Wie ist es als Jet-Pilot bei der Bundeswehr?

2 Antworten

Bevor du dir über diesen Beruf Gedanken machst, solltest du dich schonmal damit abfinden, dass es dann unter Umständen auch bedeuten wird, dass du nicht jeden Abend in deinem eigenen Bett und bei deiner Familie schlafen wirst. Das muss dir von Anfang an bewusst sein und damit musst du klarkommen.

Zum Thema Bundeswehr-Pilot. Es ist NICHT so, dass du dich bei der Bundeswehr als Piloten bewirbst und du dann auch garantiert als Pilotin eingesetzt wirst. In erster Linie bist du bei der Bundeswehr als Luftfahrzeugführerin nicht Pilotin, sondern du bist Offizier. Und um überhaupt für das Auswahlverfahren der Luftfahrzeugführer zugelassen zu werden, musst du dich zunächst für 13 Jahre als Offizier bei der Bundeswehr verpflichten. Also mal eben die Pilotenausbildung für ein paar hunderttausend Euro bezahlen lassen und dann zu Lufthansa gehen funktioniert da nicht.

Wenn du dich dann als Offizier verpflichtet hast, absolvierst du deine Grundausbildung und wirst dann Offiziersanwärterin. Solltest du das Auswahlverfahren für die Luftfahrzeugführer nicht bestehen (ob aus physischen oder psychischen Gründen), dann wirst du es nicht bis ins Cockpit schaffen. Ausfallkriterien können z.B. auch Wirbelsäulenprobleme schlechte Augen sein, was du selbst nicht beeinflussen kannst. Geistig musst du jedenfalls topfit sein, Mathe und Physik sollten zu deinen Lieblingsfächern gehören. Wenn du das Auswahlverfahren nicht bestehst, musst du bedenken: Du hast dich dann aber trotzdem für 13 Jahre als Offizier verpflichtet. Also kann es dann auch sein, dass du dann für deine Dienstzeit z.B. in der Luftfahrttechnik eingesetzt wirst. Eine Garantie, dass du wirklich fliegen wirst, gibt es bei der Bundeswehr nicht.

Und wenn du das Auswahlverfahren bestehen solltest, dann verabschiede dich von dem Gedanken, dass bei der Bundeswehr jeden Tag zum Spaß in der Gegend rumgeflogen wird. Die Piloten fliegen pro Woche meistens nur 2 oder 3 mal. Ein Kampfjet, wie z.B. der Eurofighter, kostet pro Stunde ca. 80.000€. Und da die Bundeswehr sparen muss, absolvieren die Piloten den Großteil ihrer Flugstunden mittlerweile im Simulator.

Wieviel du genau verdienst, lässt sich nicht pauschal sagen. Das kommt auf den jeweiligen Dienstgrad an.


Leila3469 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 14:54

Was würdet ihr den empfehlen also in welche Flugbranche hätte man die besten Möglichkeiten. Bei einer Airline oder in der Bundeswehr ?

0
Leila3469 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 13:06

Ja ich merk auch je mehr ich mich damit beschäftigte umso mehr schlechte Erfahrungen und Berichte bekomm ich als Antwort . Ich muss halt mal schauen was wohl das beste für mich ist. Danke für die Antwort :)

0
Pilotflying  05.05.2014, 11:58

Gute Antwort. Genauso ist es.

0
Leila3469 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 08:17

Fluglotse wäre wohl eher nix für mich aber danke für die Infos :) .

0
Pilotflying  05.05.2014, 11:56
@Leila3469

Auch wenn Du "privat" Kunden rumkutschieren willst, brauchst eine Betufspilotenlizenz und ein entsprechendes Typerating. Damit auch entsprechend Kohle für die Ausbildung. Ausserdem möglichst viele Flugstundenin Deinem Flugbuch. Das zählt.

Diesen Weg würde ich Dir aber nicht empfehlen. Der Markt ist übersät mit Bewerbern. Die Jobs in der GA sind meist schlecht bezahlt (die gut bezahlten gehen an erfahrene Bewerber mit viel Erfahrung) und Du bist als Pilot auf gut Deutsch gesagt det Ar***, der sich um alles kümmern muss. Das heißt auch Papierkram erledigen, Kaffee kochen und Kabine reinigen!

Ich habe zum Berufsbild des Piloten schon so einiges geschrieben. Angefangen von der Freizeit, über die Arbeitsbedingungen bis zum Thema Frauen in der Luftfahrt.

