CAD GRAFIKKARTE, Dezidierte Grafikkarte?

3 Antworten

Aus Berufserfahrung kann ich dir erklären was CAD ist:

CAD Steht für "„Computer-aided Design".

Bei uns Bauzeichnern werden CAD Programme genutzt um Häuser oder andere Bauwerke zu erstellen und zu planen.

Daher würde ich schätzen, dass eine CAD Graka einfach eine Graka ist, die auf genau solche Operationen abgestimmt ist bzw., mit dieser Art Programmen gut umgehen kann.

Dabei ist vor allem bei 3-D Software, wie sie mittlerweile sehr verbreitet ist (z.B. Archicad / Elitecad) eine relative hohe Grafik Leistung notwendig.

Habe Dezidierte Grafikkrate guz gegoogeld und das beduetet einfach nur, das der Grafikchip nicht in dem Prozessor verbaut. Also, dass du neben deinem I9 (Prozessor) noch eine 3070 im gehäuse verbaut hast und die die Grafikberechnung übernimmt


mur95 
Beitragsersteller
 04.10.2022, 07:33

Sehr nett. Dankeschön!

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Bei Gaminggrafikkarten bricht die Leistung im CAD bei steigender Poligonzahl irgendwann ein. Es kommt bei Gaminggrafikkarten darauf an möglichst schnell und oft ein Bild zu berechnen während es im CAD vor allem auf Genauigkeit des Modelles ankommt.

Ich habe kürzlich Bestandsaufmaß eines alten viergeschossigen Krankenhaus mit 20.000qm, von einer Punktwolke mit 10Mrd Punkten, ein 3D-Modell erzeugt. Damit zwingst Du selbst die beste Gaminggrafikkarte in die Knie und zwar so, dass die Berechnung eines einzelnen Bildes über 30min dauert.

Quadro Grafikkarten zum Beispiel sind speziell für diese Anwendungen konzipiert (Floating-Point Berechnungen und OpenGL Grafikwiedergabe) und kosten gut und gerne 8.000€, weil der Markt im Vergleich zu Gaminggrafikkarten erheblich kleiner ist.

Der Name "CAD-Grafikkarte" schleppt sich heute noch ein wenig mit aus den antiken Zeiten der PCs, als Grafikkarten noch nicht wirklich viel konnten. Da gab es dann Zusatzkarten für einen zweiten Monitor, die aber noch eine vollwertige Grafikkarte für den primären Monitor brauchten, teilweise auch mit Beschleunigungsfunktionen zum Zeichnen von Linien (wow!). Die IBM 8514 war so ein Prachtexemplar.

Seither wird der Begriff aber mehr und mehr zu einem Computeresoterik-Begriff.

Letztlich ist es aber so, dass du heutzutage CAD problemlos selbst mit der integrierten Grafikeinheit der CPU abwickeln kannst. Ich selbst zeichne beruflich ab und zu mal Kabelpläne (rein 2D) in AutoCAD und das geht problemlos mit der integrierten Grafik der Intel-CPU in meinem Laptop. Hier würde ich auch Null von einer dedizierten GPU profitieren. Der Kollege, der in 3D zeichnet, hat einen fetteren Laptop mit dedizierter Geforce GTX GPU und braucht sowas auch.

Je mehr du in CAD in 3D zeichnest, desto größer werden die Ansprüche an die GPU, üblicherweise reicht jede bessere Gaming-GPU. Mit den professionellen Linien (also z.B. eine Quadro statt Geforce) bekommst du noch mal etwas besser optimierte Treiber und evtl. ein offizielles Zertifikat für das CAD-Programm, aber jetzt mal ganz ehrlich - in der Leistung profitierst du nicht, und die Gaming-Reihe läuft genauso. Eine Geforce GTX oder RTX erfüllt also alle Erwartungen an das, was in den 80ern mal eine dedizierte, teure Zusatzkarte, also eine CAD-Karte war.

Heute hast du halt nur noch Gaming-Karten, für CAD mit Leistungsansprüchen wie 3D völlig ausreichend, und die Profi-Karten, die das Gleiche leisten, aber zertifiziert sind (obwohl die Gaming-Karten trotzdem laufen).