Bodenplatte mit Streifenfundament auf Erde, hält das?
Guten Tag,
ich stehe vor einem Hausbau (Bungalow) und werde die Bodenplatte mit einem Kumpel errichten.
Dieser macht das schon 15 Jahre beruflich.
Bauen ist teuer und auf dem Grundstück liegt 80-100cm Erde. Daher hat er vorgeschlagen Streifenfundamente direkt in die Erde zu gießen. Bis zur tragenden Schicht.
Streifenfundament außen rum und zwei parallel durch das Haus.
Danach will er auf der Erde, nicht auf Füllsand oder Schotter, die Platte an sich gießen.
Alles natürlich durch Stahlmatten versteift.
Nun zu meiner Frage:
Er sagt man braucht kein Füllsand, da der auch trotz verdichten absackt, und es würde kein unterschied machen.
Jetzt mache ich mir sorgen, weil man ja sonst überall anders verfüllt und ich natürlich nicht will das die Platte bricht oder sich schief stellt.
Gleichzeitig sagt er, dass man das bei sehr tiefen Böden mit Lehm auch so macht und dass das Streifenfundament ja aufliegt.
Man merkt, dass ich verunsichert bin.
Vielleicht hat hier ja jemand den Sachverstand, warum man das One Bodenplatte nicht einfach auf Erde errichtet.
Bei Google finde ich leider nicht viel.
Eine Zeichnung des Streifenfundament hänge ich an:
1 Antwort
Guten Abend,
Das Vorhaben, die Bodenplatte direkt auf Erde zu gießen, kann grundsätzlich funktionieren, aber es gibt einige Aspekte, die beachtet werden müssen, um sicherzustellen, dass die Statik und Stabilität gewährleistet sind.
1. Bodenbeschaffenheit: Wenn der Boden auf deinem Grundstück tatsächlich 80-100 cm Erde enthält, musst du sicherstellen, dass der Untergrund ausreichend tragfähig ist. Bei einer „tragenden Schicht“ handelt es sich meist um stabileren Boden (z. B. Kies oder Fels). Wenn du den Boden tief genug durchstößt, um auf diese tragende Schicht zu stoßen, könnte das Fundament stabil genug sein, um darauf die Bodenplatte zu errichten. Bei lockeren, nicht tragfähigen Böden könnte es jedoch zu Setzungen kommen, was problematisch wäre.
2. Verdichtung und Setzung: Dein Kumpel hat recht, dass Füllsand oder Schotter oft zur Vermeidung von Setzungen verwendet wird. Auch wenn er sagt, dass sich Sand auch bei Verdichtung setzen könnte, sorgt der Schotter in der Regel dafür, dass sich die Platte nicht direkt in den weichen Untergrund drückt. Ohne eine Schicht wie Sand oder Schotter könnte es sein, dass sich die Bodenplatte nachträglich verformt oder sogar bricht, wenn der Untergrund sich ungleichmäßig setzt.
3. Streifenfundament: Das Streifenfundament könnte durchaus eine stabile Grundlage für die Platte bieten, insbesondere wenn es auf tragfähigem Boden verankert ist. Die Streifen verteilen das Gewicht des Hauses besser und können das Fundament stabilisieren. Allerdings ist es wichtig, dass die Streifenfundamente ausreichend dimensioniert sind, um die Last gleichmäßig zu verteilen.
4. Versteifung mit Stahlmatten: Das ist auf jeden Fall wichtig, da die Stahlmatten verhindern, dass die Platte zu viel Bewegung bekommt. Es könnte auch ratsam sein, eine zusätzliche Verstärkung oder eine dickere Platte zu verwenden, um Setzungen und Verformungen auszugleichen.
Es ist verständlich, dass du verunsichert bist, da viele Bauweisen sich unterscheiden und auch lokal unterschiedlich gehandhabt werden. Aber im Allgemeinen wird das Verfüllen mit Schotter oder Sand empfohlen, um Setzungen zu minimieren und die Stabilität langfristig zu sichern. Falls du weiterhin unsicher bist, könnte eine fachliche Beratung von einem Statiker oder Bauingenieur sinnvoll sein, der den Boden und das geplante Fundament genau beurteilen kann.
MFG
Wir reden hier von einem Hausbau also von sehr sehr viel Geld.
Lieber 5k mehr ausgeben und auch mal sowas wie einen Statiker drüber schauen lassen als sich im Nachhinein grün und blau Ärgern.
Hast Recht. Der Statiker ist in zwei Wochen geplant und ich kann ihn werde Ihn auf die dicke der Platte ansprechen.
An der Basis zu sparen wird nicht ratsam sein. Aber wenn gegen Erde nichts spricht, wenn die Konstruktion stabil genug ist und sich nicht Setzt, dann beruhigt es schon.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Es beruhigt mich das durchaus die Aussagen bestätigt wurden, wenn auch unter spezifischen Bedingungen.
Das Abtransportieren und holen des Füllsand würde, aufgrund der Tiefe, mindestens 12.000€ kosten. Viel Geld, aber im Verhältnis zum Rest minimal.
Ich werde wohl nochmals drüber Schlafen.