BYD 1000 V Ladesäulen - Ist das Stromnetz für solche Monsterlader gerüstet?
BYD will die E-Auto-Branche revolutionieren mit 5 Minuten-Ladern, die 1000 Kilowatt Strom ziehen!
Schon nur 6 Lader an einer Tankstelle zögen also 6 MegaWatt (!) Strom aus dem Netz. Neben all den anderen privaten Wallboxen und dem Sonstwie-Strom liegt da in der Summe ein RIESIGE Stromlast vor. Muss man nun ALLE Kabel aus der Erde holen und durch armdicke Leitungen ersetzen? Kommen wir da nicht in technisch und biologisch bedenkliche Magnetfeld-Situationen?
Und noch das: Wie soll das marode Deutschland das schaffen? Geht das überhaupt zu vertretbaren Kosten ?
7 Antworten
Momentan wird das alles nur in China propagiert und wird noch jahre dauern, bis das bei uns landet...
Auch einige unserer deutschen Fahrzeuge arbeiten schon mit 800 Volt.
Nur sind viele Ladestationen nicht auf solche Leistung ausgelegt und diese Fahrzeuge werden eben trotzdem einfach langsamer geladen...
Nur als kleine Anmerkung: Die stärkere Ladung sorgt dafür, dass auch schneller geladen wird. Also bräuchte diese nur sehr kurz abgerufen werden. Zu allen anderen Zeiten braucht die auch nur den Strom was alle e-Zapfen brauchen um das Display zu beleuchten und die LEDs leuchten zu lassen. Also benötigt unterm Strich das ganze nicht mehr Strom, als die anderen Säulen... Logisch oder?
Nö sind ne ganze Menge https://einfacheauto.de/blog/e-autos-800-volt-technik
Außer Porsche und Audi sind da aber keine deutschen Hersteller dabei. BMW jetzt erst ganz neu.
Das gibt es doch alles schon. Der größte Ladepark, den ich kenne, hat 3 Niederspannungstrafos, die zusammen 12 Megawatt aufbringen. Daran sind 56 Ladestationen angeschlossen mit je 250-300 Kilowatt. (40x Tesla und 16x EnBW)
Ich war neulich bei Mäckes. Da standen 2 Stationen mit je 2 Anschlüssen mit bis zu 400KW. Kurzzeitig waren da sogar mal 4 Autos gleichzeitig dran. Und was soll ich sagen. Bei Mäckes brannte das Licht noch.
An manchen Standorten sind sogar 3 Anbieter vertreten. 20-30 Ladeanschlüsse sind heute keine Seltenheit mehr.
An der A2 werden gerade die Megacharger für LKW aufgebaut. Die sollen später mal bis zu 3 Megawatt je Anschluss aufweisen.
Also mach Dir keine Sorgen. Für unser Stromnetz ist das verkraftbar. Die Ladeparks bekommen ja ohnehin immer einen eigenen Trafo. Und in der Mittelspannung ist genug Saft drin. Vor allem in ländlichen Gebieten in der Nähe von PV Anlagen oder Windparks.
Im Wesentlichen einfach, weil so eine Säule etwa die selbe Leistung wie 4 aktuelle Säulen hat.
Wenn du also irgendwo einen Ladepark mit 32 Säulen siehst, dann könnten dort auch 8 neue Säulen stehen.
Bringt etwa den selben Durchsatz.
Ich sehe aber ein ganz anderes Problem:
Diese Säulen machen den eigentlichen Vorteil von Ladesäulen zunichte, nämlich dass ich laden und Klogehen parallelisieren kann.
Bei so einer jetzt Säule muss ich wieder daneben stehen bleiben wie bei einer alten Tankstelle, und warten dass das Auto fertig ist. Und kannst erst danach aufs Klo gehen, was in Summe mehr Zeit braucht, statt weniger.
Ich weiß, für Verbrenner Fahrer schlecht vorstellbar, aber aktuell haben die Fahrer von schnell ladenden Autos schon das Problem, dass selbige schneller laden als du Pause machen kannst, und du daher regelmäßig in Stress kommst (gerade wieder mit dem Fahrer eines Ionic 5 erlebt).
Außer natürlich kann macht nach 3 Stunden Autobahn keinerlei Pause. Aber welcher Fahrer macht das schon?
