Arbeitet ein Vermessungstechniker auch bei Dauerregen bzw. Schnee?

4 Antworten

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bin selbst VT, aber jetzt bin ich in der Verwaltung (Katasteramt). Habe die 3-jährige Ausbildung aber bei nem ÖbVI-Büro gemacht. Und es stimmt schon, da musste ich bei jedem Schxxx-Wetter raus (is ein Thema für sich)
Das Problem bei der Vermesserei is einfach folgendes: es wird alles so "hochwissenschaftlich-mathematisch-anspruchsvoll" gearbeitet, aber du verdienst wirklich nicht viel. Ich sag immer: Zwar mies bezahlt dafür ne anspruchsvolle Arbeit :)

In der Verwaltung biste nur im Innendienst, ist auch interessant, wenn du dich für CAD interessierst.

Aber mal ehrlich: ich würde diesen Beruf keinem weiterempfehlen, auch wenn ich im Prinzip als Beamter zufrieden bin, mal von einigen bürokratischen Dingen abgesehen...

Such Dir was anderes aus! Das is mein Tip!


usain8x 
Beitragsersteller
 25.06.2013, 14:47

darf ich fragen was du brutto verdienst damit ich es selbst bewerten kann?

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raupenbahn  26.06.2013, 11:45
@usain8x

also momentan bekomm ich 2000 brutto, angefangen hab ich vor 8 Jahren mit ca. 1500 Brutto, und vorher in der Ausbildung weiss ich nicht mehr, 500 vielleicht? Da musst du mal irgendwo bei den Ausbildungsverordnungen reinkucken...

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usain8x 
Beitragsersteller
 26.06.2013, 12:28
@raupenbahn

ok danke dir. kommt sicher auch aufs bundesland an. eine frage noch: findet man als ausgelernter relativ leicht eine stelle?

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raupenbahn  26.06.2013, 14:24
@usain8x

der Unterschied im Gehalt unter den einzelnen Bundesländern ist eher gering, da das Besoldungsstufen sind; also in der Verwaltung (Katasteramt) fängst du mit A6 an (ich glaub inzwischen sogar A7), bin jetzt bei A8, das sind wie gesagt die 2000 brutto. in der freien Wirtschaft bei den Vermessungsbüros gibts einen Tarifvertrag, hab jetzt keinen zur Hand, da kannste aber unter Umständen noch weniger verdienen, ist dann Verhandlungsbasis mit dem Chef...

Ich bin damals nach meiner Ausbildung im Vermess.büro nicht übernommen worden, weil ich mich beim Katasteramt beworben hatte; Vermess.büros sind i.d.R. Mini-Betriebe mit 2-3 Mann. Ich war in einem Betrieb mit einem Chef und einem Messgehilfen. Stellen sind schwer zu bekommen, außer du bist nicht ortsgebunden und bereit von Baustelle zu Baustelle zu reisen. Wie gesagt, ich würde (wenn überhaupt) nur die Verwaltung empfehlen, da ist zwar weniger Außendienst für Vermessungstechniker, aber du hast nen sicheren Job. Vermessungsbüros beuten Dich nur aus, ich weiß wovon ich rede, es ist ein schxxx-Geschäft! In dem Büro, wo ich gelernt habe, kamen manchmal Ingenieure, die haben dann sogar für ein Techniker-Gehalt gearbeitet, als mal ein größerer Auftrag reinkam, und dann sind sie wieder weitergezogen. Also, nochmal, ganz ehrlich: Wenn Vermessung, dann nur in der Verwaltung!

