Bin ich überhaupt geeignet für den Führerschein?
Hallo, ich bin momentan echt verzweifelt.
Ich hatte vor ca. 7 Jahren den ersten Anlauf zum Führerschein. Theorie sofort bestanden. Fahrstunden waren immer sehr unsicher. Dann 2 mal durch die praktische durchgefallen. 1. mal habe ich zu wenig Abstand zu einem Radfahrer gehalten und 2. mal kompletter Blackout ( ich konnte NICHTS mehr)
Jetzt bin ich 25 und habe mich letztes Jahr wieder angemeldet ( andere Stadt andere Fahrschule) Mache die Fahrten mit der L-Tafel mit dem Auto meines Freundes ( Schalter). Theorie wieder gleich bestanden. Und beim Fahren bin ich immernoch auf dem gleichen Stand! Auch jetzt nach 1 Jahr regelmäßiges Training! Ich kann nur mit detaillierter Anweisung fahren. Und sehr unsicher ! Inzwischen hatte ich 7 verschiedene Fahrlehrer ( Fahre auch zusätzlich in der Fahrschule) Freund, Eltern und bei jedem dasselbe. Lassen die mich nur 1 min ohne Anweisungen fahren bin ich mehr als nur überfordert. Schalten, Kuppeln, blinken, 3S Blick, Verkehrsschilder, lenken all das schaff ich einfach nicht. Teilweise höre ich dann einfach auf zu fahren und dann wird nur noch „BREMSEN“ geschrien. Oder das schlimmste: wenn ich zb an einer Kreuzung stehe und da kommt ein Auto, ich drehe mein Kopf zwar hin, sehe das Auto aber nicht wirklich und kann nicht reagieren. Als würden meine Augen diese Informationen nicht an mein Gehirn weitergeben. Ganz komisch.. deswegen nur mit detaillierten Anweisung. Z.b da kommt jetzt eine Kreuzung, rechts kommt ein Auto, Kupplung Bremse stehen bleiben, warten, schauen, kupplung 1.Gang, anfahren usw..
Mein Vater ist der festen Überzeugung das ich Automatik machen sollte aber mein Freund ist da komplett dagegen, weil wir ein Auto mit Schaltung haben und das bedeuten würde, dass wir uns ein neues Auto besorgen müssten mit Automatik. Er hängt sehr an seinem Auto (2 Autos können wir uns nicht leisten) .. und seine Denkweise ist : Entweder richtig oder gar nicht..im Notfall kann ich nämlich dann keine Schaltung bedienen. Wir sind in eine Kleinstadt gezogen und er ist derjenige der mich davon überzeugt hatte es wieder zu versuchen, damit ich unabhängig bin und er unseren Sohn und mich nicht überall hinfahren muss. (Öffentliche Verkehrsmittel sind hier sehr schlecht)
Es belastet mich sehr ich musste mich in meinem Leben nie so sehr anstrengen etwas zu lernen und konnte immer alles sehr schnell selbstständig und sicher egal ob Schule, Beruf, Alltag.. ich bin richtig depressiv und wir streiten deshalb nur noch weil es mich so quält und es einfach nur ein EXTREMER KAMPF ist, jeder Gedanke, ich zähle die Stunden wann ich wieder ans Steuer muss :( wir überlegen sogar wieder in die Grosstadt zu ziehen wo die Verkehrsanbindung gegeben ist, sollte ich es nicht schaffen, damit mein Sohn und ich auch ohne ihn wohinkommen. Mein Freund spielt nun mal nicht gerne den Fahrer, was auch verständlich ist.
Sollte ich mich weiterhin durch jede Fahrstunde und anschließend zur Prüfung zwingen oder es lieber lassen. Ist das normal ?
5 Antworten
Kannst Du Fahrradfahren? Fährst Du im Straßenverkehr Fahrrad? Wie ist es denn da? Kommst Du öfter in gefährliche Situationen, oder verstehst Du die Verkehrssituation da?
Ich sehe zwei Möglichkeiten. Entweder Du kannst es wirklich nicht, das gibt es und das sollte man dann auch einsehen, im Interesse der Sicherheit aller. Oder aber, und das vermute ich hier, Du bist durch die vielen Fahrstunden so verunsichert, dass Du die Verantwortung an den Beifahrer abgibst. Du fährst gar nicht, Du wirst gefahren. Du siehst nicht, weil Du Dich auf den Fahrlehrer oder den Beifahrer verläßt.
