Arbeitszeugnis Okay?
Ist das Arbeitszeugnis okay? Könnte man es mit einer Note bewerten? Also eigentlich sind alle damit zufrieden nur mein vater nicht, der sagt das ist bestenfalls eine 4 oder 5. Was ich nicht verstehe er findet viele Stellen nicht gut wie z.B. "mit großem Interesse" oder "der stets an der Erreichung des von ihm angestrebten Ausbildungszieles gearbeitet hat" Er sagte es klinge so als ob ich es nicht geschafft habe oder dass ich es versucht hätte aber es nicht genug war. Ich habe jedoch bestanden, schwarz auf weiss auf mein prüfungszeugnis. Übertreibt mein vater nur? Oder hat er recht oder ist da was dran?
4 Antworten
Dein Vater könnte recht haben. AFAIK sind Spitzen-Arbeitszeugnisse voller überschwänglicher Maximalformulierungen, und die fehlen hier.
"nahm … erfolgreich teil": Besser wär: "nahm … höchst erfolgreich teil"
"er folgte der … Ausbildung mit großem Interesse": besser wär: "er absolvierte die Ausbildung höchst erfolgreich".
"waren wir jederzeit zufrieden": Besser wär: "waren wir jederzeit äußerst zufrieden".
Versuch mal, das von einem Fachmann neu schreiben zu lassen und zu erreichen, dass Du ein neues Arbeitszeugnis bekommst. Ich hab auch mal ein Arbeitszeugnis ändern lassen. Der Geschäftsführer hatte geschrieben, ich habe einen gewöhnungsbedürftigen Arbeitsstil, aber dann stellte er mir ein neues Zeugnis aus. Ich glaube, wir beide, er und ich, haben uns darüber gut amüsiert.
gewöhnungsbedrüftigen Arbeitsstil. Ist das überhaupt zulässig? wow. Ja ich mein das steht ja so "schlecht" da mit "großem interesse" nur ich habe die ausbildung mit einer 2 bestanden. Bzw die prüfung, nicht die ausbildung.
Hi,
ich würde das Zeugnis insgesamt auch mit einer 4 bewerten.
Die Krux bei Arbeitszeugnisse ist, dass sie immer wohlwollend formuliert sein müssen. Daher mag sich das ein oder andere gut anhören. Das Geheimnis besteht aber darin, dass man zwischen den Zeilen liest und beachtet, was nicht erwähnt wird.
Ein "... selbstständig und überlegt agierender Mitarbeiter..." kann also jemand sein, der unproduktiv arbeitet, weil er so langsam ist und nichts geschafft bekommt.
"... stets an der Erreichung des von ihm angestrebten Ausbildungszieles gearbeitet.." hört sich für mich so an, als ob man gerade so viel gelernt hat, dass man nicht durchgefallen ist. Es könnte auch durch die Blume gesagt werden, dass der Azubi faul war.
Es ist zwar nett, dass man deine Arbeitsweise als" zuverlässig und gewissenhaft" einschätzt und "jederzeit zufrieden" war, mehr als eine 3 ist das aber auch nicht.
das sind dann aber alles lügen. Weil das nicht zutrifft. was macht man da?
Ich frage mich ernsthaft wieso eine Firma jemanden anstellt und ihm dann so ein miserables Zeugnis gibt? Das ist ne absolute Bankrotterklärung. Kann es sein, dass das ein relativ kleiner Betrieb ist und die nicht oft Zeugnisse ausstellen? Ich würde hier auf jeden Fall Nachbesserung fordern.
Wow. Das fällt dir sofort auf? hm. Ja ist relativ klein und ja die sind sehr selbstzerstörerisch was man so hört. Wie soll ich denn von der firma wegkommen will halt in ein größeres unternehmen mit einem renommierten namen, mit dem zeugnis wird das aufgarkeinenfall was. Außerdem haben die mich eingestellt weil die keine leute haben weils denen so schlecht geht, renten welle und so und da bewirbt sich sogut wie keine sau
Lass dir auf jeden Fall ein besseres Zeugnis ausstellen. Da steht übersetzt, dass du so gut wie nix kannst. Mit dem Zeugnis bist du direkt unten durch.
nahm erfolgreich teil (ist zumindest dagewesen)
hat stets an der Erreichung des Ausbildungsziel gearbeitet (leider war er so faul dass diese bemühungen nicht von erfolg gekrönt waren)
Seine Arbeitsweise war zuverlässig und gewissenhaft (zumindest manchmal)
wie liest du heraus dass das "zumindest manchmal" bedeutet? Das ist ja wirklich eine andere sprache, wieso kann man nicht einfach klartext reden...
Bei einer guten Bewertung würde der Satz lauten: seine Arbeitsweise war stets zuverlässig und äußerst gewissenhaft.
das ist ja nur eine addition von dem eigentlichen wort. Wie kann das so einen dicken unterschied machen? von ausreichend zu gut
Genau das macht eben den Unterschied. Kein Superlativ = Keine gute Bewertung
Ein altgeselle hat aber genauso ein ausbildungszeugnis gekriegt. Und er war bei 16 betrieben so. Arbeitszeugnis war dann halt auch besser nur ausbildung ist halt ausbildung oder nicht
Wie gesagt, versuchen kannst du es natürlich, erwarte aber nicht zu viel.
Nur als Beispiel:
Dein Zeugnis: Seine Arbeitsweise war zuverlässig und gewissenhaft
Mein aktuelles Zeugnis: Herr... ist immer in ganz besonders hohem Maße zuverlässig. Für alle auftretende Probleme findet er ausnahmslos ausgezeichnete Lösungen.
Vielleicht erkennst du den Unterschied zwischen den Stilen.
Es ist ein durchschnittliches Zeugnis. Spitzenbelobigungen fehlen ebenso wie indirekte kritische Anmerkungen. Aus meiner Sicht ist es ein "befriedigendes" Zeugnis.
was ist den AFAIK?