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usain8x 
Beitragsersteller
 27.06.2013, 11:32
@raupenbahn

ja schon, aber ich hatte jetzt ein vorstellungsgespräch in einem 15-mann vermessungsbüro (öffentl bestellt) und die haben mir auf meine frage zur zeit nach der ausbildung ausdrücklich versichert, dass vermesser gesucht werden bzw auch in vielen anderen bereichen problemlos unterkämen und zb in ihrem büro kaum bis gar keine bewerbungen reinkommen!

nach dem einstiegsgehalt nach der ausbildung gefragt sagten sie mir "2500 ....obwohl eher etwas weniger am anfang".

und generell finde ich dass mir jeder jeden beruf madig machen will. beim vermessungstechniker soll ichs lassen, dann zum oberflächenbeschichter heißt es "du willst dich doch nicht dein leben lang in einem werk einsperren lassen und immer das gleiche machen?", dann beim industriekaufmann heißt es "ach komm der kundenkontakt ist doch sch..., der umgang mit menschen ist extrem nervenaufreibend und du musst immer freundlich sein auch wenn dir nicht danach ist", beim bankkaufmann wird mir geraten "bist du dir sicher dass das eine ehrliche arbeit ist und du nicht nur letzten endes ein verkäufer bist, der unter verkaufsdruck steht weil der übergeordnete chef dauernd neue aufträge/geldanlagen sehen will?" beim beruf fachkraft für abwasserwirtschaft heißt es "wie kannst du dich freiwillig so einem gestank aussetzen wollen, also bitte"

... irgendwie wird mir alles madig gemacht, was mir spaß machen könnte. was würdest du an meiner stelle denken/machen? vielleicht elektriker oder so, wäre das etwas?

würde mich über deinen kommentar freuen.

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usain8x 
Beitragsersteller
 27.06.2013, 13:09
@raupenbahn

das kam grade als antwort von nem anderen vermessungsbüro wo ich per mail gefragt habe: Sehr geehrter Herr xxxxxxxxx,

das Einstiegsgehalt nach Abschluss der Ausbildung liegt bei ca. 1850,00 EUR brutto und steigert sich im Laufe der Jahre bis auf knapp 3.000,00 EUR. Die Berufsaussichten sind derzeit gar nicht schlecht. Die Bauindustrie boomt und entsprechend werden auch Vermessungstechniker benötigt. Wir bereits erwähnt, stellen wir 2013 keinen neuen Auszubildenden ein – erst für 2014 ist eine Einstellung geplant. Es gibt viele Vermessungsbüros in der Gegend die ausbilden (siehe Internet / gelbe Seiten) auch die Landratsämter bilden regelmäßig aus.

Mit freundlichen Grüßen Vermessungsbüro xxxxxxxxx

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raupenbahn  28.06.2013, 20:45
@usain8x

zu den Gehaltsangaben von mir: die sind natürlich Netto, nicht brutto! war mein Fehler. also ich will dir nix madig machen :) ich sag nur wies is...

Ich will wirklich nichts schlecht machen, nur, ich kenne halt diese Vermessungsbüros. Da wird dir gesagt, ja, gerade boomt das Baugeschäft, o.k., dann kommen ein paar Aufträge rein (von Architekten und Baufirmen, evtl. Stadt, Gemeinden), aber das geht nicht ewig. Deshalb wandern auch die Ingenieure und Techniker von einem Büro zum anderen. Wenn das kein Problem für dich is, dann ok, dann machs, auf jeden Fall! Den Chefs von Vermessungsbüros gehts nur um eins: kucken dass Aufträge rein kommen und so schnell wie möglich bearbeiten. Aber wenn nix mehr rein kommt, glaub ich nicht, dass du da lange bleiben wirst. Ich kenns selbst von dem Büro wo ich war und von einigen Kollegen aus der Berufsschule, da is glaub ich KEIN EINZIGER bei nem Vermessungsbüro geblieben!!!!!!!!!! Die einzigen die geblieben sind, waren die vom Katasteramt! Also, wenn du gut in Mathe bist und neugierig bist auf die Vermessung, dann machs. Aber nur in nem großen Büro oder noch besser: beim Amt!

Kuck doch ma, obs bei dir entweder ein Katasteramt, ein Stadtvermessungsamt oder ein GROSSES Verm.büro gibt. Dann frag da mal nach. Vielleicht wäre ja ein Praktikum nicht schlecht.

