Betablocker dauerhaft nehmen und Leistungssport treiben?
Ich muss momentan Betablocker nehmen weil ich wegen Vorhofflimmern im kh war. Ich hatte das schon 2 mal davor jeweils mit Abständen von ca 3-4 Jahren. Auslößer war stress und hecktick.
Mein Hausarzt meinte ich darf während der Einnahme keinen Leistungssport betreiben, bei dem der puls länger über 150 steigt.
Der Kardiologe meinte ich soll das medikament jetzt immer nehmen und kann ganz normal Leistungssport machen. (Ich kann es aber auch absetzten aber die Gefahr dass wieder Vorhofflimmern eintritt ist höher)
Zu mir, ich bin 27 Jahre alt und lebe eigentlich recht gesund. Mit Leistungssport ist zb MTB/Freeride gemeint. Mein Hausarzt ist selber MTB ler und riet mir von den adrenalinreichen Sachen ab, ich solle nur das langweilige fahren.
Wenn ich es aber doch krachen lasse merke ich wenn ich zuhause ankomme mittlere übelkeit ohne brechgefühl. (Seit der Einnahme)
Hat jemand Erfahrung mit Sport und Betablockern? Bin von den 2 aussagen irritiert
8 Antworten
Die Frage ist doch vielmehr, wie es dir dabei geht und welches Risiko du bereit bist einzugehen.
Dabei kann dir niemand helfen.
Ich verstehe, was dein Kardiologe sagt. Prinzipiell sehe ich auch nicht das Problem, Leistungssport zu machen, außer vielleicht, dass die Betablocker gewisse Blutdruck- und Pulslevel verhindern, weil der wichtigste leistungssteigernde beta1-Adrenorezeptor blockiert wird.
ACHTUNG: Ich rate dir tunlichst von einem PLÖTZLICHEN ABSETZEN der Beta Blocker ab. Dadurch, dass du die Rezeptoren am Herzen durch die Medikamente blockierst, reguliert der Körper diesem immer ein bisschen entgegen, indem er noch mehr Rezeptoren bildet. Wenn du jetzt plötzlich das Medikament absetzt, gibt es viel mehr Rezeptoren, auf die Adrenalin am Herzen wirken kann => Folge: Herzrasen, Blutdruckanstieg, Herzrhythmusstörungen usw. Ich glaube du kannst dir denken, dass in diesem Zustand Leistungssport noch schlechter wäre...
Deshalb: Solltest du erwägen, Beta Blocker abzusetzen, dann nur mit einem DETAILLIERTEN Absetzungsplan deines Arztes mit ausschleichenden Dosen.
LG
Eine dritte Lösung wäre Sport ohne Betablocker.
Für mich stellt sich eher dir Frage, was ist die Ursache für das Vorhofflimmern.
Es "krachen zu lassen" ist eine zwiespältige Sache, da hat dein Arzt Recht.
Der Betablocker verhindert, dass du über ein gewisses Pulslevel hinauskommst.
Ich würde dir empfehlen, eine gute Pulsuhr zu kaufen, mit der du deinen Puls über die gesamte Zeit des Trainings/Sports im Auge behalten kannst.
Wenn du weißt, wie hoch du kommst, kannst du dein Pensum anpassen. Viel weniger wird das gar nicht sein.
Ich nehme seit 8 Jahren Betablocker, auch bei mir sind Arrythmien der Grund. Da ich aber ohnehin eher im Ausdauerbereich unterwegs bin, war die Einstellung mit den Medis eher kein Problem für mich.