barfuß=Kindeswohlgefährdung?
Hallo!
Wie viele hier wissen, bin ich gern barfuß unterwegs und freue mich zur Zeit, dass ich in unserer Kleinstadt immer mehr Leute (vor allem Mädchen und junge Frauen) sehe, die das auch so machen. Bin auch schon mit einigen deswegen ins Gespräch gekommen.
Es gibt aber natürlich Leute, die sich daran stören.
Im Frühling ist ein alleinerziehender Vater mit zwei Töchtern in unsere Nachbarschaft gezogen. Ihn habe ich bisher nur barfuß gesehen, seit es wärmer draußen ist, gehen auch die Töchter barfuß - mit ihm oder ohne ihn.
Jetzt habe ich erfahren, dass unsere Nachbarin ihn deswegen angezeigt hat wegen "Kindeswohlgefährdung" - Verletzungsgefahr und so. Mich macht das völlig wütend! Hat sie eine Chance, damit durchzukommen? Kann er jetzt Ärger kriegen?
Ich weiß, dass beide Mädchen gerne barfuß sind.
Danke für Auskünfte und auch eure Meinungen, Jana
Die Töchter sind 10 und 13 Jahre alt.
18 Antworten
Hallo Jana,
ich finde es toll dass es immer mehr Kinder und Jugendliche (wieder) entdecken dass Barfußlaufen gut ist was in meiner Kindheit (bin 1964er Jahrgang) vollkommen normal war. Es muss ja einen Grund geben wieso es in letzter Zeit immer mehr Fußfehlstellungen gegeben hat und das liegt wohl daran dass die Kinder nicht oder nicht genügend barfußgelaufen sind.
Ein wenig Wut habe ich natürlich auch wenn Schuhträger den Barfußläufern erzählen möchten wie gefährlich das doch sei und über solche Kommentare wie von MieseFrage kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln.
Und was auch das Argument der Barfußgegner ist: Insektenstiche. Wenn man barfuß auf einer Wiese ist und tritt auf eine Biene bekommt diese das wohl kaum mit. Gerät aber die Biene zwischen Fuß- und Sandalensohle fühlt sie sich bedroht und sticht zu. Das Paradoxe ist und das haben ich auch schon mitbekommen: Ein Bienenstich beim Tragen von Sandalen wurde als Anlass genommen das Barfußlaufen zu verbieten. Eigentlich hätte man die Sandalen verbieten können.
Generell würde ich nach meinem Rechtsempfinden sagen der Kläger muss beweisen dass durch Barfußlaufen das Kindeswohl gefährdet ist und nicht der Beklagte muss beweisen dass es nicht so ist.
Aber die Rechte der Bürger wird zur Zeit mit (beschuhten) Füßen getreten die müssen beweisen dass sie das Killervirus nicht in sich tragen um an ihren Urlaubsort anreisen zu dürfen.
Liebe Barfußgrüße und bleib gesund!
Tobi
Grundsätzlich spricht erstmal nichts gegen barfuß und für die Kinderfüße ist es sicher sehr gut. Leider lauern in unseren Städten immer öfter auch Gefahren durch Glasscherben und Ähnliches, da gilt es achtsam zu sein oder die Füße zu schützen.
Man sollte den Kindern das Recht geben die Gefahr selbst einschätzen zu können wenn sie barfußlaufen und nicht irgendwelche "Nachbarn" haben das einzuschätzen
Neija, grundsätzlich spricht erstmal nichts gegen barfuß.
Es ist die natürliche Art der Fortbewegung.
Trotzdem gibt es Orte und Gelände die besser mit einem Schutz, also Schuhwerk, betreten werden. Hierzu gibt es auch besondere Bereiche, vor allem im Berufsumfeld, bei denen das sogar gesetzlich vorgeschrieben ist.
Der Schutz ist auch wiederum der Grund weswegen Schuhe überhaupt erst erfunden wurden. Natürlich hat sich daraus auch ein gesellschaftlicher Aspekt entwickelt.
Vor allem Kinder laufen schnell Gefahr sich zu verletzten oder gar Scherben einzutreten. Hierfür braucht es nicht viel. Von daher kann man schon nachvollziehen das sich Leute Sorgen machen.
Fakt ist das der von Menschen errichtete Untergrund, vor allem in Städten, nicht dafür konzipiert ist barfuß betreten zu werden. Die Stadt/Gemeinde übernimmt auch keine Haftung für Verletzungen die dadurch zustande kommen.
Es gibt Orte die für barfuß geeignet sind und auch gesellschaftlich dementsprechend behandelt werden.
Verletzen kann man sich theoretisch überall, theoretisch könnte man auch von einem Klavier getroffen werden.
Das Problem ist, in der Stadt nimmt auf barfuß niemand Rücksicht, dass Verletzungsrisiko ist dadurch deutlich höher.
Solange die Kinder sich nicht verletzen wird die Anzeige im nichts aufgehen.
Ich würde meinen Kindern nicht verbieten barfuß zu laufen, selbst hätte ich keinen Bock mir Narben oder Verhornungen zu holen, weil ich auf Industrieböden herumspaziere. Vor allem im Sommer gibt es Flächen z.B. Teer die zu schweren Verbrennungen führen können.
Die Eltern haben dafür Sorge zu tragen das den Kindern nichts passiert.
Je nachdem wo die Kinder barfuß unterwegs sind, sollte man halt auch was zum anziehen dabei haben, wenn es nur Flipflops sind.
Es gibt sicherlich auch Örtlichkeiten z.B. Restaurants, Geschäfte, die es nicht erlauben das man sich dort barfuß aufhält. Hier gilt das Hausrecht und an diese muss man sich halten oder eben gehen. Das selbe gilt in Punkto Platzrecht. Bei Widersetzung kann man mit einem verweis bis hin zu einem Betretungsverbot oder sogar Anzeige rechnen.
Ein Restaurant oder ein Geschäft wo barfuß nicht erlaubt ist habe ich noch nicht gefunden. Für Geschäfte reicht der Mund-Nasen-Schutz auch wenn er ungefähr die Wirkung hat als wenn man sich mit einem Maschendrahtzaun vor Mücken schützen möchte.
Ich finde "Industrieböden" sogar vorteilhaft weil man sieht was da so rumliegt und bei einer Wiese sieht man das eben nicht.
nein. es ist gesund für kinder barfuß zu gehen. das beugt einen plattfuß vor. jedoch würd ich vorraus gehen da ich selbst schon in einige reißnägel getreten bin. oder zumindest davor schauen ob dort gefährliche gegenstände liegen.
es ist gesund für kinder barfuß zu gehen. das beugt einen plattfuß vor.
Als Ergänzung:
und generell Schäden in der Körperhaltung - auch Rücken und co ist davon ja betroffen.
Hallo Jana,
ich kann und will mir nicht vorstellen, dass eine solche Anzeige erfolgreich ist. Was soll daran bitte das Wohl des Kindes gefährden. Im Winter, okay, da mag es Gründe geben, die dagegen sprechen, aber wenn es war ist, spricht nichts dagegen, barfuß zu laufen. Gerade bei Kindern schadet das sicher nicht. Ist besser, als die Füße in schlechte Schuhe zu zwängen.