BWL / WiWi studieren trotz schlechter Mathenoten?

3 Antworten

Hallo,

bezüglich der Plausibilität, ob du an der Uni studieren darfst, hängt dies eigentlich nur davon ab, ob der Studiengang Zulassungsbeschränkt ist, oder nicht. Dann gibt es einen NC, und da wirkt sich deine Mathenote zwar negativ aus, aber es liegt halt an deinem Gesamtschnitt im Vergleich zu den anderen studierenden.

Man guckt also nicht speziell auf die Mathenote. Das sowieso nicht. Und wenn es an deiner Wunschuni nicht klappt, wirst du vielleicht an einer anderen aufgenommen. Je nachdem wie deine anderen Noten sind, ist es eigentlich fast sicher, dass du an der Uni studieren kannst, aber ich kenne mich mit den Wirtschaftsstudiengängen nicht so aus, diese sind ja in der Regel sehr beliebt.

Es bleibt auch eventuell die Möglichkeit an einer Fachhochschule zu studieren. Da musst du dich aber selber erkundigen, ob das für dich in Frage kommt. Es spricht auch nichts dagegen mal bei der Studienberatung deiner Wunschuni nachzufragen, wie es denn generell aussieht.

Ansonsten wird es wohl auch so sein, dass deine mathematischen Wissenlücken zwar unvorteilhaft sind, aber nicht gravierend. Zum einen gibt es normalerweise Einführungskurse vor dem Semester, die die mathematischen Grundlagen auffrischen, an denen du teilnehmen könntest (das ist aber auch von Uni zu Uni unterschiedlich, nehme ich an). Aber auch ansonsten ist der Abiturstoff wirklich nicht der Rede wert.

Wenn du mit deinen Fähigkeiten selber nicht zufrieden bist, dann wiederhole vielleicht eigenständig. Besorge dir entsprechende Bücher für wirtschaftswissenschaftler und arbeite sie durch.

Das hier habe ich direkt gefunden: https://www.amazon.de/Mathematik-BWL-Bachelor-ausf%C3%BChrlichen-Studienb%C3%BCcher-Wirtschaftsmathematik/dp/3834819336

Die Themen sehen auch gut aus, also wenn du dich damit beschäftigst, bist du wohl gewappnet.

Welche Schule hast du denn besucht? Ein allgemeinbildendes Gymnasium, oder mit wirtschaftlicher Fachrichtung?

Grundsätzlich wirst du für BWL wohl nicht so viel Mathematik aus der Schule wissen, und die Mathematik die du brauchst, wird an der Uni sowieso wiederholt werden. Natürlich nicht die absoluten Grundlagen, aber die neuen Methoden.

Und da gilt eigentlich, dass du einfach mit den typischen Rechenmethoden klar kommen solltest. Für mich bedeutet das erstmal alles was zur Termumformung gehört. Gleichungen bis zum Grad 5 solltest du auch lösen können, also die in der Schule gelehrten Lösungsmethoden: pq-Formel, Polynomdivision, ausklammern, Substitution.

Für genauere Informationen musst du auf Antworten von Studierende aus der Fachrichtung warten.

Jedenfalls kann ich dir sagen, dass wenn deine Hoffnung ist, dass du die Dinge besser verstehst, oder dich besser motivieren kannst, weil die Aufgabenstellungen dich möglicherweise mehr interessieren, dass das keine besonders gute Voraussetzung, oder Hoffnung ist.

Ein Studium ist immer anstrengend und mit viel(!) Eigenarbeit verbunden.
Ich kenne eigentlich keinen Studiengang, der nicht mindestens 50% Abbrecherquote hat. Das liegt nicht daran, dass der Stoff sehr schwer ist, sondern den meisten Studenten einfach die Reife fehlt. In wie weit das auf dich zutrifft und ob du bereit bist dich auch mal durchzubeißen, dass kannst nur du selbst entscheiden.

Ein Zuckerschlecken wird es nicht, weil du ja offensichtliche Lücken hast, nicht nur in der Mathematik, sondern auch was Arbeitseinstellung geht. Aber wie gesagt geht es vielen so. Auch Studenten, die in der Schule, oder dem Abiturzeugnis noch Topnoten hatte. Studium ist halt ne ganz andere Hausnummer als Abitur, oder Schule allgemein.


derfraginator2 
Beitragsersteller
 09.04.2020, 19:25

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Ratschläge!

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Angenommen zu werden, ist kein Problem, da es Unis gibt, an denen BWL zulassungsfrei ist und alle Bewerber angenommen werden, egal welche ABI-Noten sie haben.

Aber ob du dann im BWL-Studium die Mathe-/Statistik-Anforderungen schaffen wirst, also ob du die Mathe-Klausuren bestehst, das ist natürlich eine andere Frage.

BWL ist ein Massenstudiengang mit Massen an Studenten und über die Mathe-Klausuren wird meistens ziemlich stark ausgesiebt. Also wer die Mathe-Klausuren auch im wiederholten Versuch nicht besteht, fliegt raus.

Viel Erfolg!

So viel ich weiß gibt es genug Unis/FHs, die BWL auch zulassungsfrei anbieten. Ob du da ne Chance hast, musst du halt selber wissen. Kenne auch Leute, die mit schlechten Noten in Mathe im MINT Bereich studiert haben und das hinbekamen und andere kriegen es gar nicht hin.

Du kannst es ja mal versuchen. Was soll schon passieren? Soll dir jemand nachträglich 2 Punkte in Mathe geben?