Baby impfen?

7 Antworten

Zunächst mal kenne ich 3 Kinder die nicht geimpft wurden. Allen 3 geht’s zum Glück gut. Wie wohnen hier aber auch auf dem Dorf, da muss man sich vor “eingeschleppten” Krankheiten wie Keuchhusten weniger fürchten, als in der Stadt wo viele Leute leben. Spätestens in der Schule muss geimpft werden. Da haben die alle richtig Spaß dran gehabt sich kurz vorher so oft pieksen zu lassen. Der Säugling erinnerst sich daran nicht.

Aber, das Kind nicht Impfen zu lassen, ist grob fahrlässig. Bleiben wir bei Keuchhusten. Erkrankt ein Säugling daran, wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch daran sterben. Das selbe gilt für Tetanus. Das holt man sich leicht, beim Spielen im Garten. Da die Symptome anfangs unspezifisch sind, würde man Tetanus erst zu spät erkennen. Das Kind würde mit Sicherheit sterben. Gut, Tetanus kann man auch noch direkt nach der Verletzung impfen. Aber dein Kleinkind kann dir meist nicht mitteilen ob es sich am Rosenbusch oder an nem rostigen Nagel geschnitten hat. Also ist jede Verletzung potenziell gefährlich. Die Meisten Krankheiten gegen die geimpft werden kann, sind potentiell tödlich. Da genug Leute geimpft sind, sind die Krankheiten seltener geworden und die Wahrscheinlich sich eine einzufangen hat abgenommen. Aber grad Flüchtlinge schleppen leider gelegentlich Krankheiten ein, da man in Entwicklungsländern seltener geimpft ist.

Es gibt sicher Krankheiten, da muss man nicht unbedingt impfen. Windpocken oder Rotavirus. Ich bin zum Beispiel auch nicht gegen Hepatitis geimpft. Manches stecken Kinder gut weg. Aber grundsätzlich nicht impfen, finde ich fahrlässig.

"Damals" starben Kinder sowieso an allem Möglichen. Da "damals" das mit der Verhütung etc aber eh nicht so geläufig war bzw. nicht so funktional, hatten viele Familien eben auch mehr Kinder. Wenn da dann ein bis ein paar noch vor dem Erwachsenenalter verstarben an ominösen Krankheiten oder weil sie hinfielen und sich verletzten .... dann war das eben so, konnte man nichts gegen unternehmen, also wars "normal".

Diese Impfungen.... sind schon in gewisser Weise sinnvoll. Und die großen Erkrankungen sind nicht ganz weg..... auch wenn sehr viele Leute dagegen geimpft sind - denn es gibt immer mal wieder Leute die sich/ den Nachwuchs nicht dagegen impfen lassen. Dies bedeutet erhöhte Gefahr für Schwangere und deren Ungeborene, für Säuglinge, für imunschwache Leute aller Altersklassen, für Senioren.

Aber okay, gehen wir mal davon aus du würdest sehr abgeschieden leben. Deine Kinder haben nur mit sich selbst Kontakt, evtl lebst du in einem Land das homeschooling erlaubt.... deine Kinder sind "erst einmal" sicher vor bestimmten Viren. Alles wunderbar. Doch da gibt es ein Problem: Tetanus: Wundstarrkrampf. Das kann jeden treffen, bei kleinsten Verletzungen. Egal ob drinnen oder draußen. Und dagegen wird vorsorglich geimpft in gewissen Zeitabständen.

Ich persönlich befürworte Impfungen. Ohne sie würd ich jetzt nicht in der Lage sein hier zu schreiben oder überhaupt ein barrierefreies selbständiges Leben zu führen. Und ohne Impfungen könnt ich meinen Nachwuchs auf dem Friedhof besuchen.

Fremdbetreuung zu finden für ein komplett ungeimpftes Kind, das wird schwierig. Egal ob Tagesmutter, Kindergarten. Selbst auf Klassenfahrten könnte dein Kind nicht mit.

Auch wenn es dein Glaube nicht erlaubt - Was sagt dein mütterlicher Instinkt?