Nicht immer ist alles Gold was glänzt. ...trotzdem denken immer noch viele junge Menschen, das sei DER megageile Job, der viel Kohle bringt und grenzenlose Freiheit gewährt.

1
Leila3469 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 02:11

Ja ich hab mir schon gedacht das es da einen Hacken geben muss. Denn einfach die Prüfungen besten und das wars ab in den Flieger wäre ja auch zu schön :) . Das doofe is nur das ich mir wirklich keinen besseren Beruf als Pilotin vorstellen könnte . Aber egal wo ich recherchiere heisst es meist "die Stellen sind zu knapp" oder "so wie man es sich vorstellt ist es schon lange nicht mehr" . Ich hatte auch mal überlegt vielleicht als Privatpilot oder wie man das nennt (also wenn man Kunden die einen privat Jet haben herum kutschiert :D ) zu arbeiten. Oder halt für kleinere Airports. Was machst du denn jetzt so wenn ich fragen darf :) ?

0
P1504  05.05.2014, 07:04
@Leila3469

@Leila3469: Wenn du was mit Luftfahrt machen möchtest, wo man weniger schwer dazu kommt, zumindest was die Stellenanzahl betrifft, probier es mal mit Fluglotse. Die Tests sind beim Bund genauso happig wie die für die Luftfahrzeugführer, aber es gibt (oder damals war es zumindest so) mehr Stellen. Wenn du es im militärischen Bereich schaffst, ist das meist auch ein Zeichen, dass du die Tests in Langen bei der DFS packen würdest.

0
Leila3469 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 00:23

Vielen Dank für die Antwort , Es klingt so als seist du der Ansicht das der Beruf nicht so erstrebenswert ist . Hattest du schon Erfahrungen in diesem Bereich oder würdest du sogar davon abtraten ?

0
drhouse1992  05.05.2014, 00:58
@Leila3469

Ich wollte nach der Schule als Hubschrauberführer zum Bund. ^^

Ich hab bei der Bundeswehr erstmal meine Ausbildung zum Fluggerätmechnaiker gemacht. Und in den 4 Jahren habe ich da ziemlich weit hinter die Kulissen geschaut... Und vieles von der Realität gesehen, was dir kein Wehrdienstberater erzählen wird. Piloten, die als Offiziere in der Grundausbildung als Ausbilder rumrennen dürfen, weil es nichts zu fliegen gibt. Ständig genervt und gelangweilt...

Und da hat sich jetzt auch nicht viel dran geändert. Die wenigen Stellen, die es derzeit noch für Luftfahrzeugführer gibt, sind heiß begehrt und alle schon vorbesetzt. Es ist echt schwierig, da überhaupt noch ranzukommen. Das war dann auch der Grund, wieso ich beschlossen habe, nicht bei der Bundeswehr zu bleiben. Denn alle die dort hingehen, wollen die richtig coolen Berufe haben, eben wie z.B. Pilot. Nur ist es ja so, dass die Bundeswehr nur eine Hand voll Piloten braucht und jede Menge Soldaten in anderen Berufen. Die hatten ja auch versucht mich damit zu ködern, aber es war irgendwo klar, dass die nur meine Verpflichtung wollten. Die versprechen einem die tollsten Sachen, aber wenn man dann erstmal für 12 Jahre unterschrieben hat, heißt es dann, das wird nix.

Dass der Beruf "Pilot" nicht erstrebenswert ist, würde ich so nicht sagen. Die Ausfallquote bei den Auswahlverfahren ist einfach nur sehr hoch. Das heißt du solltest dich nicht nur da drauf versteifen, denn wenn du dich nur da drauf verlässt und es nichts wird, dann stehst du da und hast keinen Plan B.

Ich würde da zweigleisig fahren und mich parallel noch auf einem anderen Berufszweig bewerben.

1

Das kann alles die Bundeswehr selbst beantworten...warum also nicht mal direkt dort anfragen?


Leila3469 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 02:13

:D es klingt so als hättest du schon was damit zu tun gehabt . Bist du in der Bundeswehr tätig wenn ich fragen darf :) ?

0
Leila3469 
Beitragsersteller
 05.05.2014, 00:24

Ja gute Idee muss mich mal machen :)

0
MagicKay  05.05.2014, 00:38
@Leila3469

Im Moment darfst noch selbständig denken...das ändert sich erst bei Dienstantritt beim bewaffneten Trachtenverein. ;o)

Wehrdienstberater sind da durchaus eine gute Anlaufstelle.

0