Blaupunktbuntbarsch und Neons?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

wie groß ist denn dein Aquarium. Du weißt schon, dass die Blaupunktbuntbarsche (Aequidens pulcher oder auch Andinoacara pulcher genannt) im AQ bis zu 20 cm groß werden und ein AQ mit mind. 250 l brauchen (also eine AQ-Länge von mind.1,20 m). Oft werden sogar noch größere AQ als Mindestvoraussetzung genannt.

Sie sind sehr friedlich - wenn sie nicht in der Balz sind, Brutpflege betreiben oder Junge führen. In diesen Zeiten können sie schon ein ganzes Becken als ihr Revier betrachten und den anderen Fischen bleibt eine winzige Ecke übrig.

Nein, deine Neon werden sie nicht verspeisen, dafür sind Neon schon zu groß. Leider ist es oft nicht einfach ein Pärchen zu "erwischen", weil die Geschlechter sich erst sehr spät sicher unterscheiden lassen. Zwischen 8 - 12 Monaten sind sie erst geschlechtsreif.

Und sei dir darüber klar, dass den Fischen deine Anordnung im AQ wahrscheinlich nicht gefällt. Sie sind große Meister darin, das ganze AQ umzugraben und umzustrukturieren.

Gutes Gelingen

Daniela


Panzerwels007 
Beitragsersteller
 06.11.2012, 18:50

Hallo,

erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Mein Aquarium hat 240l. Dass sie mein AQ mal gerne umgraben, gefällt mir nicht sehr. Werde mir das nochmal genau überlegen müssen, aber ich glaube, dass sich das Thema jetzt leider erledigt hat.

Könntest du mir evtl. andere Barsche oder überhaupt schöne Fische empfelen, die leicht Junge bekommen können? Bin sehr heiß darauf, endlich mal Nachwuchs sehen zu können. Habe noch im Becken: 8 Metallpanzerwelse 15 Neons 2 Indische Algenfresser 3 Schwertträger (2w, 1m) 2 Antennenwelse (und 3-4 Raubturmdeckelschnecken)

So schöne Fische, die in mein AQ passen & gerne Junge kriegen, sind schwer zu finden, habe die BPBB nur durch Zufall in einem Video auf Youtube gesehen.

LG, Matthias

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dsupper  06.11.2012, 19:57
@Panzerwels007

Hallo,

wenn du Barsche möchtest, die recht einfach Laich ablegen, ihre Eier pflegen und dann Nachwuchs führen, dann solltest du dir ein Pärchen Pelvicachromis pulcher (Purpurprachtbuntbarsche) kaufen. Aber sei gewarnt: die vermehren sich gut und du musst dann auch wissen, wohin mit dem Nachwuchs. Und bitte nicht darauf vertrauen, dass du schon im i-net los wirst oder beim Händler. Das ist nämlich oft nicht der Fall.

Die P. pulcher sind für ein so großes AQ bestens geeignet, wunderschön gefärbt, recht friedlich und sie stellen keine extremen Ansprüche an das Wasser. Sie bräuchten allerdings einige Höhlen (z.B. halbierte Kokosnüsse mit Einschlupfloch - kann man selbst machen oder kaufen, oder andere geeignete Höhlen). Es sollten mehrere Höhlen sein, weil die Eltern manchmal etwas wählerisch sind, wo der beste Platz zur Jungenaufzucht ist.

Gutes Gelingen

Daniela

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Panzerwels007 
Beitragsersteller
 07.11.2012, 15:54
@dsupper

Hallo,

habe nach diesen Fischen mal gegoogelt & auch diese Fische werden ja relativ aggressiv in der Brutzeit. Sonst wären es eigentlich die perfekten Fische.

Mein Fisch-Händler hat mir Kakadu-Zwergbuntbarsche empfohlen, sehen auch gut aus und werden nicht aggressiv während sie ihre Jungen großziehen. Allerdings muss ich darauf achten, dass ich diese nicht überfütter, da sie ja sonst auch sterben können & das wird denke ich auch etwas schwierig in einem Gesellschaftsbecken.

Danke für die Tipps, ich werde schon hoffentlich etwas perfektes finden ;)

LG

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dsupper  07.11.2012, 18:27
@Panzerwels007

Aus eigener Erfahrung kann ich dir dazu folgendes sagen. Die P. pulcher werden nicht besonders aggressiv. Sie verjagen die anderen Fische aus der direkten Umgebung ihrer Bruthöhle, aber dabei belassen sie es.

Die Kakadus sind erstens viel schwieriger zu pflegen - und sie sind wirklich sehr aggressiv. Zumindest das Männchen verteidigt nicht nur das direkte Revier, sondern macht gezielt Jagd auf alles, was sich im AQ bewegt. Bei mir hat es ein Männlein mal geschafft, ein ganzes 300 l AQ in Schach zu halten. Meine Skalare (groß und ausgewachsen) durften sich nur noch in einer winzig kleinen Ecke aufhalten und sich möglichst nicht bewegen.

