Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) Erfahrungen?

6 Antworten

Hallo,

ich habe zwar an keiner BvB teilgenommen, habe aber 5 Jahre lang diese durchgeführt. Daher kann ich dir über die Erfahrungen aus dieser Sicht teilen. Der Vorteil einer BvB ist sicherlich, dass der Träger auf einen Pool von Firmen zurückgreifen kann, die für dich evtl. als Ausbilder in Frage kämen. In der Zeit bei der BvB kansnt du ja haufenweise Praktika machen, wozu ich dir auch rate. Erst so kannst du die Enscheidung treffen, was du werden willst.

Seitens der Teilnehmer hatten wir überwiegend positive Rückmeldungen. Es ist ja auch, dass die meisten Teilnehmer nicht zu dumm, wie es oft verkauft wird, sondern eher zu unsicher oder zu frustriert sind.

Ich kann die eine BvB nur empfehlen. Fakt ist, dass du nie so leicht an Firmen und Praktika kommst, wie durch eine BvB.

Viel Erfolg!


herzilein35  29.08.2016, 15:08

Ich wusste vorher bereits was ich werden möchte, wurde aber einfach reingesteckt, da für meinen Berufswunsch zu wenige Ausbildungsstellen mit Hauptschulabschluss gab.

pauwal  29.08.2016, 15:19
@herzilein35

Dann ist es um so wichtiger, dass du mit Hilfe der BvB weitere Firmen findest, die evtl. diesen Beruf anbieten.

Mein BVB war m**t. Ich wahr im Garten und Landschaftsbau. Die Anleiterin war eigentlich Floristin von Beruf her und hatte auch keine Ahnung (Ausbildung) von Garten und Landschaftsbau. Das ist Zeitverschwendung und hat mir nicht weitergeholfen.

Ich mache gerade seit 4 Monaten ein 11-monatiges BvB in einem Berufsbildungswerk. Das läuft aber ganz anders ab als es hier bisher beschrieben wurde. Wir sind in einem Internat und bekommen 119€ im Monat + Vollverpflegung. Wer nicht im Internat ist (nur sehr wenige, denn die Stadt ist nicht gerade groß) bekommt irgendwas über 200€, da bin ich mir nicht ganz sicher. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass man dort ein BvB nur mit Behinderung oder Lernschwäche machen kann.

Wir haben nur 8 Wochen Praktikum (2x2 Wochen, 1x4 Wochen), was ich als Asperger-Autist sehr gut finde, denn ein Praktikum, bei dem man in ein komplett neues Umfeld kommt ist sehr anstrengend für mich .Amsonsten sind wir in dem Berufsbildungswerk, in dem man dann anschließend auch seine Ausbildung machen kann. Wir haben die ersten 2 1/2 Wochen alle 13 Berufsfelder jeweils 1 Tag durchgemacht, die wir da haben. Danach machen wir 3 Berufe mehrere Wochen und für einen dieser Berufe entscheiden wir uns dann (Die Ausbilder haben da auch was mitzureden) und machen diesen ein halbes Jahr. Man arbeitet in den Praxistagen (3x in der Woche) meistens mit den Azubis des Berufsfeldes zusammen und bekommt einen guten Einblick in den Beruf und die Abläufe in diesem Beruf. Das ist vor allem für die Berufswahl interressant. Die anderen beiden Tage haben wir einen Tag die sogenannte Lernförderung in Deutsch, Mathe, Sozialkunde und Wirtschaft, die aber für viele viel zu einfach ist. Die Arbeitsblätter sind offensichtlich Ausdrucke von Grundschullehrerseiten und die Hälfte langweilt sich. Man kann aber auf Wunsch auch schwerere Aufgaben bekommen. Den übrigen Tag haben wir die "Sozialpädagogische Gruppenarbeit", wo wir soziale Themen wie z.B. Kommunikation und 10 Gebote als letzte Themen besprechen. Wir machen da auch viel mit Plakate erstellen und Gruppenarbeit. Zum Schluss spielen wir meistens Uno oder andere Spiele. Ich weiß nicht so ganz was das bringen soll, aber es soll wahrscheinlich die sozialen Fähigkeiten fördern.

Ich mache das BvB für die Berufswahl. Ich hätte mit meinem Realschulabschluss auch direkt eine Ausbildung machen können, wusste aber nicht welche. Das BvB ist da sehr hilfreich für mich. Die Ausbilder, Internatsmitarbeiter und Sozialpädagogen sind fast alle sehr nett und auch wenn dort viele richtige Vollidioten sind lernt man da auch viele nette Leute kennen. Im großen und ganzen schön, eigentlich schade dass das nur 11 Monate geht und ich schon fast die Hälfte hinter mir habe. Nach dem BvB kann man dann im gleichen Berufsbildungswerk in die Ausbildung übergehen, wenn die Ausbilder grünes Licht geben und man das will.


TURNTHEPOWEROFF  26.04.2024, 08:49

Ich danke dir vom ganzem Herzen für deine Erklärung die nimmt mir (Asperger austismus) ein bisschen sorge

Meine BvB hat mir damals sehr weitergeholfen. Erst mal ist sowas immer besser als eine Lücke im Lebenslauf. Zudem gab es bei mir auch Geld dafür, ich weiß aber nicht ob das bei verschiedenen Maßnahmen unterschiedlich ist.
Da konnte man dann viele verschiedene Praktika machen, für einige Berufe gab es auch Werkstätten in denen man sich ausprobieren konnte.
Auch die Schule in der Zeit hat mir echt geholfen. Während der Maßnahme war ich auf einer Berufsschule für Wirtschaft und da ich später im Einzelhandel meine Ausbildung gemacht habe war das erste Schuljahr echt einfach da man das meiste schon konnte

Hey,

also ich kann dir aus Freundschaftskreisen sagen, dass die da wie Sonderschüler behandelt worden sind. Also das kommt Sicherlich auch auf die Schule an aber bei der Schule in der die 1 Jahr lang waren hatten die sehr schlechte Erfahrung gemacht. Den "Lehrern" war es scheiß egal was die Schüler erreichen.

Okay es stimmt, man hat Zeit und möglichkeiten Praktikas zu machen aber ich würde dir Empehlen das du lieber ein Fachabitur (Fachhochschulreife) oder ein FSJ dranhängst. Abgesehen du willst nicht.

Trotzdem Viel Erfolg!