Brauch ich einen Uhrenbeweger // allgemeine Automatikuhr-Fragen?
Ich kriege nächste Woche 2 Automatikuhren, hab sonst NICHTS mit Uhren am Hut. Das sind dann auch meine ersten Armbanduhren.
Das ist einmal Seiko Alpinist SARB017 und Citizen Promaster NY0040.
Jedenfalls, wenn ich das richtig verstanden habe, muss ich die Uhren einmal aufziehen und dann laufen die Uhren weiter durch die Energie die ich beim laufen (bzw. beim bewegen des Armes) erzeuge. Ich werde aber ja nicht beide Uhren gleichzeitig tragen, daher werde ich eine Uhr, wenn ich sie wieder tragen will, immer wieder aufziehen müssen. Vielleicht werde ich ja auch nur eine Uhr tragen und die andere wird nur zu Hause liegen. Ich muss zugeben, die Alpinist finde ich auf den Bildern schöner, mal schauen ob das Grün zu meinen Outfits passen wird.
Jedenfalls, ich weiß jetzt nicht ob ein Uhrenbeweger etwas gutes für die Uhr ist, oder etwas schlechtes für die Uhr ist. Auf jeden Fall erspart es dem Menschen die paar Sekunden wieder aufziehen und Zeit neu einstellen, richtig?
Ich habe mich etwas im Internet durchgelesen und jeder meint etwas anderes, der eine meint irgendwas von wegen Verschleiß, der andere sagt die Uhr muss sich bewegen sonst passiert irgenwdas mit den Ölen. Was ich mich frage ist, was wäre denn weniger "stressig" für die Uhr, das ständige rumfuchteln an der Krone oder wenn sie in einem Uhrenbeweger jeden Tag bewegt wird?
Ich bedanke mich im Voraus für die Antworten und vielleicht hat ja jemand sonst noch (allgemeine) Tipps für den Umgang mit solchen Uhren.


4 Antworten
Ich habe zwei Uhrenbeweger für meine Automatikuhren, einen davon schon über 20 Jahre.
Die Uhren laufen damit sehr gleichmäßig und das tut einer Automatik auch gut. Ich kann so einen Uhrenbeweger nur empfehlen - einer meiner Junghansuhren lief damit über 20 Jahre ohne eine einzige Revision.
LA
Salue
Die Uhr, die Du an diesem Tag nicht benützt hast, nimmt Du abends in die flache Hand und machst mir der Hand Kreisbewegungen.
Das Gewicht, welches die Uhr aufzieht, muss nun nicht Zahn für Zahn und hin und her die Feder aufziehen. Durch die Drehbewegung wird die Feder direkt, und mit jeder Kreisbewegung der Hand eine volle Umdrehung, angezogen.
Da reichen 20 Sekunden aus und die Uhr hat wieder genug Gangreserve für einen langen Tag, ohne dass Du jedes Mal jeden Tag die Krone abnützen musst.
Gruss
Tellensohn
Da gehen die Meinungen auseinander, wichtig ist ein Uhrenbeweger bei Sachen die schwer einzustellen sind wie Mondphasen.
Öl kann verharzen, die Bewegung sorgt aber auch für Abnutzung, also wie man es macht ist es falsch ;)
Beim Service werden Öl und Verschleißteile gewechselt, die Krone ist da normal unter den billigsten Sachen, so ein Service kostet halt auch 150 Euro aufwärts, in wie weit sich das bei einer unter 1000€ zB auszahlt muss man selber wissen, bei wirklich teueren Uhren sollte man es jedenfalls machen.
Nach meiner Meinung schadet es nicht, wenn die Uhren einfach nur liegen. Stellen muss man sie sowieso öfter, allein durch die Gangabweichung. Uhrenbeweger sind gut, auch um die Ganggenauigkeit zu messen und zu regulieren. Das geht aber mit elektronischen Zeitwaagen heutzutage deutlich schneller.
Die heute verwendeten Öle und Fette verharzen bei weitem nicht so schnell wie die früheren Öle. Aber natürlich ist der Effekt noch vorhanden. Staub sollte aber in beide Uhren nicht so schnell eindringen (10 bzw. 20 bar druckdicht), der machte früher wirklich Probleme, weil er sich mit Öl verband und die Wellenzapfen verklebte. Das war noch kein Verharzen in dem Sinne.
Diese Uhren gibt man zum Service (Reinigen, neu ölen, neu abdichten, etwa 100 € aufwärts), wenn sie merklich schlechter laufen.
Das kann bei diesen Werken (Citizen: Basiswerk 8203A, Seiko: 6R15 mit Handaufzug und Sekundenstopp) schon bis 20 Jahre dauern. Ob man dann ernsthaft einen teuren Service in Betracht zieht oder neu kauft, mag man dann entscheiden, wenn es soweit ist.
Wichtig bei Automatik-Uhren: Sie gehen typischerweise am genauesten bei Vollaufzug, der im Alltag fast immer anliegt. Und: Der Handaufzug über die Krone sollte nicht regelmäßig angewendet werden, wenn dann nur kurz zum Anlaufen des Werks, der Hauptaufzug sollte über den Rotor kommen.