Aufnahmegespräch für Freie Kunst, Hilfe?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Alte Professoren fragen meistens: "Wovon wollen Sie leben?". Wer dann den Fehler macht großspurig zu verkünden, dass er sicher mit seiner Kunst eine Senkrechtkarriere starten wird, und fest vorhat von der Kunst zu leben, kann einpacken. Solche Kandidaten werden als "Weltfremd" auf dem zweiten Stapel gelegt. Das heisst nicht, dass man damit nicht auch aufgenommen werden kann, sondern nur, dass andere bevorzugt werden.

Jüngere Professoren fragen meistens nach der Vorbildung und schauen sich die Mappe genau an. Wer da zuviel "experimentelles" vorweist, und zu vieles wobei die Vorlage zu erkennen ist, hat auch keine gute Karten.

Sie werden unverfängliche Fragen stellen wie: "Wohnen Sie hier in der Stadt, oder müssen Sie noch eine Bleibe suchen?". Größte Chance auf Fettnäpchen: Hier ist die beste Antwort: ich suche ein Zimmer in einer WG mit anderen Kunststudenten, oder Theaterstudenten". Wer hier sagt: "Meine Eltern haben mir eine Wohnung gekauft, damit ich ein großes Atelier zur Verfügung habe" gilt als "nicht-teamfähig", und das ist im Kunststudium ein Manko. In den Akademiestudios liegen teure Farben, Paperbögen, PCs, Kameras etc. ständig frei herum. Da wird vorausgesetzt, dass alle Studenten gewohnt sind, die Sachen anderer Leuten zu respektieren, wie in einer WG. Eigenbrötler mit eigener Wohnung sind da Fremdkörper. 

Es gibt natürlich eine Unmenge mögliche Fragen, und man kann sie nicht vorher einüben. Nur die Richtung muss stimmen: Du musst rüberkommen, wie ein umgänglicher Mensch, der sich bewusst ist, dass ein Kunststudium ein hartes Brot ist, und dass man danach schleunigst einen Mediziner heiraten muss um über die Runden zu kommen. Alle "Traumtänzereien" werden nicht als "Phantasievoll" eingestuft, sondern als "Blauäugig". Also versuche einen bodenständigen, fleißigen und eher bürgerlichen Eindruck zu machen. Ich weiss, dass es sich wie ein Widerspruch anhört, ist es aber nicht. 

devika 
Fragesteller
 01.05.2017, 23:34

Vielen Dank für deine Antwort!
Zusammengefasst können die Professoren mir viele intensive Fragen über meine Mappe stellen, über meine Zukunft und ebenso über die Kunsthochschule. Das heißt, dass ich auf alles gefasst sein muss und dementsprechend nicht großartig dafür "lernen" kann.
Was ich bis jetzt gemacht habe ist, dass ich mir nochmal Notizen zu meinen eigenen Werken, die ich in meiner Mappe hatte, gemacht habe(was ich ausdrücken wollte/wie sich der Betrachter fühlen soll, etc.), ich habe mir nochmal die Geschichte der HBK angeschaut und ebenso die Klassen der Professoren und die Professoren selbst(deren Werke) und ebenso habe ich mir Künstler notiert, die mich inspirieren bzw. die ich momentan am Besten finde.

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Ich denke, das Wichtigste ist, dass Du mit Deinem künstlerischen Potential überzeugst - unter anderem eine überzeugende Präsentationsmappe hast. Das andere lass einfach auf Dich zukommen.

Toi, toi, toi, alles Gute!

devika 
Fragesteller
 01.05.2017, 19:45

Vielen lieben Dank :)
Ich hoffe, dass alles gut klappen wird und ich angenommen werde.

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Hm, wieso willst sowas denn studieren? Welchen Job erhoffst du dir damit?

devika 
Fragesteller
 01.05.2017, 19:47

Auf solche Fragen habe ich mich auch schon drauf eingestellt. 

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