Wie ist es denn bei anderen Dingen? Bist Du gerne eigenständig, oder läßt Du gerne wichtige Entscheidungen von anderen treffen, von Deinem Vater oder Deinem Freund z.B.?
Auf Automatik umzusteigen löst das Problem jedenfalls nicht. Schalten ist nicht das, was Autofahren schwierig macht, und Du beschreibst auch ganz andere Probleme.
Ergänzung: Du kannst ja in der Fahrschule mal fragen, ob Du nicht zwei drei Stunden auf Automatik machen darfst. Dann siehst Du den Unterschied.
Fahrrad fahren tu ich gerne auf Radwegen, den Straßenverkehr vermeide ich, da ich den Autofahrern nicht auf die Nerven gehen möchte. Aber wenn, dann bin ich da auch schön hier und da mal in gefährlichen Situationen gekommen, da ich wie schon erwähnt, eine Gefahr vor meine Nase einfach nicht selbständig wahrnehme..Danke, dieser Vergleich hat mir jetzt ein Denkanstoß gegeben 🤦🏻♀️ ich bin in ALLEN anderen Dingen immer eigenständig, super sicher und treffe selbst die Entscheidungen in allen Bereichen! Da hat eigentlich keiner sonst was zu sagen 😅 Autofahren und Verkehr ist wirklich das einzige womit ich nicht klarkomme und unglaublich unsicher bin.
Was ich da raushöre ist, dass du nicht bereit bist, die Verantwortung zu übernehmen. Du lässt dich rumkommandieren und wartest auf ein Wunder.
Was ich dir raten würde? Überleg dir, ob du überhaupt fahren willst oder nur sollst, weil es für andere bequemer ist.
Wenn du wirklich selbst willst, such dir EINEN Fahrlehrer, und zwar einen Profi, und übe nur mit dem. Der weiß, wie man anderen das Fahren beibringt statt es ihnen abzunehmen.
Egal, wie gut es Papa und Freund meinen, sie wissen das nicht. Sie schreien dich an, weil sie kein zweites Bremspedal haben um einzugreifen, wenn du es wirklich nicht alleine schaffst.
Und du lässt dich dadurch immer weiter verunsichern...
Hattest du denn schonmal Automatikstunden? Wenn nicht würde ich das definitiv ausprobieren, da lernst du erstmal sicher im Straßenverkehr zu fahren, ohne, dass du dich zusätzlich auf Schalten und Kuppeln konzentrieren musst. Dann könntest du entweder den B197 (Schaltführerschein, aber Prüfung und Hälfte der Stunden auf Automatik) oder zur Not halt den Automatikführerschein machen, der bringt dir immer noch mehr als gar kein Führerschein und wenn du den hast nimmt dir das vielleicht auch den psychischen Druck :)
Für mich klingt es wirklich danach, als wäre Schaltung nichts für dich.
Du kannst dir ja überlegen was für dich besser ist, keinen Führerschein, oder einen für Automatik.
Dein Freund soll sich nicht anstellen. Jedes Auto muss irgendwann ersetzt werden, und wenn du nur ohne Schlatung fahren kannst, dann bringt dir ein Auto mit Schaltung nichts.
Eine Bekannte hatte ein ähnliches Problem, sie war beim fahren überfordert und hat sich dann für einen Automatikführerschein entschieden.
Sie hat Bestanden und sagt heute, "hätte ich mal lieber gleich auf Automatik gelernt. Das hätte mir einiges erspart...".
So blöd und ungeeignet kann man nicht sein. Ich sehe da eher ein psychisches Problem. Rede doch mal mit einem Psychiater drüber. Und die Familie muß unbedingt aufhören Druck zu machen. Und Du selber auch. Schon mit Bauchschmerzen an die nächste Fahrstunde zu denken kann nicht gut sein.
Danke für die Antwort. Ja das würde ich genau so sehen und ich bin mir ziemlich sicher wenn zumindest die Kupplung und das ständige schalten wegkommt, dass ich plötzlich Erfolgserlebnisse haben könnte. Er wird das Auto irgendwann ersetzten aber er sagt erst wenn es wirklich nötig ist und das kann noch Jahre dauern 🤷🏻♀️ :( mir wäre es schon lieber mobil zu sein als auf die Verkehrsmittel angewiesen zu sein