Auktorial/Personal-Erzähler...

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Erzählen geschieht in der "Ich-" oder in der "Er-Form". Das Ich kann man als eine Figur der Erzählung ansehen, die das Geschehen aus ihrer Perspektive heraus erzählt, diese Perspektive geht nicht über den Horizont einer am Geschehen beteiligten Figur hinaus. Natürlich kann sie nachdenken, auch Vergangenheit und Zukunft berücksichtigen. Diese Erzählhaltung ist personales Erzählen. Der Gegensatz ist das auktoriale Erzählen in der "Er-Form". Der "Er-Erzähler" leitet den Leser, er steht über dem Geschehen, er erklärt, er wertet, er kann Vorschau und Rückschau einsetzen. Er "weiß alles".

Auktoriales Erzählen gibt es auch in der "Ich-Form" Dann fällt die "Ich-Figur" aus dem Geschehen heraus, sie "verbündet" sich mit dem Leser. "Unser Held...." heißt es dann oft.

Auch gibt es den "Er-Erzähler", der nicht souverän über dem Geschehen steht . Manchmal spricht man dann von neutralem erzählen. Die Erzählperspeiktive kann vor allem in größeren epischen Werken auch wechseln. Hier kann man vielleicht sagen, dass personales Erzählen dann angemessen ist, wenn eine Situation aufgezeigt werden soll, auktoriales dann, wenn reflektiert, gewertet, gedeutet werden soll.

Der Auktorial Erzähler ist allwissend und steht über dem Geschehen.

Ein personaler Erzähler schildert das Geschehen aus der Sicht einer oder mehrerer Figuren