Bipolare Störung behandeln?

6 Antworten

Suche dir eine psychiatrische Tagesklinik oder einen Psychotherapeuten und vereinbare einen Termin für ein Erstgespräch. Deine Krankenkasse übernimmt dies auch. Ggf. benötigst du eine Überweisung vom Hausarzt, frag einfach Mal nach wenn du den Termin machst. Ärztliche Schweigepflicht gilt auch bei Jugendlichen, allerdings haben deine Eltern das Sorgerecht für dich. Wenn sie nicht völlig ignorant sind, solltest du dich ihnen anvertrauen.


kkk166 
Beitragsersteller
 25.02.2022, 22:50

Vielen Dank!!

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Hallo kkk166,

Wie kommst du zu dieser Diagnose?

Hast du von einem Arzt/ Psychiater diese Diagnose oder hast du das aus einem Selbsttest? Ich rate von Selbsttests ab. Sie sind mehr irritierent als zu gebrauchen.

Eine Bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung. Bei dieser schwankt die Stimmung zwischen zwei entgegengesetzten Extremen. In extremen Hochphasen (Manie) sind Menschen mit einer Bipolaren Störung unter anderem überschwänglich, extrem aktiv, reizbar, sprunghaft und unruhig.

Vieleicht hilft dir diese Adresse:

https://www.betanet.de/depressionen-finanzielle-hilfen.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

kkk166 
Beitragsersteller
 25.02.2022, 22:45

Ich vermute es aber ich möchte diesen Verdacht ja ärztlich untersucht bekommen.

Es gibt viele Momente in denen ich wirklich sehr aufgedreht bin, wo ich Mengen an Energien verspüre.

Aber auch Situationen in denen ich deprimiert, antriebslos, schwermütig und unoptimistisch bin. Ich denke sogar an Selbstmord (werde mich zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht umbringen, wegen meiner Familie), habe dennoch diese Gedanken. Das alles seit ungefähr einem Jahr.

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yvesvonbueren  26.02.2022, 15:29
@kkk166

Je länger du in dieser Ungewissheit lebst- macht es nur noch schlimmer.

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yvesvonbueren  25.02.2022, 21:00

Ps: Lieber Gruss und viel Kraft- Nimm Hilfe an. Denk nicht was die anderen über dich denken oder wie sie urteilen. Es ist dein leben!

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kkk166 
Beitragsersteller
 25.02.2022, 22:49
@yvesvonbueren

Danke dir ebenso liebe Grüße, wirklich richtig nett von dir!

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[DISCLAIMER: von Selbstdiagnosen, oder "Ferndiagnosen" übers Internet, ist DRINGEND abzuraten. Grundvoraussetzung für eine Behandlung ist in jedem Fall eine ÄRZTLICHE Diagnose !]

[Darüber hinaus möchte ich darauf hinweisen, dass es unzählige Erkrankungen gibt, physischer wie psychischer Natur, die mit dem Kardinalsymptom "Stimmungsschwankungen" einhergehen!]

Anyways...:

Also, bei der bipolaren Störung steht die Behandlung mit Medikamenten, die Psychopharmakotherapie, stark im Vordergrund. Ohne diese geht in den allermeisten Fällen leider gar nichts. Die Medikamente sollen dabei primär prophylaktisch wirken:

Sie verhindern also, dass weitere manische oder depressive Episoden auftreten, in jedem Fall zögert die Behandlung das erneute Auftreten besagter Episoden erheblich hinaus. Wenn es dennoch dazu kommt, verringern die Medikamente die Intensität der Manie oder Depression, und verkürzen mitunter deren Dauer.

Das primäre Ziel der Behandlung ist also, den symptomfreien Normalzustand, in den jeder Betroffene nach einer durchlaufenen Episode IMMER zurückkehrt, so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.

Ganz ganz wichtig ist daher, dass du an einen Facharzt für Psychiatrie gelangst, da nur dieser (im Gegensatz zum Psychotherapeuten!) die für bipolare Störungen absolut erforderlichen Medikamente verordnen kann.

