Arbeitsmöglichkeiten im Museum?

2 Antworten

Als WAS möchtest du im Museum Arbeiten. Hart formuliert wirst du mit einem Bachelor über einfachste Arbeiten ohne wissenschaftlichen Anteil kaum hinauskommen.

Schon für die meisten Volontariate wird ein Master verlangt. Und das bedeutet dann auch nur, dass du für durchschnittlich 2 Jahre irgendwo schlecht bezahlt Erfahrung sammeln darfst.

Du musst dir darüber im Klaren sein, dass ein sehr großer Anteil an
Absolventen gerne im Museum arbeiten würde. Was den meisten dabei fehlt, ist eine profunde Materialkenntnis, die du letztlich nach den paar
Semestern Bachelor-Studium gar nicht im benötigten Umfang haben kannst. Ob nun Inventarisierung oder Präsentation, du musst wissen, was du in der Hand hast und es anderen vermitteln können. Dieses Wissen sammelst du nur mit Berufserfahrung im Fach, die in der Regel aber nicht am Museum gesammelt wird. 

Ein guter Einstieg wären erstmal Praktika, wohlgemerkt solche, bei denen der Praktikant nicht nur zum Ordnerschleppen und Kaffeekochen verwendet wird.

Auch die Teilnahme an studentischen Ausstellungen an der Uni ist ein sinnvoller Ansatz, am besten schon vor einem Praktikum. Unbezahlte Erfahrung kannst du auch in ehrenamtlich geführten Museen sammeln.

Generell wäre alles wünschenswert, was in Richtung Museumspädagogik geht. Wohlgemerkt zusätzlich zum Master (noch besser Promotion).

Der Haken ist: Selbst auf die schlechtbezahltesten Volontariate finden sich Heerscharen von Bewerbern. Oft wird zum Beginn der Volontariate damit geworben, dass man hofft, daraus eine feste Stelle machen zu können. Dies geschieht jedoch in den seltensten Fällen.

Mein Rat: Mach deinen Bachelor, häng den Master dran. Mach Praktika bis zum Umfallen (schon das kann schwer werden, da auch Museumspraktika sehr begehrt sind), sammel soviel Erfahrung wie nur möglich und dann schau, was greifbar ist. Bleib flexibel und leg dir einen Plan B zurecht, aller Wahrscheinlichkeit nach wirst du ihn früher oder später brauchen.

Klassische Abläufe aus meinem Bekanntenkreis: Studium, Abschluss Master/ Magister, während des Studiums ein paar Praktika. Nach dem Studium zahlreiche Bewerbungen auf Volontariate, irgendwann Zusage an einem Museum am A. der Welt. Dort für 2 Jahre schlecht bezahlt eierlegende Wollmilchsau geben, auf´s Abstellgleis geschoben werden. Wer von diesen Leuten noch im Fach tätig ist, ist bei Grabungsfirmen gelandet. (Das wäre mein 2. Rat: Sammel Grabungserfahrung, das ist der Plan B, der am ehesten Realität wird. Außerdem wirst du nirgends mehr Material in die Hände bekommen. Allerdings musst du dich dann auch damit beschäftigen. Rausholen, waschen, eintüten, davon allein wirst du nicht schlauer.)

Andere Fälle: Während des Studiums Nebenjobs im Museum (Pforte, Aufsicht etc), auf freiwerdende Halbtagsstellen hoffen, Einstieg in die Museumspädagogik suchen. Beim einen klappt es, bei vielen nicht.

Letzte Option: Studieren, Geld verdienen, sich zäh auf alles am Museum bewerben, was geht. Dabei Materialkenntnis erwerben, am besten auch Erfahrung bei Verwaltungstätigkeiten sammeln, Zusatzqualifikationen erwerben, weiter bewerben und das Beste hoffen.

Egal, wie du es angehst, die Konkurrenz ist groß. Du kannst nur versuchen, dich bestmöglich zu positionieren und einen realistischen Blick auf die Welt zu bewahren.




Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium und 17 Jahre Berufserfahrung

Vielleicht hilft der Begriff "Museumspädagogik" weiter? Ansonsten benötigen große, teure Museen meist auch Mitarbeiter, die mit "Publik Relations" Erfahrungen haben.