Biologie, Tragen Wälder zur Minderung des Treibhauseffektes bei?

1 Antwort

Du siehst an den Kurven, dass die Aufnahme von CO2 im ersten Drittel des Lebensalters stark steigt. Danach stagniert sie. Das liegt daran, dass Teile des Baumes auch wieder zersetzt werden: Laub, herabfallende Äste, Rindenteile fallen zu Boden und verrotten. Dabei wird dieselbe Menge an CO2 freigesetzt, die der Baum zuvor zum Wachstum dieser Teile aufgenommen hat. Ein naturbelassener Wald enthält auch sterbende Bäume und Totholz. Auch hier wird wieder CO2 bei der Verrottung freigesetzt. So ein Wald ist also keine Senke mehr, es ist eine Null-Bilanz.

Nur dann, wenn aufgebaute Biomasse der Verrottung entzogen wird, wird tatsächlich CO2 aus der Athmosphäre entfernt. Das ist z.B. in Mooren der Fall, wenn Biomasse unter Luftabschluß gelangt. Oder natürlich, wenn Bäume gefällt und das Holz genutzt wird, wobei auch da die Speicherung des CO2 nicht langfristig ist. Erstens entsteht bei der Verarbeitung von Holz viel Abfall, der meist verbrannt wird (da ist das CO2 dann schon wieder da), und zweitens wird nur wenig Holz tatsächlich für jahrhunderte-überdauernde Dinge eingesetzt.

Wälder entfernen also CO2 vor allem während ihrer Entstehungsphase. Der Erhalt von Wäldern trägt dazu bei, dass dieses CO2 gebunden bleibt, bindet aber kaum neues.


MisterOnlyOne 
Beitragsersteller
 29.06.2022, 23:26

Vielen Dank für die schnelle Antwort 😊

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