Sein Kind nicht impfen zu lassen ist das schlimmste was du machen kannst. Möchtest du das dein Kind krank wird als Pflegefall endet oder stirbt? Die Pharmaindustrie ist nicht böse und Geldgierig, sondern sie entwickelt Medikamente um gegen Krankheiten zu schützen. Impfungen können dein Kind vor schweren Krankheitsverläufen behüten. Was soll denn die Impfung deiner Meinung nach schlimmes bewirken? Weißt du das Menschen ohne Pharmaindustrie sterben würden, da sie schwerst krank sind und auf Medikamente angewiesen?Alle Dinge die du in deinem Alltag benutzt haben einen wirtschaftlichen Nutzen und damit verdienen die Unternehmen Geld. Jemand der aufgrund seiner Behinderung nicht laufen kann, braucht einen Rollstuhl damit er die Freiheit hat dorthin zu kommen, wohin er möchte. Ohne könnte er sich nur sehr schlecht oder gar nicht fortbewegen. Er ist auf sein Hilfsmittel angewiesen. Leute mit Epilepsie können oftmals damit so gut eingestellt werden, dass sie anfallsfrei leben können. Du solltest dich von deinem Frauenarzt mal richtig aufklären lassen und mit ihm über deine Ängste und Nöte reden und vor allem dir im klaren sein das dein Sohn auch durch diese Entscheidung streben kann. Was glaubst du denn weshalb es Impfungen überhaupt gibt? Um sich daran zu bereichern? Dann weißt du wohl nicht das sie dazu dienen um Kinder und Erwachsene daran zu hindern das sie qualvoll sterben müssen an schlimmen Erkrankungen. Masern zum Beispiel können tödlich sein.

Ich habe Kinder, und die sind geimpft.

Ich kannte vor Jahren eine Frau, die hatte als Kind Polio. Eine Kranklheit, die Du wahrscheinlich nie gesehen hast, die früher ziemlich häufig war. Viele Kinder sind daran gestorben. Besagte Frau hatte "nur" ein gelähmtes Bein und eine gelähmte Hand. Heute kennt man Polio praktisch nicht mehr. Warum? Wegen der Impfung!

Viele andere Krankheiten ebenso.

"Damals gab es den Dreck doch auch nicht" - Doch. Damals gab es Dreck, den wir heute nur noch dem Namen nach kennen. Polio, Keuchhusten, Diphteritis - so viele Kinder sind daran gestorben.

"sondern das er irgendwann selbst entscheiden kann." - Du wirst Mutter. Dazu gehört, dass man für sein Kind entscheidet. Entscheiden muß, denn bis es das selbst kann, kann es zu spät sein.

"Mein glaube lässt es nun mal nicht zu" - Ich weiß nicht, welchen Glauben Du hast. Ich bin Christ, und ich danke Gott, dass es Mittel gegen schlimme Krankheiten gibt.


Salome23 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 16:36

Ich bin auch Christ aber Mennonitin

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Was würdet ihr tun?

Ich würde im Sinne meines Kindes eine Nutzen-/Risiko-Abwägung machen und es ggf impfen lassen. Was sinnvoll ist, ist wissenschaftlich seit Jahrzehnten belegt. Wenn du dem nicht traust, dann ist das so, aber dann erübrigt sich auch die Frage.

Wenn es dir um dein Kind geht, dann führe doch noch Gespräche, um dich zu informieren und entscheide dann selbst frei.

Alles Gute!


DonkeyShot  21.06.2024, 16:29

Wenn dein Glaube es nicht zulässt, dann erübrigt sich auch die Frage.

Entscheide selbst frei, was dir wichtiger ist, der Glaube oder dein Kind.

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Salome23 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 18:09
@DonkeyShot

Naja könnte es tun aber meine Familie hätte ich dann nicht mehr und werde verstoßen.

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DonkeyShot  21.06.2024, 18:17
@Salome23

Verstehe. Diesen Konflikt kannst nur du selbst lösen. Deinen Glauben kann ich nicht in Frage stellen, den musst du selbst hinterfragen.

Ich kann dir nur eines ganz gewiss und abstrakt sagen:

  • Selbst das, was familiär fest in Stein gemeißelt und unabänderlich zu sein scheint, sieht man nur dann so, solange man darin gefangen ist.
  • Es ist eine Abwägung zwischen Rücksicht auf andere und Rücksicht auf sich selbst (und dein noch ungeborgenes Kind).
  • Jeder hat ein Recht auf ein lebenswertes Leben und niemand hat das Recht, es anderen zu verwehren.
  • Du bist/ihr seid stark genug und schaffst es.

Mein Fehler war, dies nicht rechtzeitig zu erkennen.

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Salome23 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 18:24
@DonkeyShot

Ja klar weiß ich auch .

Aber meinen Mann dann auch zu verlieren, weiß nicht

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DonkeyShot  21.06.2024, 18:26
@Salome23

Entschuldige bitte, ich weiß nicht, was du bereits wusstest. Manche erfahren das eben im Leben nicht.

Deine Prioritäten, deine Entscheidung. Ja, manchmal hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Mehr fällt mir leider nicht dazu ein. Alles Gute.

...Vielleicht dich "extern" beraten lassen (außer hier...).

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