Bin ich nur faul oder bin ich tatsächlich Psychisch Erkrankt?
Ich versuche mich kurz zu fassen.
Seit meinem 13 Lebensjahr war ich regelmäßig verhaltensauffällig. Meine Vergangenheit war stark prägend und es ist viel passiert.
Ich hab mich regelmäßig selbst verletzt, mich erniedrigen lassen, mich nie abgrenzen können. Hab immer ja gesagt. Hab immer alles getan egal für wen. Auf Arbeit und privat war auch 10 Jahre drogenabhängig. immer impulsiv und emotional. Ich war mit insgesamt 4 diagnosen innerhalb von 20 Jahren in 3 stationären psychiatrien, 3 tagesklinik und vor kurzem noch in einer Reha, für immer jeweils 3 Monaten. Ich nehme regelmäßig viele medikamente. Hatte auch eine drogeninduzierte Psychose.
Nach den Sitzungen fühle ich mich immer mega motiviert.
Sobald diese Maßnahmen beendet waren ging es immer für ein paar Wochen.Ich muss mir immer wieder anhören ich soll mich nicht so anstellen, du bist nur faul und willst nichts erreichen.
aber das stimmt nicht!! Ich habe seit 9 Jahren eine feste Beziehung. Wir wollen Kinder, heiraten usw.
die kleinste Aufgabe überfordert und teilweise anfang zu schreien und Panik zu bekommen. ich bin immer gleich wieder am hetzten und Hektik machen bin. Mein Herz rast (Ich bekomme mit 36 schon Betablocker)., ich fange an zu zittern und bekomme panikattacken. Ich versuch mein gelerntes immer umzusetzen (skills und glaubenssätze) sag mir immer "STOP" hält nicht lange an (und wie soll ich das im Berufsleben umsetzten) Ich halte Diskussionen nicht aus, bin sehr sehr impulsiv wegen der kleinsten Sache. Bin gleichzeitig so traurig und meine Gedanken Rasen. Ich hab immer Angst was falsches zu sagen, zutun. lass mich rasch einschüchtern und bin unsicher. Ich steh morgens total gerädert auf. Ich zwinge mich regelmäßig Dinge zutun die eigentlich kein Problem sein sollten wie Haushalt usw. Ich hab einfach kein nerv, sobald es ans "tun" Bin depressiv, alles ist scheiße, ich bekomme eh nichts gebacken und wozu noch der Aufwand vorallem in dieser Welt!!
Vielleicht bin ich wirklich nur faul. Ich desozieire häufig und bekomm nichts mehr um mich herum mit oder ich raste total aus und ich bekomme alles in meiner Umgebung so überladen mit (Geräusche, Gespräche, Bewegungen etc.)
Zudem neig ich dazu alles persönlich zu nehmen und frag mich was ich schon wieder falsch gemacht habe. Mir wird auch regelmäßig gesagt ich mach die Dinge unnötig kompliziert. Kann mich nur schwer Langzeitig konzentrieren, vorallem wenn es was ist was mich null interessiert. Es gibt sehr wenig was mich begeistert oder interessiert.
Ich will aber auch ständig Erwartungen erfüllen (anderer und meine)
letztens war ich mit meiner Freundin mit ihr und ihrem Pferd unterwegs. Das war schön aber ich habe null Freude gespürt. Es war eher deprimierend und ich war wieder total fertig deswegen.
Meine Ärzte sagen alle auch nur immer, ich muss ins "tun"kommen. Ich hab das Gefühl niemand versteht mich wirklich.
Ich halte das einfach nicht mehr aus.
kennt das jemand oder hat ähnliche erfahrungen?
Würde mich auf Feedback freuen
2 Antworten
Ich habe andere Probleme, interaktionsblockaden im sozialen Kontakt, sowas wie stottern, wodurch jede impulsive Handlung und emotionale Regung blockiert wird. Sowohl bei fremden, als auch Freunde und Familie.
Da seit 7 Jahren jede nüchterne Interaktion nur in dem Sinne gut war, dass ich gehofft habe dass es durch die Konfrontation beim nächsten mal etwas weniger unangenehm wird, habe ich jetzt aufgehört dagegen anzukämpfen, auf gewisse Weise resigniert weil ich nach so langer Zeit einfach keine Kraft mehr finde, mich durch den Kontakt zu kämpfen und zu stockern wo andere fließen und meinen : ja nu hab dich doch nicht so! Wirkst eigentlich ganz normal, unsicher wirkst du auch nicht unbedingt!
