Bedeutung, Zitat von Dietrich Bonhoeffer?
Einen Gott, den man sich vorstellen, also vor sich stellen kann, kann man auch wieder wegstellen, wenn man ihn nicht braucht oder wenn er stört.
8 Antworten
Dietrich Bonhoeffer hat damit sagen wollen, dass man sich Gott eben nicht vorstellen kann und auch nicht vorstellen soll! Denn er ist zu groß, als dass man sich ein Bildnis von ihm machen könnte!
Das ist auch das erste Gebot, dass man sich von Gott kein Bildnis machen soll! (= Ihn sich vorstellen)
Er war Theologe, von daher hat er wohl gemeint, dass man sich Gott nicht vorstellen sollte, weil er dann Eigenschaften hat, über die man nachdenken könnte. Denken ist gefährlich.
Wohl unfreiwillig hat er aber auch ganz was anderes klar gemacht: Den Gott, den man vorgesetzt bekam oder freiwilig vor sich gestellt hat, den kann man auch zur Seite räumen, weil er nur stört. Zu gebrauchen ist er ohnehin zu nichts.
Er sagt damit auch, dass Gott unbeweisbar ist und jede Gottesvorstellung nichts taugt. Jeder der ein wenig nachdenkt weiß, dass man sich Gott nicht vorstellen kann.
So sind die Jesus-, Maria- und Heiligenbilder zu nichts nutze und gehören weggestellt.
Das kann man verschieden interpretieren.
Zum einen: Wenn ich Gott brauche, dann hole ich ihn und danach, schiebe ich ihn wieder bei Seite.
Oder wenn ich mir nur vorstellen kann, dass es ihn gibt, ist mein glaube nicht echt, sondern nur Mittel zum Zweck.
Zu deiner Frage, passt Psalm 16; 7 Ich lobe den Herrn, der mir Rat gegeben hat; auch in der Nacht mahnt mich mein Inneres. 8 Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. 9 Darum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt; auch mein Fleisch wird sicher ruhen, 10 denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben und wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht.
Das ist wahr. Jeder Mensch hat Willensfreiheit. Was er heute glaubt, kann er morgen leugnen. Und was er heute leugnet, kann er morgen glauben.
Bonhoeffer sagte auch: „Darum ist es wichtig . . ., daß es der Religion wesentlich nur auf eins ankommt, nämlich wahr zu sein.“
Auch das stimmt. Das sagte bereits Jesus: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh. 4:24).