Chemie-Mathe?

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Ich weiß auch nicht, was damit gemeint ist, aber ich habe eine Idee:

Im CO₂ haben wir insgesamt 6+4+6=16 Valenzelektronen, oder 8 Valenzelektro­nen­paare. Damit müssen wir allen drei Atomen zu einem Oktett verhelfen:

  • Jedes Valenzelektronenpaar kann als einsames (nichtbindendes) Paar in Er­schei­nung treten. In diesem Fall trägt es nur zu einem Oktett bei.
  • Es kann aber auch als bindendes Elektronenpaar im Molekül auftreten und trägt dann zu zwei Oktetten bei.
  • Drei Oktette sind formal 12 Elektronenpaare. Wir haben nur 8 Elektronenpaare, aber manche davon werden bindend sein und dann doppelt zählen. Wenn wir an­nehmen, daß b bindende und e einsame Elektronenpaare vorliegen, dann gilt e+b=8 und e+2b=12. Daraus bekommt man sofort e=4 und b=4.
  • Wir wissen also, daß im CO₂-Molekül vier Bindungen und vier nichtbindende Elek­tro­nen­­paare vorliegen.
  • Für den allgemeinen Fall haben wir n Atome und m Elektronenpaare (=halbe Summe der Valenzelektronen), dann gilt e+b=m und e+2b=4n, man bekommt daraus b=4n−m und e=2m−4n.
  • Kontrolle: In unserem Fall hatten wir n=3 und m=8, also b=4n−m=​12−8=4 und e=2m−4n=​​16−12=4
  • Noch ein Beispiel: OF₂ hat n=3 und m=10, daraus folgen b=4n−m=2 Bindungen und e=2m−4n=8 einsame Elektronenpaare.
  • Die Formel funktioniert nur, wenn alle beteiligten Atome genau 8 Elektronen ha­ben wol­len; um Wasserstoff und hypervalente Atome einzubauen, muß man das 4n in den Formeln durch die Summe der angestrebten Anzahlen der Elektronenpaare für jedes Ele­ment ersetzen (1 für H, 4 für C,N,O,F und für die höheren Atome, naja, da weiß man es nicht so genau — der Schwefel in der H₂SO₄ müßte z.B. mit Sechs gezählt wer­den, aber woher soll man das wissen?)
  • Noch ein Beispiel: HNO₃, da ist n=5 und m=½(1+5+3⋅6)=12, aber weil der Wasser­stoff in Ver­bin­dungen nur ein Elektronenpaar haben will, müssen wir statt 4n=20 und die Formel 1+4⋅4=17 einsetzen. Man bekommt b=17−12=5 Bindungen und e=2⋅12−17=7 einsame Elektronenpaare, und das stimmt auch.

Ob das gefragt war? Weiß nicht, aber jedenfalls ist es eine „mathematische Bezie­hung“, und sie ist richtig wenngleich für hypervalente Atome nicht allzu nützlich