Damit diese prophylaktische Wirkung der Medikation gewährleistet ist, muss diese ausnahmslos jeden Tag eingenommen werden, zumeist lebenslang. Konkret kommen zur Behandlung von bipolaren Störungen folgende Medikamente(ngruppen) zum Einsatz:

Zur Phasenprophylaxe:

1. Neuroleptika / Antipsychotika: einige Substanzen aus dieser Gruppe entfalten die zuvor beschriebene prophylaktische Wirkung. Beispielsweise Quetiapin und Aripiprazol. Die meisten Neuroleptika beugen allerdings nur/ primär Manien vor, und schützen (wenn überhaupt) weniger vor Depressionen.

2. Antiepileptika: einzelne Antiepileptika wie Lamotrigin oder Valproinsäure wirken ebenfalls stimmungsstabilisierend.

3. Lithiumpräparate, zum Beispiel Lithiumcarbonat: die prophylaktische und stabilisierende Wirkung ist bei diesen am besten erforscht, sie werden bereits seit Jahrzehnten zu diesem Zweck erfolgreich eingesetzt. Manche bezeichnen Lithium auch als "Gold-Standard" bei der Behandlung bipolarer Störungen, allerdings ist diese Behandlung Mit etwas mehr Aufwand verbunden.

Die Interventions-Behandlung:

kommt zum Einsatz wenn eine akute Manie oder Depression vorliegt, und die Symptome ein "Eingreifen" erfordern.

1. V.a. Neuroleptika/ Antipsychotika: kommen auch zum Einsatz bei Hypomanien und Manien. In einem solchen Fall wird die Standarddosis ( die zur Prophylaxe) temporär erhöht.

2. Benzodiazepine: kommen bei Notfällen, insbesondere bei Manien die ins psychotische ausufern, zum Einsatz, allerdings AUSSCHLIEßLICH zeitlich begrenzt wegen der Suchtgefahr.

3. Antidepressiva: zur Behandlung von depressiven Episoden. Nicht selten werden im Rahmen der Phasenprophylaxe auch SSRI's verordnet, welche aber natürlich nur Depressionen vorbeugen. Im Falle einer akutem Depression wird die Dosis dann temporär erhöht.

Wie gesagt, die Psychopharmakotherapie ist in der Regel unerlässlich, auch weil sich Prognose und Verlauf der Erkrankung mit zunehmender Anzahl der Episoden verschlechtern.

Eine Psychotherapie kann ebenfalls sehr hilfreich sein, ist aber im Gegensatz zur Psychopharmakotherapie nicht ZWINGEND in JEDEM Fall erforderlich.

Was den Kostenaspekt betrifft: sofern du versichert bist, sind die erforderlichen Medikamente erschwinglich (i.d.R. Die üblichen 5 Euro Zuzahlung pro Medikament, sofern du davon nicht befreit bist!).

Viele Psychotherapeuten empfangen nicht nur Privatpatienten, sondern auch Patienten die gesetzlich versichert sind. In diesem Falle musst du nichts dazu zahlen.

Nach ein paar Probesitzungen muss allerdings ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt werden, was aber i.d.R. ziemlich unkompliziert ist.

Solltest du weitere Fragen haben, helfe ich gerne weiter!

Viel Erfolg erstmal,

Sevven

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

yvesvonbueren  26.02.2022, 15:16

Da sind ein Paar medikamenten beschrieben, wo ich nur abraten kann. Aus erfahrung.

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Sevven  26.02.2022, 15:51
@yvesvonbueren

Die aufgelisteten Medikamente stellen keine Empfehlung oder ähnliches dar, lediglich ein Überblick aller bei der Behandlung zum Einsatz kommenden Substanzgruppen.

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yvesvonbueren  26.02.2022, 17:11
@Sevven

Ich habe zwar den kommentar gemeldet, doch anscheinend wurde er nicht gelöscht. Hab es verstanden- LG

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kkk166 
Beitragsersteller
 25.02.2022, 22:46

Vielen Dank!!! Das ist sehr lieb von dir!!

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Wenn du gesetzlich Versichert bist kostet dich die Therapie garnichts. Allerdings kannst du keine Therapie beginnen ohne dass dein Eltern informiert werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit 18 Jahren in der Heilerziehungspflege

kkk166 
Beitragsersteller
 25.02.2022, 22:46

Vielen Dank!!

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Geh doch erstmal zum Arzt und lasse das seriös diagnostizieren! Danach muss man sehen, wie man weitermacht. Es ist nur eine Vermutung von Dir!


kkk166 
Beitragsersteller
 25.02.2022, 22:50

Danke!!

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