"bestechende Aufrichtigkeit"?

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Google weiß alles - der Begriff scheint aus einer Rezension zu sein:

„‚Der Vorleser‘ ist ein Roman von bestechender Aufrichtigkeit. Er fegt die bequemen Ausflüchte aller derer hinfort, die einem ‚Aufarbeiten der Vergangenheit’ eilfertig das Wort reden. Wenn Michael Berg einräumt: ‚Ich bin damit nicht fertig geworden‘, so spricht er ungewollt das aus, was andere, viele andere vertuschen. ‚Schamarbeit‘, ‚Erinnerungsarbeit‘ – so lauten die modischen Betroffenheitsvokabeln, die Absolution vorgaukeln. Dass es Dinge gibt, die keinen Anspruch auf Freispruch haben, davon erzählt Bernhard Schlink, leise und klug"

Quelle: 104 Rainer Moritz. Die Liebe zur Aufseherin, Bernhards Schlinks Roman „Der Vorleser“ – ganz einfach ein Glücksfall. Die Weltwoche, Zürich 23.11.1995:

in: http://nepperus.nl/downloads/Vorleser.pdf, S. 104