Aus welchen Gründen wurden in meiner Generation die meisten Babys (ich auch) nach der Geburt sofort von der Mutter getrennt und in ein anderes Zimmer gebracht?

3 Antworten

Das lag wohl an damaligen Überzeugungen und der Pädagogik der Zeit. Man war der Überzeugung Kinder möglichst früh abhärten zu müssen und bloß nicht zu "verwöhnen", da sie sonst Tyrannen (ja wirklich) würden und über die Eltern bestimmen. Auch sollte die emotionale Bindung der Eltern zum Kind früh schon eingeschränkt werden, damit sie auch ja das Kind nicht zu sehr umsorgen und es damit zum Tyrannen wird.

Überbleibsel aus der Zeit vor und während des Nationalsozialismus.

Der in Deutschland gängige Plan zum abstillen/Breitkost Einführung kommt daher, ebenso das "Schreien-lassen" damit das Kind lernt zu schlafen.

Alles was instinktiv von Müttern richtig gemacht werden würde, wurde tabuisiert und problematisiert.

Dazu hatte es aber auch Gründe in einer eiskalten organisatorischen Logik in der es medizinische Versorgung durch Frauenärzte für die Mutter und Kinderärztliche Versorgung für die Kinder gab und das streng getrennt war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater eines Kindes von ~1¾ Jahren

Die Praxis, Neugeborene sofort nach der Geburt von ihren Müttern zu trennen, wurde oft aus medizinischen oder organisatorischen Gründen durchgeführt. In einigen Fällen war es notwendig, medizinische Untersuchungen oder Eingriffe vorzunehmen. In den letzten Jahren hat sich jedoch das Verständnis über die Bedeutung der frühen Mutter-Kind-Bindung weiterentwickelt, und es gibt einen wachsenden Trend, Mutter und Baby nach der Geburt zusammen zu lassen, wenn dies medizinisch vertretbar ist. Frühere Praktiken könnten heute aufgrund eines verbesserten Verständnisses der emotionalen und psychologischen Bedürfnisse von Müttern und Babys als problematisch betrachtet werden.

Dies entsprach den Empfehlungen in dem Buch von Dr. Johanna Hara "Die Mutter und ihr erstes Kind". Das war von den nationalsozialistischen Leitsätzen zur abhärtenden Kindererziehung geprägt.