Chinesen Englische Namen?

4 Antworten

In China ist es heutzutage oft üblich ab dem Kindergarten dem Kind auch einen englischen Namen zu geben. Da natürlich noch von den Eltern, die z.B. Ähnliche Aussprachen zum chinesischen Namen wählen oder bestimmte Buchstaben haben wollen, bzw sollen. Bei Bekannten von mir kam dort von der Kindergärtnerin, wenn ich mich richtig erinnere, die Anordnung, dass der Junge einen englischen Namen mit dem Buchstaben "H" bekommen sollte...

Na ja, unabhängig davon ist es auch so, dass dann an der Schule oder/und der Uni sich die Leute selber einen englischen Namen aussuchen, mit dem sie sich auch untereinander oft ansprechen, weil das cool ist, aber oft auch einfacher. Ein Grund, der mir dazu noch spontan einfällt, ist der, dass sich viele chinesische Namen ja auch wiederholen oder zu ähnlich anhören. Um dem Problem in größeren Gruppen zu entgehen, werden sie halt auch mit englischem Namen vom Lehrer etc. angesprochen.

Und natürlich auch, wie bereits erwähnt, um es den Ausländern einfacher zu machen. Denn oft können wir die chinesischen Namen nicht aussprechen oder verwechseln schlichtweg den Vornamen mit dem Nachnamen 😉

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bachelor in Sinologie und war schon paar Mal in China.

Der Fantasiename ist so gut wie nie eine phonetische Ableitung. Der kann in China auch geändert werden wenn man Lust dazu hat. In Hong Kong sind die allerdings echter amtlicher Bestandteil

Übrigens müssen das nicht immer englische Namen sein.

Das ist tatsächlich sehr üblich, dass die Chinesen als Zweitnamen einen nicht-chinesischen Namen haben. Meist einen englischen/amerikanischen Namen.

Da außerhalb Asiens niemand die chinesischen Namen richtig aussprechen kann, geben sie ihren Kindern einen international bekannten Zweitnamen.

Ein chinesischer Kollege hat mir das so erklärt: oft wissen Fremde nicht, dass Chinesen zuerst den Familiennamen, dann den Rufnamen nennen/schreiben. Zur Erleichterung wählen Chinesen daher einen dem Rufnamen ähnlichen (oft englischen) gängigen Rufnamen, den sie dann auch auf der Visitkarte mit ihrem Familiennamen in lateinischen Buchstaben abdrucken lassen. Es ist also eine Höflichkeit dem Fremden gegenüber, einen westlichen Vornamen zu adoptieren. (Siehe Schauspieler "Charlie" Chan, "Bruce" Lee, "Lucy" Liu usw.)