Mann muß halt immer ein bißchen nach seinen Interessen gehen, Elektriker: OK, wenn dich das interessiert. Also wenn ich Du wäre, und wenn du wirklich Interesse hast an der Vermessung, dann frag mal bei nem Verm.büro aus, wies aussieht mit Übernahmegarantie oder so, schildere ihm einfach deine Zweifel von wegen ständiger Standortwechsel u.s.w.

ich sag dir jetzt mal ganz ehrlich meine Meinung insgesamt über das Thema Berufswahl. Ich war z.B. schon immer so'n Typ, der sich für Kunst interessiert hat (Musik, Zeichen, Grafik-Design, Film...), und mir war eigentlich schon damals zur Schulzeit klar: Von sowas werd ich nicht leben können! Mein Vater hat mir auch von diesem ganzen Grafik-Design-Kram abgeraten. Ich hab mir dann gedacht, ok, Vermessung is ein bißchen mit zeichnen, gut das mach ich....heute (12 Jahre später) steh ich auf dem Standpunkt (auch wenn der etwas radikal ist): Sch--- aufs Geld, man soll das im Leben machen, auf das man Bock hat!!! Gut, ich kann natürlich jetzt in meiner Freizeit diese Interessen ausleben...aber gerade z.B. beim Grafik-Design ist das doch schon was anderes wenn man zusammen mit anderen Menschen das gleiche Interesse hat und daran arbeitet! Also z.B. auf einer Extra-Schule für Design

Ich will damit nur sagen (und das is wirklich meine ganz persönliche Meinung): Geld is mir nicht wichtig, hauptsache es langt zum essen/wohnen/leben, es kommt im Leben drauf an, seine Interessen zu verwirklichen und nicht im grauen Arbeitsalltag unterzugehen!

OK, is jetzt vielleicht viel Gelaber gewesen, aber ich wollt dir einfach nur mal sagen wie ich das so sehe. Vielleicht hilfts dir ein bißchen :)

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usain8x 
Beitragsersteller
 29.06.2013, 21:39
@raupenbahn

ne ne das war schon eine sehr hilfreiche antwort.

ok, ich dachte du meinst brutto. ich rechne immer in brutto ganz automatisch sorry. aber hey ich finde das gehalt eigentlich recht gut.

zu meiner vita: habe abitur und ein naturwissenschaftliches studium an ner uni angefangen gehabt aber abgebrochen, nicht wegen noten, sondern wegen den üblen berufsaussichten damit. bin in mathe dort auch problemlos zurechtgekommen und hab in der schule schon immer gute mathenoten gehabt. nun hab ich, das geb ich zu, schon vor meiner frage bei nem vermessungsbüro einen azubivertrag unterschrieben und schaue mich aber noch weiter um. trotzdem hab ich mich schon gezielt beworben weil ich 1. die arbeit im freien gut finde und es befürworte auch viel alleine unterwegs zu sein, 2. so etwas technisches machen kann 3. eine ehrliche arbeit, und nicht wie bei ner versicherung oder bei ner bank vornerum freundlich, hintenrum hässlich und das nur weil man privat einen großen konsumbedarf hat. 4. ich sowieso mietfrei wohnen kann (dank ner von eltern mietfrei überlassenen eigentumswohnung) und somit in der gehaltstechnischen berufswahl etwas freier bin. 5. ich aber ohnehin keine statussymbole wie dicke autos, große reisen, puffbesuche oder klamottenshopping brauche und auch nicht heiraten und keine kinder haben will. außerdem ists möglich noch den techniker für vermessungstechnik oder den vermessungsingenieur berufsbegleitend (!) zu machen sodass ich da auch noch optionen hätte, falls es mal unterfordernd werden würde.

beim vermessungsamt war die bewerbungsfrist für 2013 leider schon vorbei als ich mich für eine duale ausbildungssuche entschieden hab.

und riskieren mich erst für nächstes jahr zu bewerben und dann einer von vielen bewerbern zu sein ist mir zu riskant, auch wenn die beim amt in der ausbildung echt besser verdienen.

was meinst du dazu so?

