Berührt euch das Gedicht Allerseelen von Paul Celan?

2 Antworten

Nein, das Gedicht berührt mich überhaupt nicht, zumindest nicht positiv. Es gibt halt diese Dichter, die stattp sich einem Menschen ihres Vertrauens an zu vertrauen, irgendwelche Leser belästigen und vor allen Dingen auch Schüler und Schülerinnen. In das Gedicht kann man natürlich viel hineinlegen und Leute, die dazu Lust haben oder das brauchen, die können mit diesem Gedicht auch sicherlich was anfangen. Ansonsten ist es einfach nur eine Aneinanderreihung von ganz individuellen Andeutungen. Das wäre alles in Ordnung, wenn dieses Gedicht nicht gleichzeitig zumindest in der Schule den Anspruch erheben würde, dass man sich mit ihm auseinandersetzen muss. In solchen fällen sind solche Gedichte eher geeignet, den Schülern und Schülerinnen aufgrund der Zwangssituation, die Freude an Literatur und besonders am Gedichten auszutreiben. Und das ist schade.
ich habe also überhaupt nichts gegen den Verfasser, der kann schreiben, was er will. Er muss aber auch akzeptieren, dass man dazu sagt, was man will. Und das hat überhaupt nichts mit mangelndem Kunstverständnis zu tun. Sondern es geht um eine wichtige Unterscheidung zwischen Gedichten, die etwas zu sagen haben, und Gedichten, die Aussage und Interpretation dem Leser beziehungsweise der Leserin überlassen. Die haben zumindest in Klassenarbeiten und Klausuren nichts zu suchen. Es sei denn, man hat den Schülern und Schülerinnen Wege gezeigt, Auch mit solchen Gedichten fertig zu werden? Das geschieht leider meistens nicht


Angulimala1610 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 14:24

Warum sollte dieses Gedicht den Schülern die Freude an der Lyrik nehmen? Weil es viel Spielraum in puncto Interpretation lässt? O.o

Welches Gedicht findest du denn passend für den Unterricht?

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gutifragerno  11.07.2024, 15:05
@Angulimala1610

Schüler und Schülerinnen werden durch die zentralen Vorgaben des Deutsch unterrichts konditioniert, einem Gedicht klare Aussagen zu entnehmen. Die Spielräume der Sinn Deutung werden dabei aus nahe liegenden Gründen weitgehend ausgeblendet, weil sie sich nur schwer in Punkten bewerten lassen. In der Praxis führt es dazu, wie das letzte Abitur gezeigt hat, dass Schüler und Schülerinnen bei den ersten signalen weite Sprünge in Richtung subjektive SinnHorizonte zu machen, statt erst mal in den BedeutungsSpielraum des Textes zu bleiben und auf der Basis Aussagen zu formulieren. Das kann zu katastrophalen Fantasien führen, die mehr Dem Sinngebungswillen, der armen Schüler entsprechen beziehungsweise gerecht werden als dem Textes Gedichtes.

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Ich finde, das hat so einen ganz besonderen Vibe. Ein wenig schwermütig, aber gleichzeitig auch sehnsüchtig. Wenn du weißt, welches Gefühl ich meine🤔