Anschluss an alte Kommilitonen verloren?
Hey..
Im Sommersemester 2018 bin ich mit meinem Studium gestartet, hatte ein halbes Jahr nach meinem Abitur nur gearbeitet. Es war kein so guter Start, ich hab die Praktika alle bestanden, die Prüfungen aber nicht. Letzlich auch deshalb, weil ich mit mir selbst nicht komplett klarkam. Dadurch hab ich mich stark isoliert von den meisten Kommilitonen, viele waren normal auf mich zugekommen, waren sogar ziemlich freundlich. Hab aber mit keinem den Kontakt vertieft. Hab bei Problemen mit den Prüfungsfragen andere nicht gefragt, ich hab mich einfach viel zu sehr geschämt für alles. In ein Mädchen war ich sogar verliebt, sie wagte sogar einige Annäherungsversuche, aber ich habe sie abgewiesen aus Angst, sie würde mich nachher als langweilig einstufen und keine weiteren Beziehung.
Zu Schulzeiten hatten sich meine Zähne verschoben nach erfolgreicher kieferorthopädischen Behandlung, wodurch meine Zähne erst auf meiner Abiturfeier wieder ,,normal" wurden (Klammer hatte meine Zähne nicht mehr gerade hinbekommen, mein Kiefer war in der Pubertät wieder gewachsen, wodurch die Zähne Lücken bekamen, da sie zu viel Platz hatten, trotz der vorherigen Spange). War viel hin und her mit den Kieferorthopäden, haben mir gesagt, dass meine Zähne nicht komplett lückenlos werden könne, auch wenn ich wieder eine feste Spange bekommen wurde, das sah ich nicht ein und hab viel geweint. Bekam einige schiefe Blicke/ komische Kommentare von meinen Mitschülerinnen oder anderen fremden Personen manchmal, weshalb ich normale Zähne wollte. Ein Zahnarzt machte dann den Vorschlag, die Stelle aufzufüllen, passierte dann erst kurz vor meiner Abifeier. Hab meine Schulzeit nicht sehr gut verbracht, wie gesagt, in mich zurückgezogen, bei einem meiner Clique nicht, aber fast immer, auch aus Scham vor der Reaktion auf meine Zähne. Dadurch hab ich viel verpasst in meiner Schulzeit, hab auch nach der Schule keine Hobbys betrieben. Was das angeht, sind mir meine Kommilitonen weit voraus, leider auch in Kommunikation, worauf es doch sehr ankommt im Studium, wenn man die Lösungen braucht.
1 Antwort
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Es wird nicht ganz deutlich, ob Du weiter studierst oder was Du beruflich machen willst. Ein einmaliges Scheitern in Prüfungen wäre jedenfalls kein Grund ein Studium abzubrechen, wenn Du nach wie vor der Meinung bist, das richtige Studium gewählt zu haben und Du es dir zutraust, die Prüfungen beim zweiten Versuch zu bestehen. Nach deiner Schilderung liegt dein Problem aber vor allem an deiner Unsicherheit, deiner Kontaktscheu und deinem geringen Selbstwertgefühl. Hier halte ich es für sinnvoll, therapeutische Hilfe zu suchen. Nach meiner Kenntnis betreiben die Studentenwerke immer noch psychotherapeutische Beratungsstellen, wo man ein kostenloses Erstgespräch und einen Rat für ein weiteres Vorgehen erhalten kann. Du könntest natürlich auch mit deinem Hausarzt darüber sprechen, welche Behandlung hier empfehlenswert wäre. So eine Therapie wird eher mittel- bis langfristig wirken. Um kurzfristig Kontakte aufzubauen, empfehle ich, die Gruppenangebote an deiner Uni ("schwarzes Brett") zu sichten. Nützlich wären da meines Erachtens Angebote, die sich auf ein konkretes Engagement in einem bestimmten Bereich beziehen (wie z.B. Naturschutz, politische Parteien, Studentengemeinden, Sport, Musik, usw.). Hier musst Du wenig persönliche Kontaktarbeit leisten. Für den Anfang reicht es, wenn Du bereit zu einem Engagement bist und bei bestimmten Aufgaben einfach mitmachst. Da spielt dein Aussehen, deine Zurückhaltung etc. nur eine geringe Rolle. Entscheidend ist, dass Du bereit bist, an der gemeinsamen Sache mitzuarbeiten. Mit dieser gemeinsamen Arbeit wächst dein Selbstvertrauen und ein Kontakt zu den anderen Teilnehmern ergibt sich quasi automatisch. Alles Gute!