Bei der Titration gibt es verschiedene Arten; die direkte und die indirekte Titration. Was bedeutet dies einfach erklärt?

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Die direkte Trtration dürfte dir ja klar sein, oder?

Ich versuche mal, die Rücktitration mit Pärchen aus Jungs und Mädels zu erklären..

Also, du willst wissen, wieviele Mädchen in einem Raum sind. Die eine Möglichkeit ist, die Mädchen einfach direkt zu zählen (direkte Titration).

Wenn das aber nicht funktioniert, gehst du anders vor. Du weißt, dass ein Junge und ein Mädchen immer direkt ein Paar bilden, wenn sie aufeinander treffen. Also schickst du zu den Mädchen einfach ganz viele Jungs in den Raum, und merkst dir, wieviele es sind (sagen wir mal, es sind 35.). Wichtig ist, dass es definitiv mehr Jungs als Mädels sind! Nun weißt du ja, dass ein Junge und ein Mädchen sofort ein Pärchen bilden. Also schickst du nach einer Weile einfach alle Jungs, die alleine geblieben sind (es sind ja mehr Jungen als Mädchen, also kann nicht jeder Junge eine Freundin finden), wieder aus dem Raum und zählst sie wieder - sagen wir mal, es sind 7.

Was weißt du nun? Da 7 Jungs alleine geblieben sind, haben 35-7=28 Jungs eine Freundin in dem Rum gefunden, was bedeutet, dass es 28 Mädels in diesem Raum gibt!

Das wäre eine Rücktritration - du hast eine unbekannte Menge A in einer Lösung, kannst sie aber nicht so einfach bestimmen. Also gibst du einen bestimmten Überschuss an B dazu, der sofort mit A reagiert. Da es sich aber um einen Überschuss an B handelt, bleibt davon etwas übrig, und diese Menge kannst du durch eine Titration bestimmen. Wenn du 2 mol B dazu gegeben hast, und durch eine Titration bestmmst, dass (nach der Reaktion mit A) noch 1,2mol von B übrig geblieben sind, hast du 2mol - 1,2mol = 0,8mol A in dieser Lösung.

(Diese Rechnung funktioniert natürlich nur, wenn A und B im Verhältnis 1:1 reagieren, also bei A + B ---> C (+ D) )

Eine indirekte Titration allgemein bedeutet, dass du den zu bestimmenden Stoff chemisch veränderst (modifizierst), damit du ihn mit einer Titration quatitativ bestimmen kannst. Wenn du einen Raum mit Personen hast, die du aber nicht sehen kannst, weil es z.B. dunkel in dem Raum ist und sie schwarze Klamotten anhaben, dann kippst du einfach eine "leuchtende Farbe" drüber, und chon kannst du die Personen zählen.

Das ist auch nicht ganz leicht. Ich versuche es mal.

Direkt: Du willst wissen, wieviel Säure in einer Probe ist und titrierst mit einer Basen bis zum pH=7. Säure und Base neutralisieren sich direkt gegenseitig. Beispiel: HCl und NaOH

Zweites Beispiel: Du willst wisse, wieviel Sulfat in einer Probe ist, du hast aber keine passende Elektrode oder kein Reagenz für Sulfat. Angekommen, du hättest eine Elektrode, die Barium detektieren kann. Dann machst du folgendes: Du tust eine bekannte Menge Bariumchlorid im Überschuss in die Probe. Das Barium reagiert mit dem Sulfat, bis alles Sulfat verbrauch ist. Ein Rest an Barium bleibt übrig. Nun titrierst du die übriggebliebenen Menge an Barium. Aus der Menge an titriertem Barium minus der Menge an zugegebenem Barium errechnest du dir den Sulfatgehalt. Du hast also nicht direkt das Sulfat titriert, sondern in wirklichkeit Barium, aus dem du dir später das Sulfat berechnest. 


Bueeegraaa 
Beitragsersteller
 15.07.2015, 19:10

Direkte Titration ist ja einfach zu verstehen, bei der indirekten versteh ich jedoch gar nichts :/

Soll ich die dann einfach weglassen? Vielleicht ist diese auch für das Niveau von Klasse 10 (Gymnasium) zu viel verlangt, was denken Sie?

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stracciatella33  17.07.2015, 09:42
@Bueeegraaa

Eigentlich ist es wirklich nicht schwer, aber wir hatten das auch erst im Studium. Das braucht man n der Schule eigentlich auch gar nicht zu wissen, man wendet es ja eh nie an.

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Direkt: Du zählst die  Pärchen. Indirekt: Zähl die anderen.