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raupenbahn  30.06.2013, 16:51
@usain8x

OK, wenn du Abi hast, dann wirst du gut durchkommen durch die Ausbildung! Wenn der Betrieb nicht so weit weg is von dir, dann ists natürlich auch cool, denn lange Fahrten zur Arbeit is auch nervig und teuer! Aber denk bitte ans oben Gesagte von mir mit der Flexibilität. Es gibt nicht immer so wahnsinnig viele Büros auf einen Fleck, ich sag das nur für die Zeit nach der Ausbildung, wenn du nicht mehr in diesem Büro bleiben darfst/kannst! (Ich mein das im Bezug auf deine Wohnung) Dann kanns schon sein, daß du längere Anfahrtszeiten zur Arbeit hast, oder du ziehst um.

Da fällt mir noch ein: den puren Vermessungstechniker-Ausbildungsberuf gibts glaub ich gar nicht mehr, das heißt jetzt so viel ich weiß "Geomatiker" (also mehr Computer...). Informier dich da nochmal! Ich weiß nur eins: Es gibt da nicht so viele Berufsschulen! Pro Bundesland immer 2 Stück oder so. Solltest du vorher unbedingt checken!!! Wenn das geklärkt ist, würd ich aber auf jeden Fall mal auch die Bewerbung fürs Vermessungsamt in Erwägung ziehen, auch wenn nächstes Jahr ist. Einziger Nachteil: weniger Aussendienst.

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usain8x 
Beitragsersteller
 30.06.2013, 22:31
@raupenbahn

ok danke. hab noch 2 fragen. ab wann ist für dich ein vermessungsbüro "groß" und wie kann ich nach solchen selektiert suchen (bei gelbe seiten steht das ja nicht dabei ^^)? und sind vermessungsamt und katasteramt synonyme begriffe?

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usain8x 
Beitragsersteller
 01.07.2013, 21:29
@raupenbahn

habe gehört bei Baufirmen soll man auch gut unterkommen können nach der Ausbildung. Stimmt das? Und zahlen die verhältnismäßig gut?

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raupenbahn  02.07.2013, 17:13
@usain8x

Vermessungs- und Katasteramt ist das gleiche. Bei Baufirmen kannste auch später gut unterkommen, wenn die noch keinen Vermesser haben; ein großes Vermessungsbüro fängt für mich ab ca. 5 Leuten (inkl. Chef) an. Viele Büros sind eher kleiner, so 2-3 Leute. Direkt nach solchen Büros über Gelbe Seiten suchen geht eher nicht, da muß man wahrscheinlich einfach mal kurz anrufen.

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Es gibt Vermessungstechniker, die im Innendienst oder Außendienst arbeiten und es gibt den Beruf auch gemischt. Der Außendienst ist sicherlich stark witterungsabhängig. Je nach Dringlichkeit eines Auftrages kann es auch vorkommen bei Regen oder Schnee zu arbeiten. Jedoch, wenn es zu vermeiden ist, wird niemand die teueren Instrumente ohne zwingenden Grund der Witterung aussetzen.

Fazit: alle Auszubildenden und Vermessungstechniker haben es bisher überlebt. Trau dich!


usain8x 
Beitragsersteller
 02.06.2013, 23:49

danke!

ist es eine erfüllende tätigkeit?

ich könnte nämlich auch vermessungstechnik studieren an einer FH aber dachte mir es ist vielleicht zu schwer

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DerGeodaet  03.06.2013, 06:44
@usain8x

Man kann das eine tun und das andere nicht lassen.

Erst eine Ausbildung zum VT (das ist eine solide Basis für ein Studium), dann ggf. ein Studium folgen lassen. Das ist eine sichere Variante - insbesondere, wenn das Studium evtl. nicht abgeschlossen wird.

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Bei ExtremRegen oder -Schnee wahrscheinlich nicht. Am Bau wurde früher Schlechtwettergelg gezahlt.