Für solche Ladestationen muss ein zusätzlicher Trafo installiert werden welcher vom Mittelspannungsnetz gespiesen wird. Denn Tankstellen haben wenn es hoch kommt eine Einspeisung von 250A. Öfters aber weniger. Und da durch die politische Fehlentscheidung der Abschaltung von AKWs und Kohlenkraftwerke nicht immer genügend Strom zur Verfügung steht und der Netzbetreiber die Leistung drosseln kann, bbw den ladevorgang stoppen kann mittels Lastabwurf kann es passieren das man trotzdem mal eine oder zwei Stunden warten muss bis die Elektro Gurke aufgeladen ist. Gerade in Kombination mit Wärmepumpen kann das in Zukunft des öfteren passieren.
Woher hast Du denn den Blödsinn? Mir ist bisher nicht bekannt, dass Ladestationen wegen Strommangel abgeschaltet wurden. Auch die Ladestationen an den Tankstellen haben in der Regel eigene Trafos. Was aber richtig ist, dass es meist ein Lastmanagement gibt, welches bei erreichen der maximalen verfügbaren Trafoleistung die Ladeleistung gleichmäßig begrenzt.
Und das wir nicht genug Strom haben ist schlicht und einfach falsch. Eher im Gegenteil. Wenn der Wind weht haben wir oft sogar so viel, dass Erzeugungsanlagen abgeregelt werden müssen.
Kannst gerne in den Werkvorschriten deines Netzbetreibers nachlesen. Ladestationen und Wärmepumpen können übers Netzkomando mittels Lastabwurf abgeschalten werden. Ladestationen haben ein Lastmanagment. Dies betrifft zwar nicht einzelne Wallboxen aber bei kommerziellen Anbietern oder wenn mehrere betrieben werden ist dies Vorschrift. Und es kommt je nach Netzbetreiber vor das diese zB über den Mittag gesperrt werden
Nein das ist schlicht und einfach Falsch. Es stimmt, dass angedacht ist Wallboxen und Wärmepumpen in der Leistung zu begrenzen, wenn ansonsten das lokale Netz überlastet würde. Jede dieser Abregelungen müßte aber an die BNA gemeldet werden. Und wenn das öfter vorkommen sollte, muss das Netz an der Stelle entsprechend vorrangig ausgebaut werden.
Öffentliche Ladestationen sind davon ausdrücklich ausgenommen. Das gilt natürlich auch für Ladeparks.
Nun ist es aber so, dass die VNB das wegen fehlender Digitalisierung noch gar nicht überwachen können. Und auch die Infrastruktur für diese vom VNB gesteuerten Verbrauchsanpassungen existiert noch nicht. Das geht erst über die SMGW, die noch lange nicht flächendeckend ausgerollt sind. Da kannst Du 2035 nochmal nachfragen.
Das Lastmanagment dient ja hauptsächlich der Elektroinstallation, damit diese sicher betrieben werden kann. Genauso ist eine Sperrung vorgesehen, die dem Netzbetreiber gestattet zu Spitzenzeiten Ladestationen und Wärmepumpen zu sperren über die Rundsteuertechnik. Meistens ist Tarifdraht 5 für WP und 6 für Ladestationen. Aber nicht jeder Netzbetreiber macht dies. Dies gilt für sämtliche Anlagen die übers Niederspannungsnetz gespiesen sind. Ladeparks oder Gebäude welche einen eigenen Trafo haben sind somit Energieerzeuger und vom Lastabwurf nicht betroffen. Zumindest wird dies in der Schweiz so gehandhabt, ob dies in Deutschland auch zutrifft wirst du wahrscheinlich besser wissen als ich.
Die meisten Ladestationen haben ein internes LM. Die Alpitronic zum Beispiel verteilen die maximale Säulenleistung auf die 2 Anschlüsse dynamisch. Eine HYC400 kann so die 400KW in 50KW Schritten auf die beiden Stecker aufteilen, wie es nötig ist. Bei den Sicharge von Siemens kann das sogar auf bis zu 4 Anschlüsse aufgeteilt werden. So funktioniert das auch bei Tesla.
