Beziehung Student und Azubi?
Ich würde gern einmal verschiedene Meinungen zum Thema langjährige Beziehungen, wo nur einer das Abitur hat, hören.
Diese Frage soll keineswegs arrogant herüberkommen. Ich habe allerdings nun schon mehr als 3x im nahen Bekanntenkreis gehört, dass Beziehungen zwischen Auszubildenden und Studenten in die Brüche gegangen sind, es einfach nicht passt. Grund waren fehlende Gesprächsthemen, intellektuelle Verschiedenheit, die Auszubildenden wirkten sehr einseitig interessiert, hatten wohl ein weniger umfangreiches Allgemeinwissen...
Studenten also zu Studenten? Wie meint ihr ist da die Regel? Dabei ist davon auszugehen, dass die eine Partei das Abitur auch nicht geschafft hätte, sich also nicht lediglich dagegen entschieden hat.
5 Antworten
Ich denke, das geht eher mit der Lebensphase einher. Nehmen wir mal Adam und Eva als Beispiel:
- Adam, Mittlere Reife mit 16, Abschluss zum Bankkaufmann mit 19 in der nahegelegenen Kleinstadt, musste für die Ausbildung nicht von zu Hause ausziehen, jetzt 22.
- Eva, Abitur mit 19, FSJ, anschließend zum Studium in eine Landeshauptstadt gezogen, etwa 3 Stunden vom Elternhaus entfernt, jetzt 22
Wenn man beide nebeneinanderstellt, sind viele Dinge, nicht nur das Studium, bzw. das Abitur, die sich in dieser Lebensphase unterscheiden können. Wären Adam und Eva mit 15 zusammengekommen, würden sie sich spätestens jetzt möglicherweise stark auseinanderentwickeln. Abgesehen davon, dass die Wahrscheinlichkeit viel höher ist, dass Eva in ihrer Unistadt jemanden findet, mit dem sie viel Zeit verbringen kann, während Adam eher in seiner Region jemanden finden würde (allein aufgrund der Wahrscheinlichkeit).
Räumliche Distanz zerrt stark an einer Beziehung. Ich bin in der glücklichen Lage, dass meine Beziehung schon viel Distanz überstanden hat. Das ist nicht selbstverständlich. Und ich weiß, was für Opfer man bringt, wenn man sein Alltagsleben jede Woche unterbricht, um seine Beziehung leben zu können, bzw. jede Woche seine Beziehung "unterbricht", um arbeiten / studieren gehen zu können. Ich weiß, wie "störend" die eigentlich schöne Verpflichtung sein kann, jeden Abend die Stimme seiner Partnerin wenigstens am Telefon hören zu können, während man irgendwie versucht, sich im Studentenwohnheim, in einer WG, im Arbeitsumfeld oder in einem Kurs zu integrieren. Ich habe es zwar nicht getan (und bin heute glücklich darüber), aber ich verstehe jeden, der in so einer Lage die Beziehung beendet und eine Weile frei sein will.
Andererseits glaube ich, dass es auch glückliche Beziehungen mit einem Bildungsgefälle gibt. Interessen machen keinen Halt vor Bildungsabschlüssen. Auch Nichtakademiker können bemerkenswerte Niveaus erreichen, ich als Ingenieur kenne viele Leute, die zu Hause auf einem Niveau "basteln", vor dem ich nur den Hut ziehen kann. Sport verbindet Menschen unabhängig von ihren Abschlüssen miteinander. Kochen, Fernsehabende, Brettspiele, sogar das Interesse für das Studien-/Ausbildungsfach des Partners kann eine Beziehung nähren.
Da gibt s keine Regel! Eine meiner Meinung nach sehr unsinnige Frage, da dies Ansichtssache ist und auch mit der Wahrnehmung und dem Umfeld, in dem man sich bewegt, zu tun hat.
Ich selbst erlebe es nämlich oft andersrum. Dass Studenten diejenigen sind mit den einseitigen Gesprächsthemen und wenig Tiefgründigkeit.
Aber daraus darf ich keinen Schluss ziehen, da es bloß meine Wahrnehmung und mein Umfeld ist.
Nein, hätte ich nicht. Dennoch habe ich es getan. Du wolltest Antworten bzw Meinungen, also schrieb ich nieder, was mir durch den Kopf ging.
Mein Mann ist Akademiker, ich habe mittlere Reife eine Lehre.
Wir führen unsere Beziehung auf Augenhöhe und sind seit 20 Jahren glücklich zusammen.
Es gab noch nie Schwierigkeiten wegen des Bildungsstandes.
Die Abitur ist rein selbst gar nichts krasses oder grosses, dort muss man nur auswendig lernen.
Beziehungen zwischen "Azubis" und Studenten können schon passen, Allgemeinwissen gibt's nicht nur in der Schule!
Lass mich raten, du hast es nicht gemacht?😅 Das Abitur ist definitiv nicht nur auswendiglernen
Schlecht geraten, ich habe BEIDES gemacht. Ich habe eine Lehre als Bänker gemacht und eine Passerelle, übersetzt für Deutschland: Eine Fachabitur und eine Abitur.
Eine Passerelle ist eine 1-jährige Matura (basically, 4 Jahre in 1nem Jahr). Die Abitur ist einfach. =) Die ganze Welt schafft es locker, nur Schweizer, Deutsch und Österreicher haben ein anderes System.
Es gibt Azubis mit mehr im Kopf als Studenten (und umgekehrt). Ganz grundsätzlich wäre das kein Ausschlusskriterium, ihr könnt euch ja treffen und dann merkt ihr, ob es zwischen euch passt und ihr auf derselben Welle seid.
Das stimmt schon, aber der Knackpunkt ist eben wirklich, wenn es jemand nicht geschafft hätte. Also jetzt nicht gerade der mit dem allermeisten im Kopf ist
Ach ich denk schon. Viel wichtiger ist doch, dass man sich für dieselben Dinge interessiert, miteinander glücklich ist etc. Einfach ausprobieren wie gesagt
Hättest ja nicht auf diese ,,sehr unsinnige Frage" antworten brauchen...