"Auge um Auge" / "Vergebung statt Vergeltung", etc. im Hinduismus und Buddhismus?
Im Christentum und im Judentum gibt es gewisse Lehren, die vorgeben, wie man mit Konflikten umgeht. Stichwort "Auge um Auge" oder "Wenn Dich jemand auf die eine Backe schlägt, dann halte ihm die andere hin".
Meine Frage ist: Gibt es dergleichen auch in den fernöstlichen Religionen - z.B. Buddhismus, Hinduismus oder im Bahai- Glauben? Gibt es dort Empfehlungen was man tun soll, wenn einem Schaden zugefügt wurde?
(Info zu Christentum, Islam, Judentum ist nicht nötig - da kenne ich mich selber aus)
11 Antworten
http://de.wikipedia.org/wiki/Ahimsa Hier schon mal der erste Teil der Antwort für Hinduismus und Buddhismus.
Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, dass Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe.[45] Als wichtigstes Element der Religion bezeichnete Abdul-Baha die Nächstenliebe. Religion, die zu Zwietracht führt, verfehle ihren Zweck, und es sei besser, ohne sie zu leben.[46] Im Mittelpunkt des Religionsverständnisses der Bahai steht eine dreifache Einheit: die Einheit Gottes, die mystische Einheit der göttlichen Offenbarer und die Einheit der Menschheit.[47]
Und hier der zweite Teil, die Bahai betreffend. Quelle: Wikipedia. Gruß, q.
Gleichmut bewahren ist ein guter buddhistischer Ansatz. Zurückschlagen soll man nicht. Ich für meinen Teil halte die andere Backe nicht auch noch hin -das liegt mir nicht.
Davon ausgehend, das die Person mir übles tut, weil ich mir das karmisch so vorbereitet habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als es anzunehmen und mit Anstand einzustecken.
Allerdings habe ich das "Recht" mich, wenn möglich, von dem Kontakt zu der entsprechenden Situation/Person zurückzuziehen. Ich gehe dann. Suche den Kontakt nicht mehr.
Vielleicht ist es möglich, das sich die Situation im Laufe der Zeit klärt. Vielleicht auch nicht. Wichtig ist, keine weiteren Wellen zu verursachen.
Das Mahabharata, ein Buch für die ethischen Grundlagen der Hindus, fordert an mehreren Stellen deutlich dazu auf, erlittenes Unrecht nicht zu vergelten.
Man soll niemals Falsches mit Falschem erwidern, sondern ehrenhaft gegen jene handeln, die einen unrecht behandelt haben.
Das Mahabharata komplett auf Deutsch findest du: http://www.mahabharata.pushpak.de/
Weiteres Beispiel: Buch 3 - Vana Parva, Das Buch des Waldes Kapitel 251 – Duryodhana bei den Danavas
Intelligente Menschen benutzen ihre Hand niemals für sündige Taten, die ihrem Besten entgegenstehen und die Wurzel all ihrer Interessen ausreißen. Zieh deinen Entschluß zurück, denn er überwirft sich mit Moral, Gewinn, Glück, Ruhm, Heldentum und Energie ...
Zu Buddhismus fällt mir Upekkha ein, was so viel bedeutet, wie Gleichmut:
http://www.buddhanet.net/ss06.htm
Im Buddhismus ist es häufig so, dass eher die Gefühle beschrieben und idealisiert werden, als die Handlungen.
Hab noch etwas gefunden:
"Wer auf Rache aus ist, der grabe zwei Gräber."
Ich weiß es nicht, aber ich gehe stark davon aus dass zumindest im Buddhismus eine regel wie "auge um auge" stark abgelehnt wird. Denn dass führt zu noch mehr blindheit auf der welt ;) Buddhisten lehnen soweit ich weiß jede form der gewalt ab, daher auch rache.
"Auge um Auge" muss man allerdings mit seinem historischen Hintergrund sehen. In einer Zeit in der Blutrache üblich war, konnte man dieses Zitat schon fast als fortschrittlich ansehen.
Kannst Du mir Stellen nennen, die ich nachschlagen kann?