Chemie Verzweiflung MWG und GG?

1 Antwort

Die Reaktionen laufen nicht "unvollständig" ab. Unvollständig würde bedeuten, dass z. B. für die Hinreaktion nicht genügend Reaktionspartner vorhanden wären und dadurch der maximale Umsatz beschränkt wäre oder dadurch unerwünschte Nebenreaktionen ablaufen würden.

Bei einer Gleichgewichtsreaktion, liegen genau genommen zwei Reaktionen für sich vor, wobei die Produkte der einen Reaktion eben auch die Edukte der anderen Reaktion sind.

Die Hinreaktion läuft vollständig ab, aber es läuft eben auch parallel die Rückreaktion vollständig ab.

Vom Gleichgewichtszustand spricht man, wenn die Hinreaktion genauso schnell abläuft, wie die Rückreaktion. Dadurch ändern sich auf makroskopischer Ebene keine Konzentrationen mehr, aber auf molekularer Ebene steht die Reaktion keineswegs still. Eine Gleichgewichtsreaktion ist ein dynamischer Prozess und nur weil Hin- und Rückreaktion genauso schnell ablaufen, können wir das Gleichgewicht als vermeintlichen Zustand betrachten. Das ist die entscheidende Tatsache, wo es oft hakt. Stell es dir wie eine Badewanne vor, in welche genauso schnell Wasser einfließt, wie Wasser ausfließt, wodurch sich die Menge des Wassers, das zur gleichen Zeit in der Wanne ist, nicht ändert.

Jetzt zu den Fragen:

Die Tabelle. Ich verstehe, dass ein H Molekül aus 2 Atomen besteht und deswegen H2.

Die tiefergestellten Zahlen kannst du völlig ignorieren. Sie sind Teil der Summenformel und beschreiben lediglich um was für ein Molekül es sich handelt.

Die Zahlen vor den Summenformeln sind sogenannte Stöchiometriefaktoren. Sie geben die Reaktionsverhältnisse wieder. Konkret: Aus einem Wasserstoffmolekül und einem Iodmolekül werden in der Hinreaktion zwei Moleküle Iodwasserstoffmolekül gebildet.

Warum wird in der Tabelle von HI ausgegangen und nicht von 2HI.

Mit der Tabelle willst du die Gleichgewichtskonzentration von HI berechnen. Du willst sie nicht für 2 HI, für 10 HI, für 99 HI oder für 3000 HI berechnen, du willst sie einfach für HI berechnen.

Ja, 1HI verbraucht nur 50% von H2 und I2, kommen daher die -0,5x oder hat das was mit dem c0 Verhältnis 2:1mol/l zu tun

Der Stöchiometriefaktor, d.h. die 2 die vor dem HI steht, spielt nur dann eine Rolle, wo es darum geht, die Gleichgewichtsreaktionen von H2 und I2 in Abhängigkeit von x auszudrücken, d.h. dadurch kommst du auf die 0,5.

Mir fällt es immer leichter in Stoffmengen, d.h. in Teilchenzahlen zu denken. Angenommen es spielt sich alles in einem Liter Raum ab. Dann hast du zu Beginn 2 Mol H2, 1 Mol I2 und 0 mol HI.

Im Gleichgewicht wirst du nun statt 0 mol HI x HI haben. Diese Stoffmenge x muss ja irgendwo her kommen. Und jetzt kommt die Reaktionsgleichung ins Spiel. Ihr kannst du entnehmen, das ein Teil HI je genau zur Hälfte aus H2 und I2 gebildet wird. Du ziehst von beiden Startkonzentrationen also 0,5 x ab. Damit kommst du auf die

"2 - 0,5x" und die "1 - 0,5 x".

Wieso spricht sie das 2mol/l:1mol/l nicht an, und spielt es eine Rolle in der Rechnung. Wenn ja welche.

Das sind einfach die Startkonzentrationen. Man könnte auch 1,2 und 1,5 mol/l oder 0,5 und 0,7 mol/l einsetzen. Wie du in der späteren Rechnung siehst, wirkt sich das jedoch auf die Gleichgewichtskonzentrationen aus.