Aufnahmeverfahren Fluglotse?

2 Antworten

Ich hatte mich wohl unglücklich ausgedrückt in meiner Schlußfrage!

Ich wollte bloß wissen, ob man bereits innerhalb dieses Tages einen Zwischenstand erfährt und ob man (falls durchgefallen) gleich nach draußen geleitet wird oder weiter geprüft wird (was denen ja Aufwand kostet & nichts bringt, wenn man sich ha bereits als 'ungeeignet' heraus gestellt hat!? 

Also wenn ich die Attitüde hätte, die aus deiner Fragestellung hervorgeht, würde ich persönlich am besten überhaupt erst gar nicht zu diesem Eignungstest erscheinen! Es klingt so, als ob du dort ja doch nur die Zeit der Prüfenden und deine eigene Zeit sinnlos vergeuden würdest.

Was ist bloß mit dir los?

Später, in deinem Berufsalltag als Fluglotse wirst du dann alle paar Sekunden schwierige Entscheidungen zu fällen haben. Wie willst du tagtäglich am Radarschirm hochkonzentriert deinen Job machen, wohl wissend, dass eine einzige Unachtsamkeit instantan ein katastrophales Unfallszenario verursacht?

Wie willst du dann später Tag für Tag mit diesem riesigen Druck der Verantwortung für abertausende Menschenleben klarkommen, wenn du denkst, dass du wahrscheinlich noch nicht einmal dem Stress der ersten paar Stunden am Prüfungstag souverän gewachsen sein wirst?

Oder habe ich deinen Duktus jetzt fehlinterpretiert?

Wann hat man denn schon mal die Chance an so einem besonderen Eignungstest teilnehmen zu dürfen? Mag ja sein, dass man die Kosten der Fortsetzung des Prüfverfahrens für die Kandidaten einsparen möchte, bei denen sich frühzeitig herausstellt, dass diese Kandidaten es deutlich zu schwer haben werden, um mit den besser Geeigneten Schritt halten zu können.

Außerdem können auch gesundheitliche Aspekte zur Ausmusterung führen. Gewisse Ausprägungen von Farbenblindheit oder Schwierigkeiten beim räumlichen Sehen sind definitive KO-Kriterien. Wenn beispielsweise so etwas bei der flugmedizinischen Erstuntersuchung festgestellt wird, erübrigt sich der Rest des Eignungstests.
Auch gewisses räumliches Vorstellungsvermögen halte ich in diesem Beruf für unverzichtbar.

Doch ich wär' an deiner Stelle fei g'scheit froh über jede einzelne dieser neun oder mehr Stunden, die ich mich diesem strengen Prüfverfahren stellen darf. Denn selbst für den durchaus möglichen Fall, dass ich da bei dem einen oder anderen Test durchrasseln sollte, gewinne ich doch zugleich besondere Erfahrungen. Erfahrungen, von denen ich in jedem Fall in meiner weiteren Karriere profitieren werde (also selbst dann, wenn ich dann später beruflich etwas komplett anderes machen würde)!

Wenn sich jetzt (kurz vor dem Eignungstest) zeigen sollte, dass es dir gegenwärtig noch an der charakterlichen Reife mangelt, um einen derart riskanten Job ausüben zu können, ist damit ja noch längst nicht entschieden, dass du für alle Zeiten in dieser Entwicklungsstufe deine "Warteschleifen" wirst ziehen müssen.

Es ist doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass du in ein bis zwei Jahren dann doch endlich mental soweit gefestigt bist, um diesen (oder einen ähnlichen) Eignungstest und auch den ganzen Rest der Ausbildung durchziehen zu können.
Und dann wird es dir zugute kommen, dass du bei deinem ersten Termin zum Eignungstest bereits mit allen deinen Sinnen vom Anfang an bis ganz zum Schluss vollkommen aufmerksam dabei gewesen warst und du deshalb viel besser weißt, was dich da so alles an Herausforderungen erwarten wird!

Also lieber ToniSimons, tu' dir den Gefallen und bleib' den ganzen Eignungstesttag in der Einrichtung (sofern man dir das zulässt) und nutze diese großartige Chance, jede Menge über alles Mögliche und nicht zuletzt auch über dich selbst zu lernen! Glaub' es mir, diese Erfahrung wird dir extrem intensiv dabei helfen, ein gutes Stück weit erwachsener zu werden.

Nix für ungut

Qubus

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