Buddhismus, Reinkarnation?

6 Antworten

Es geht doch nicht so sehr darum, was du gern möchtest, sondern wie es tatsächlich ist. Du könntest dir auch zwei Köpfe wünschen und es doof finden, nur einen zu haben. Du hast eben nur einen.
Ob es Wiedergeburt tatsächlich gibt, kann dir niemand mit Sicherheit sagen. Es geht eher um Wahrscheinlichkeiten. Der Glaube an Wiedergeburt kommt aus der Vorstellung, dass letztlich keine Energie verloren geht, dass auf jede Ursache eine Wirkung kommt und dass es eine ausgleichende Gerechtigkeit geben muss. Da steckt auch noch der Gedanke an Karma mit drin. Jede gute und jede schlechte Tat hat einen Einfluss und macht etwas in dir. Wenn dieses "Konto" in diesem Leben nicht ausgeglichen ist, dann braucht es eben ein weiteres Leben.
Und mit dem Tod musst du doch ohnehin alles zurück lassen. Alle Erfahrungen, Bekanntschaften und Familienmitglieder werden für dich weg sein. Das hat mit Wiedergeburt gar nichts zu tun. Das wird jedem so gehen.
Das bedeutet, macht dir nicht einen so großen Kopf über das alles, genieße dieses Leben, mach hier so viel daraus wie du kannst und wenn du hier ein einigermaßen anständiges Leben führst, dann wird es dir in einem eventuellen weiteren Leben gut gehen.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 30 Jahre Belehrungen tibetischer Buddhismus; Zen

Hallo Luckystrange,

eine spannende Frage, die du da stellst! Leider kann ich dir nichts zum Buddhismus sagen, aber ich habe mich intensiver mit dem Hinduismus oder genauer: mit der Bhagavad Gita auseinandergesetzt. Dort wird deutlich gemacht, dass die Reinkarnation Folge des sehnlichsten Wunsches der Seele ist. Wenn es der sehnlichste Wunsch der Seele ist, mit Gott zu verschmelzen, so wird sie nicht wiedergeboren, sondern mit Gott verschmelzen. Wenn ihr sehnlichster Wunsch aber ein anderer ist, so wird ihr ein dazu passender Körper verliehen, damit sie diesem Wunsch bestmöglich nachgehen kann. In der Bhagavad Gita wird dazu das Beispiel des Fleischessens angeführt: Ist es das größte Bedürfnis der Seele, sich an anderen Tieren zu nähren, so wird sie beispielsweise im Körper eines Tigers wiedergeboren, damit sie sich dieses Bedürfnis erfüllen kann. Da man aber im Hinduismus davon ausgeht, dass es der eigentliche Wunsch der reifen Seele ist, mit Gott eins zu werden (weil sie aus Gott kommt), wird im Hinduismus davon abgeraten, "niederen" Bedürfnissen nachzugehen - also auch z. B. Fleisch zu essen.

Insofern empfinde ich den hinduistischen Ansatz da als sehr liebevoll, weil Gott der Seele gewährt, was sie sich am meisten wünscht, und Gott unendlich geduldig ist, bis die Seele zu ihm heimkehrt.

Meine persönliche Sicht ist eine etwas andere. Ich glaube an die Reinkarnation, und ebenfalls als freiwillige Entscheidung. Gott ist in meinen Augen groß und gütig, und es gibt bei Gott keinerlei Grenzen. Gott kann alles ermöglichen - auch Reinkarnation. Wenn eine Seele also den Wunsch hat, zur Erde zurückzukehren, dann gewährt Gott ihr dies. Es gibt keinen Grund, weshalb er dies nicht tun sollte. Wenn eine Seele nicht den Wunsch danach hat, wird sie dazu nicht gezwungen. Ich denke aber nicht, dass Seelen den Weg wählen, sich zurückzuentwickeln; das entspräche nicht den Rhythmen der Natur. Gott KÖNNTE es möglich machen, aber ich glaube nicht, dass es der Wunsch einer Seele wäre, das als Mensch erlangte Bewusstsein gegen ein Bewusstsein als Tier einzutauschen. Die Seele strebt (meines Erachtens) immer eine mindestens gleichförmige Stufe an - wenn sie Mensch wurde, eben weiter als Mensch, am besten als ein Mensch, der seelisch gewachsen ist (wobei seelisches Wachstum meines Erachtens nach keine Inkarnation auf der Erde benötigt).

Ich bin aber ebenfalls der Auffassung, dass die Seele nicht gleich unseres Ichs ist. Unser Ich ist nur ein kleiner Teil der Seele; in Wahrheit sind wir alle viel "größer" als das, was wir auf dieser Erde in Menschenform realisieren. Ich hatte einige Male die Gelegenheit, mit verstorbenen Seelen in Kontakt zu kommen, und es war wirklich eine sehr augenöffnende und erkenntnisreiche Erfahrung. Eine Seele, die mir begegnete, füllte einen gesamten geistigen Raum aus - eine Größe, die das, was wir als Menschen kennen, bei Weitem überstieg.

Liebe Grüße :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe zahlreiche spirituelle Erfahrungen selbst gemacht

Das Ziel, das Gott mit einem Menschen hat, ist, dass der Mensch so werden soll wie Gott ist. Joh. 4,7. Da wir es aber in der Regel, in einem Leben nicht schaffen, glaube ich, dass ich mit meinem unvollkommenen Geist und meiner unvollkommenen Seele, an einem anderen Ort und in einer anderen Familie eine weitere Chance bekomme, Gott ähnlicher zu werden. Ich habe es z. B. erlebt, dass ich in einem Urlaubsort war, in dem ich ganz sicher noch nie gewesen bin, und plötzlich kam mir es so vor, als wenn ich hier schon einmal war. Es kam mir alles bekannt vor.

LG von Manfred


Also ich bin Christin. In der Bibel, dem Wort Gottes, steht:

‭Hebräerbrief 9:27 SCH2000‬

Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.

Also nichts mit Wiedergurt. Einmal auf der Erde leben und einmal Sterben. Danach stehen wir vor Gott und werden nach unseren Werken gerichtet


manfredkock  28.03.2024, 20:43

Dann sind wir aber noch nicht vollkommen, wir sollen doch aber vollkommen werden? LG von Manfred

0