersten Weltkrieg wurde Giftgas verschiedener Art nicht mit Bomben von Flugzeugen aus eingesetzt, sondern entweder bei günstigem Wind aus Flaschen gegen den Feind abgeblasen oder von der Artillerie in Granaten verschossen. Erstmals wurden Giftgasbomben (Senfgas und Arsen) von Italien im Krieg in Libyen ab 1928 eingesetzt und dann in großem Stil ab Ende 1935 im Krieg gegen Äthiopien.

Im Ersten Weltkrieg war die Giftgaswirkung vor allem psychologischer Art. Von den rund zehn Millionen gefallenen Soldaten sind "nur" etwa 90.000 an Giftgas gestorben, die Angst davor war aber enorm. In Äthiopien hat die massive Giftgasbombardierung die Italiener davor bewahrt, von den tapfer kämpfenden Äthiopiern in der Weihnachtsoffensive überrannt zu werden. Die Italiener bombardierten mit Giftgas gezielt nicht nur militärische Formationen, sondern auch die von schwedischen Hilfsorganisationen eingerichteten Lazarette der Äthiopier sowie Wasserstellen und Getreidefelder, die dadurch unbenutzbar wurden. Von den etwa 700.000 Äthiopiern, die von den Italienern getötet wurden, sind etwa 50.000 durch Giftgas umgekommen.

der Chemiker Fritz Haber war nach meiner Kenntnis der EINZIGE Wissenschaftler, der sich die Folgen seiner "Forschung" vor Ort ansah. Immerhin hatten die Gasangriffe zur Folge, dass der (damals selbst davon betroffene) Hitolf Adler KEINE Gasangriffe in "seinem Krieg" erlaubte.

Chlor ist giftig, deshalb haben die dieses Gas genutzt...

Später wurden Gasmasken erfunden und die Chlorgasbomben haben nix mehr gebracht.


Kalash  01.05.2013, 17:53

Dafür gibt es heute Giftkampfstoffe, die die Gasmaske und die Schutzkleidung durchbrechen und trotz allen Schutz töten.

Die älteren billigen Kampfstoffe wie Senfgas wird heutzutage bevorzugt von toalitären Regimen wie z.B. unter Saddam Hussein im Irak und unter den Mullas im Iran gegen die aufmuckende Zivilbevölkerung eingesetzt.

Aktuell mal wieder zu sehen in Syrien!

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Nauticus  01.05.2013, 18:00
@Kalash

"Interessanterweise" gab es schon im WK2 auf deutscher Seite hocheffektives Nervengas, das so wirkte. Die Alliierten hatten dem nichts Vergleichbares entgegenzusetzen (obwohl auch sie durchaus ihre chemischen Waffen bereithielten), trotzdem wurde es nie eingesetzt, wobei manche vermuten, dass sich Hitlers persönliche Erfahrungen und Ängste darauf auswirkten.

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