Joa dadurch sitze ich jetzt seit einem Jahr Zuhause, will weder studieren noch arbeiten noch Ausbildung machen, weil überall wo der Kontakt tiefer wird, ich ein immer stärkeres Bedürfnis spüre in den Kontakt zu gehen und frei zu interagieren, es aber nicht geht.
Dadurch habe ich jetzt auch keine Energie mehr irgendwas soziales zu machen, außer Haushalt, Sport und meinen allgemeinen Interessen nachzugehen, obwohl ich eigentlich sehr diszipliniert bin. Keine Freunde treffen, keine Familie treffe, außer ganz selten wenn mal stärkere Substanzen im Spiel sind. Die will ich aber natürlich nicht jedes Wochenende nehmen nur um mit Menschen reden zu können.
Aber wie bei dir - wenn bestimmte Lebensbereiche so massiv unangenehm sind und den natürlichen Lebensfluss blockieren oder psychisch Schmerz auslösen und nach jahrelanger Arbeit an sich in welcher Form auch immer keine ausreichende Besserung gebracht hat, wird man unter Umständen lethargisch, deprimiert oder resignierend.
Genau das ist es eben. Auch die Außenwelt die nicht betroffen sind mit psychischen Problem kommen immer so das man sich nicht anstellen soll usw
gsd sind wir nicht allein und das reden allein mit Menschen die ebenso Probleme haben tut schon gut
Ich glaube, dass es nach den Jahren für jemanden, der soviel erlebt und erlitten hat, ganz schwer ist, wieder ins Tun zu kommen. Du klingt für mich nicht faul, sondern noch immer traumatisiert und innerlich völlig überlastet und unstrukturiert. Es erscheinen Dinge noch nicht aufgelöst zu sein. Dir liegen noch Dinge "auf dem Herzen". Und das Herz ist der Sitz der Seele.
Die Drogensucht wirkt sicher auch noch nach ...
Ich glaube, dass du tief innen schon eine Sehnsucht verspürst, wieder mehr und anders am Leben teilzuhaben, als du es in der Vergangenheit vermochtest. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und richtet sich dort ein, wo er gerade ist. Da kennt er sich aus und kommt zurecht, fühlt sich sicher. Auch dann, wenn die Umstände schwierig sind - aber man ist es gewöhnt. Du bist es gewohnt, defizitär zu leben und ein Neubeginn kostet Kraft und Zutrauen, die du vielleicht noch nicht in ausreichendem Maße hast. Ein wenig geht es auch an die Bequemlichkeit.
Bei einem Motivationsschub verausgabst du dich, aber dann brichst du erschöpft ein. Das ist nach all den Jahren wohl normal. Da hast du noch nicht die richtige Balance für dich gefunden, bist "untrainiert". Vielleicht suchst du aucb nach dem Sinn? Frau und zukünftig Kinder sind doch Grund und Sinn genug. ☺
Ich denke, dass du einfach DAS RICHTIGE für dich finden musst. Und bis du es gefunden hast, trainierst du dich mit dem Unperfekten. Etwas, das dir entspricht, dir sinnvoll erscheint und dir Spaß macht. Arbeit soll sinnstiftend sein UND Spaß machen.
Triff deine Entscheidung - Ja, ich starte neu durch und in meinem Tempo. Ich muss das nicht allein schaffen, habe seit Jahren jemanden, der mich liebt und in seinem Leben wissen möchte. Ich will eine Familie (das ist gut! weil du mit deiner Zukunft noch nicht abgeschlossen hast) und auch dafür will ich gesund und stark sein.
Hilfe gibt es - für den beruflichen Einstieg und Seele, Geist und Körper. Du musst nicht alles ganz allein schaffen.
Danke. Das sind so Worte die ich gebraucht habe. Es ist schwer das umzusetzen. Ich habe auch Angst davor zu scheitern aber wenn ich es nicht tu werde ich es nie erfahren.
Es ist schwer das einzusehen was du schreibst, obwohl ich es eigentlich weiß.
Ich danke dir von Herzen für deine Worte