Dann ist es üblich ein zweites übergeordnetes Standort-LM zu installieren. Ein kleiner Ladepark mit sagen wir 4 Säulen HYC300 bekommt "nur" einen 1 MVA Trafo. Der Standort wird auf sagen wir 900KVA begrenzt. Daher können nie alle 4 Ladesäulen gleichzeitig mit Volllast betrieben werden. Das kommt aber auch ohne LM in der Praxis praktisch nie vor. Dazu gibt es noch viel zu viele, also eigentlich alle, Fahrzeuge, die nicht durchgängig mit dieser Leistung laden können.
Je nach Anbieter kann das variieren mit dem LM. In Parkhäusern installieren wir meistens Easee Wallboxen (vom Betreiber vorgeschrieben). Die kann man bestens Programmieren. Da wir oft mehrere Boxen an ein 63A Flachband anschliessen und mehrere Sicherungsgruppen vorhanden sind ist es etwas komplexer. Man kann aber die Grösse der Bezügersicherung und der Abgänge programieren im LM. Auch wird der Strom der Zuleitung überwacht und es wird verhindert das die Hauptsicherung rausfliegt und es benötigt eine WLAN Infrastruktur, einen Switch und ein 4g Router. Je nach Betreiber der Infrastruktur wird das LM vorprogrammiert.
Bei uns verzichtet man meist auf ein LM bei AC Ladeparks. Man baut einfach einen Netzanschluss in der geeigneten Größe hin und gut ist. Bei uns in der Firma haben wir zum Beispiel 6 Anschlüsse mit je 11KVA. Dazu wurde ein Netzanschluss mit 80KVA hergestellt. Da reicht eine einfache Wandlermessung.
Unsere Jungs von der E-Mobilität haben viele Netzanschlüsse, an die Wallboxen oder Ladesäulen angeschlossen werden sollten, vorher gemessen. Also wie viel Leistung da tatsächlich benötigt wird. Min und Maxwerte innerhalb einiger Wochen. In den meisten Fällen lagen die Maxwerte nur bei 50% oder darunter der zulässigen Netzanschlussleistung. Also da ist in der Regel noch genug Luft.
Grobe Denkfehler.
- Informiere dich über den MCS-Stecker im LKW-Bereich. Solche Leistungen sind schon eine Weile angekündigt, zumindest der Stecker dafür.
- Informiere dich mal über den Gleichzeitigkeitsfaktor beim Stromnetz. Wenn der Akku voller wird, wird langsamer geladen.
- Und schon heute ist es so, dass wenn es z. B. nur eine 50kW-Ladesäule gibt, dauert's halt länger und macht nix, wenn man dort eh steht zum Einkaufen, weil man den Akku nicht zu sehr leergemacht hat.
notting
Die Frage beinhaltet den Hintergrund: Die BYD 5-Minuten Lader sind auch als Verkaufsidee gedacht, um die E-Auto Umstellung anzukurbeln. Aber eben: Wenn die überall sind, sehe ich da Engpässe und nix mehr mit "5Minuten". Ich kann mir nicht vorstellen dass die jetzigen Kupferkabel das alles durchlassen wenn es nur noch elektrisch zu- und hergeht-...
Früher konnte man sich auch nicht vorstellen, dass jeder Haushalt mehr als eine 25 Watt Birne betreibt.
Ehrlichgesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es sehr bald viele Autos geben wird, die mit 1MW laden werden. Heute sind Ladeleistungen von 200-300KW in vielen Modellen verfügbar. Das erlaubt eine Ladung von 10-80% in 12-18min. Je nach Akkukapazität und Ladekurve.
Die meisten Ladestationen können heute "nur" 300KW. Inzwischen sind die 400KW Typen von Alpitronic im Kommen. Der CCS 2.0 erlaubt bis zu 500KW. Das wird auch bald kommen. Bis zu 1000KW ist es dann aber doch noch ein weiter Weg. Dazu müßte das CCS erstmal weiter aufgebohrt werden oder man erhöht die Spannung auf 1500V wie beim MCS.
In der Regel können die meisten Schnelllader mehr Leistung abgeben als die Autos maximal laden können. Außer Porsche ist mir bisher kein deutsches 800V Auto bekannt. Das sind eher die Koreaner, die überwiegend 800V Systeme verbauen. Selbst Tesla hält noch an den 400V fest.
Alle neueren Schnelllader sind bis 1000V ausgelegt. Inzwischen können die neuen Alpitronic 400KW abgeben. Allerdings ist mir bisher noch kein Auto bekannt, welches das könnte. Nichtmal Porsche.