Von diesen Fischen solltest du unbedingt in einem Gesellschafts-AQ die Finger lassen.

Im übrigen sind alle Fische, die Brutpflege betreiben mehr oder weniger aggressiv, während der Brut- und Aufzuchtzeit. Wäre es anders, würde es ihnen gar nicht gelingen, ihre Brut aufzuziehen, denn die anderen Fische kennen nichts Leckereres als Laich oder frische kleine junge Fische.

Glaub mir, mit den P. pulcher wirst du mehr Freude haben, wenn du mal Nachwuchs haben möchtest.

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Panzerwels007 
Beitragsersteller
 08.11.2012, 17:14
@dsupper

War gestern abend im Obi und u.a. hatten die da Schmetterlingsbuntbarsche, die mir sehr gefielen. Habe mich noch etwas beraten lassen. Die Haltung und die Zucht soll sehr einfach sein & sie seien sehr friedlich. Dann habe ich mir ein Paar ausgesucht.

Habe dann zu Hause nochmal darüber gegoogelt & gesehen, dass es ja doch ziemlich empfindliche Fische sind & eher nur für Fortgeschrittene zu empfehlen sind. Ich hoffe, dass die Fische lange leben werden & vielleicht auch mal Nachwuchs bekommen. Das Wichtigste ist aber, dass sie gesund bleiben, hoffentlich klappts. :)

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dsupper  08.11.2012, 20:48
@Panzerwels007

Hallo,

oh je, da hast du dir die Fische ausgesucht, die die geringste Lebenserwartung in den heimischen Aquarien hat. Die SBB sind derart empfindlich, dass sie meist nur wenige Wochen (wenn überhaupt) leben. Sie kommen in der Natur nur in extrem weichem und saurem und damit auch fast keimfreiem Wasser vor. Ihr Immunsystem ist daher genetisch kaum ausgebildet. Weil es so überaus hübsche und friedliche Fische sind, werden sie in den Großzüchtereien in Antibiotikawasser gezüchtet. Kommen sie nun in das heimische AQ, in dem das Wasser viel zu hart, nicht sauer und auch nicht keimfrei ist, dann bekommen sie in kurzer Zeit eine bakterielle Infektion. Da sie auch Medikamente kaum vertragen, sterben sie schnell. Und die Zucht von diesen Fischen als "einfach" zu bezeichnen ist wirklich mehr als lächerlich. Okay, sie laichen oft recht bereitwillig ab, wenn sie in anderes Wasser kommen, aber entweder fressen die Eltern den Laich ziemlich direkt auf (weil sie nie das Brutpflegeverhalten "erlernt" haben oder aber die Eier verpilzen. Die Zucht und Aufzucht von diesen Fischen ist schon sehr aufwändig und schwierig. Da bist du an einen sehr talentierten Verkäufer geraten.

Ich drücke dir und den Fischen trotzdem ganz feste die Daumen, aber sei nicht traurig, wenn sie nicht lange leben.

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Panzerwels007 
Beitragsersteller
 08.11.2012, 21:41
@dsupper

Hallo,

ja, ich wusste halt gar nichts über die Schmetterlingsbuntbarsche. Habe schon auf einigen Seiten gelesen, dass sie nur wenige Wochen im Aquarium leben, wie du auch geschrieben hast. Hatte mir da anscheinend zu viel Hoffnung gemacht.

Über die P. Pulcher habe ich mich auch schon informiert, scheinen ja gut für Anfänger geeignet zu sein, also denk ich mal auch gut für mich. (Habe mein AQ ja erst 10 Monate.) Wenn ich so Sätze wie "Die Eltern passen über 12 - 15 Wochen auf die Jungen auf." oder " Die Eltern beschützen die Jungen so gut, dass auch im Gesellschaftsbecken viele Junge durchkommen..." lese, dann kann ich es eigentlich kaum abwarten, mir solche Fische anzuschaffen.

Aber jetzt werde ich mich erstmal um die SBB kümmern. Macht mir ja schon Angst, wenn überall steht, dass sie nicht lange im AQ überleben. Aber vielleicht sieht es ja auch anders aus mit meinem Pärchen, man weiß ja nie.

Du gibst gute Tipps, scheinst ja so 'ne Art "Vollprofi" zu sein ;) Auf jeden Fall lernt man aus Fehlern ja, werde mir auf jeden Fall jetzt nicht mehr so schnell irgendwelche Fische kaufen, über die ich wenig weiß.

Beste Grüße, Matthias

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Wahrscheinlich ist jeder kleine Fisch irgendwann dann weg. Irgendwann fangen sie damit an.