Biologiexperten?


21.11.2021, 18:26

Ich kann solche Diagramme nicht deuten und allgemeine Aussagen schließen bzw. die Erkenntnis


21.11.2021, 18:37

Lnk

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

a) Bei getrennter Haltung (A) können beide Käferarten bei 34°C/70% rel. LF gut überleben. Aufgetragen ist Individuenzahl (y) gegen Zeit (x). Bei 24°/30% rel. LF überlebt nur der Amerikanische Reismehlkäfer, während der Rotbraune Reismehlkäfer zugrunde geht.

Bei gemeinsamer Haltung (B) überleben bei 34°C/70% rel. LF nicht mehr beide Arten, sondern der Rotbraune Reismehlkäfer zeigt sich konkurrenzstärker gegenüber dem Amerikanischen Reismehlkäfer, der eingeht. Während bei 24°/30% rel. LF der Amerikanische Reismehlkäfer sich behaupten kann und dem Rotbraunen Reismehlkäfer, der bei Einzelhaltung schon Probleme hat, überlegen ist.

Deutung: Die Toleranz einer Art, in Bezug auf einen Umweltfaktor, ist unter Berücksichtigung von Konkurrenten, die den gleichen Lebensraum ebenfalls in Beschlag nehmen, eingeschränkter, als bei getrenntem Vorkommen der Arten, ohne Konkurrenz. Der Rotbraune Reismehlkäfer kann bei 24°/30% rel. LF sowieso nicht gut überleben (b, oben), es ist daher nicht überraschend, dass er dies unter Konkurrenzbedingungen auch nicht schafft (b, unten). Bei 34°C/70% rel. LF können aber eigentlich beide Arten gut überleben (a, oben), unter Konkurrenzbedingungen jedoch nicht mehr (a, unten). Das Diagramm unten links (a, unten) zeigt den Ausschluss einer Art unter Konkurrenzbedingungen. Während der Amerikanische Reismehlkäfer 34°C/70% rel. LF eigentlich physiologisch toleriert (a, oben), tut er das unter Konkurrenz nicht mehr (a, unten). Er braucht dazu 24°/30% rel. LF (b, unten), da er nur unter diesen Bedingungen, dem Konkurrenten überlegen ist.

b) Die Hypothese, dass das Wachstum einer der beiden Populationen abnimmt (oben), wird durch die Versuche bestätigt, die Hypothese, dass eine der beiden Populationen zugrunde geht, ebenfalls. Temperatur und Luftfeuchtigkeit wirken sich unterschiedlich auf die Entwicklung der beiden Populationen aus, während bestimmte Kombinationen dieser beiden Faktoren, einer Art das Überleben ermöglichen, wird die andere Art von diesem Standort verdrängt.

Die Versuchsergebnisse stützen die Theorie des Konkurrenzausschlussprinzips, welches besagt, dass zwei Arten mit gleicher ökologischer Nische, auf Dauer nicht im selben Lebensraum koexistieren können, da in a) (unten) unter Konkurrenzbedingungen eine Art ausgeschlossen wird, die dort eigentlich leben könnte (a, oben). Jedoch sollte berücksichtigt werden, dass der Ausschluss einer Art unter Laborbedingungen zustande kam. Im natürlichen Lebensraum muss die Konkurrenz nicht zwangsläufig sofort zum Untergang einer Art führen, da diese im gemeinsamen Lebensraum durchaus Rückzugsgebiete findet, in denen sie, in geringer Individuenzahl überleben kann und bei entsprechend für sie günstigen Witterungsbedingungen, sich gegenüber der anderen Art besser behaupten und vermehren kann. LG


verreisterNutzer  27.11.2021, 18:02

Vielen lieben Dank, das hat mir sehr weitergeholfen in der Klausur. Stern ist verdient😊👏

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