Bin ich ein Psychopath?
Hallo, ich weiß die Frage scheint erst einmal sehr plakativ.
Erwarte ich hier eine qualifizierte Antwort zu finden? Nein, ich hoffe lediglich in meiner Situation auf eine Einschätzung von Personen die eventuell ähnliche Erfahrungen sammeln.
Ich habe diverse Diagnosen, die mein Leben stark einschränken unter anderem eine bipolare depressive Störung, PTBS und eine Soziophobie. Noch nie habe ich mit einem Psychologen jedoch über das folgende Phänomen geredet: Ich möchte Freunde, verliere sie aber schnell. Ich kann mir meist nicht erklären wieso, bekomme meist jedoch die selbe Antwort: Ich scheine manipulativ zu sein.
Menschen nehmen mich häufig negativ wahr, wenn ich der festen Überzeugung bin immer nur das beste für Menschen zu wollen. Ärzte haben mir sogar schon einen hang zum Altruismus nachgesagt. Immer wieder scheine ich mein Umfeld jedoch negativ zu beeinflussen, man sagt mir ebenfalls einen gewissen Charm, hohe Intelligenz und eine Auffassungsgabe nach. Ich neige dazu einen hohes Selbstbewusstsein zu haben und aufzufallen, wenngleich mein "wahres" Ich sehr in sich gekehrt ist und sich nach Ruhe sehnt und ich auch nicht viel von mir halte. Ich finde spezifische Punkte an mir also gut, trage diese nach außen, kann mich aber eigentlich kaum im Spiegel anschauen.
Was stimmt also nicht mit mir? Bin ich ein Psychopath obwohl meine Absicht nie wirklich ist die Menschen zu manipulieren? Oder manipuliere ich mich selbst, zu glauben ich würde nur das beste wollen, obwohl ich eigentlich bewusst manipuliere?
Bitte um Fremdeinschätzung der Situation.
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Hallo. Bist du sehr vehement darin, jemandem zu sagen, was gut für ihn wäre?
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Nein, auch wenn ich vehement eine Antwort erhoffe...Durch meinen "Charme" baue ich meist schnell ein Verhältnis auf in dem ich meist unterschwellig Meinungen platziere (ungewollt).
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Ev. könnte es als manipulativ interpretiert werden, wenn dein Gegenüber diese unterschwellige Rhetorik wahrnimmt.
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Sicher, dessen bin ich mir grundsätzlich bewusst. Meistvergeht aber einige Zeit (sagen wir 2- 3 Monate) bis dies unterstellt wird. Diese Rhetorik ist keinerlei Absicht.
1 Antwort
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Kann ich mir nicht vorstellen, weil ein Psychopath sich diese Frage nicht stellen würde. Es wäre ihm schlichtweg egal. Der Anteil der Menschen die Psychopathen sind oder an einer dissozialen Persönlichkeitsstörung leiden, liegt bei 2 Prozent oder so. Psychopathie ist zudem die schwere Form der dissozialen Persönlichkeitsstörung.
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Ich habe mich ne zeitlang intensiv mit dem Themenbereich "Persönlichkeitsstörungen" befasst und habe auch einige Bekanntschaften mit Betroffenen gemacht. Unter anderem mit einigen Borderlinerinnen, Narzissten und auch zwei Soziopathen(andere leichtere Form der dissozialen Persönlichkeitsstörung). Ich denke, du willst wirklich nur das Beste für die Menschen, lässt dabei aber vielleicht außer Acht, was das Beste für sie ist. Du denkst, das Beste für dich ist auch zeitgleich das Beste für sie. Gerade deshalb kannst du schon kein Psychopath sein, weil dieser würde das Interesse nur vorgaukeln, um das zu bekommen, was er will. Er benutzt Menschen, um seine Ziele zu erreichen. Nehmen wir mal an ein Narzisst und Psychopath schließen Freundschaft. Der Psychopath würde dem Narzissten das geben was er braucht, nämlich Selbstbestätigung und Aufmerksamkeit. Dadurch würde der Psychopath enorme Sympathiepunkte sammeln und der Narzisst wäre ihm verfallen und würde alles für ihn tun, nur um weiter diese Selbstbestätigung zu erhalten.
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Ich denke was mich besorgt ist, dass ich ähnliche Erkenntnis gesammelt habe und doch nicht all das von Dir beschriebene Verhalten von mir distanzieren kann.
Ich handle meist sogar "tatsächlich" im Interesse Anderer beziehungsweise gebe Ihnen das was sie brauchen, welches das schnelle intensivieren von zwischenmenschlichen Beziehungen bei mir auch ausmacht (Das von dir beschriebene Psychopathische verhalten). Ich falle wohl durch mein zuvorkommendes Verhalten auf und meine es auch nicht manipulativ (laut meiner Selbstwahrnehmung). Ich freue mich aber auch, über die daraus folgende Bestätigung meiner Selbst. Dies hat kausal auch die Folge, dass ich mit dem Vorwurf erst wesentlich später immer wieder damit konfrontiert werde eigene Absichten zu verfolgen. Ich komme auch immer wieder zu einer Phase der Selbstreflektion in der mir dann selbst auffällt, dass man mein Verhalten manipulativ auslegbar wäre. Diese Erkenntnis schockiert mich immer wieder und jeder Versuch mein Verhalten zu ändern scheitert kläglich (in der Retrospektive). Daher kam ich auf Persönlichkeitsstörungen, da in mir dieser Zwiespalt zu existieren scheint.
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Da ist der springende Punkt: Du betreibst Selbstreflexion. Und es schockiert dich zudem, das wäre bei einem Psychopathen nicht der Fall. Er würde sich nicht reflektieren oder sein Verhalten hinterfragen, weil es ihn schlichtweg nicht tangiert, was andere sagen. Und das mit der Selbstbestätigung würde eher in Richtung Narzissmus gehen. Könnte aber auch Richtung Minderwertigkeitskomplex gehen. Ich denke aber, dass du alles in allem nur akzeptiert werden willst, wie so gut jeder Mensch, aber vielleicht übertreibst du es einfach zu sehr.
Interessant, Du scheinst gewissermaßen bewandert in dem Themengebiet zu sein. Hast du eine andere Idee was dieses wiederkehrende Phänomen auslösen könnte?
Dieses Phänomen ist in einem Zyklus von etwa 3 Monaten repetitiv und ich wüsste gern, woran das Liegen könnte. Würde mich sehr interessieren^^ :) VG